《Das Unerwartete vor ihr》
Clarissa
Ich konnte mich nicht an das ganze Geschehen erinnern und wusste nur, dass ich ins Leere gefallen war... Ein Wirbel im Wasser war plötzlich aufgetaucht und hatte mich in die Tiefe heruntergezogen, obwohl ich verzweiflungsvoll versucht hatte zu entkommen. Ich hatte mich auf komische Art und Weise sehr übel gefühlt... Dann wusste ich gar nichts mehr, bis ich aufwachte.Erzähler
Das Mädchen, wieder im Unterbewusstsein und die Stirn runzelnd, hörte Wasser aus einiger Entfernung rauschen; Leichte Schritte... und unhörbare Gemurmel? Die dunklen Pupillen empfanden die ersten, goldenen Sonnenlicht, als sie die Hände auf das sanfte Gras stürzte und eine geringfügige Wärme spürte. Sie bewegte ihren Kopf, schüttelte ihn leicht, und versuchte ihr klares Verstand wieder zu bekommen. Fast erschrocken endeckte sie ein lächelndes Gesicht gleich vor ihre Augen, als das normale Sehvermögen zurückkam.»Raisel?« Natürliche merkte sie nicht, dass Raisel sich zu ihr gesetzt und sie die ganze Zeit beobachtet hat.
»Du bist endlich wach. Ich dachte, es ist was schief gegangen, weil du schon seit Stunden ohnmächtig warst. Wie geht es dir?«, fragte Raisel ein wenig besorgt.
»Ich weiß es nicht... Ich fühle mich irgendwie...« Clarissa suchte nach dem richtigen Wort und legte eine kalte Hand auf die schwitzende Stirn------es war heiß. »Anders.«
»Dann stimmt doch alles. Jetzt komm!« Raisel zeigte mit dem Finger auf eine Richtung.Schwiegend und verwirrt ging Clarissa ihr hinterher, ohne ihre Worte richtig wahrgenommen zu haben. Grob sah sie das Bild vor sich------wie sie geschwommen ist, ins Dunkel fiel und bewusstlos wurde. Fast konnte sie noch fühlen, wie das Wasser ihre Haut berührte. Sie schüttelte durcheinander den dröhnenden Kopf, als ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. Irgendwas stimmt hier nicht. Sie hörte fernen Lärm, die ihr vollkommen fremd war, aber vor allem das Stampfen ihrer schleppenden Füßen. Es kam ihr nicht einmal mehr vertraut vor, zu Fuß zu gehen. Und plötzlich fand sie das alles verrückt. Sie wusste nicht, was Raisel eigentlich von ihr will. Sie wusste nicht einmal, wer Raisel wirklich ist. Clarissa stellte fest, dass sie wahrscheinlich zum falschen Zeitpunkt an einem fremden Ort, mit einer fremden Person ist. Vielleicht wäre es klüger, wenn sie einfach spurlos verschwinden würde und täte, als wäre das alles nicht passiert------ist es überhaupt passiert? Aber sie wollte es nicht aufgeben - allein diese Ahnung, das ihr Leben endlich eine Wende nahm, hinderte sie daran. Und sie vertraute Raisel nichtsdestotrotz. Egal wie sehr sie sich bemühte, die Gedanken los zu werden, hatte sie trotzdem ein unbestimmbares, fast schlechtes Gewissen über das, was auf sie kommt, und sie hoffte, dass sie falsch lag. »Wohin gehen wir?«
»Ich glaube, es wäre besser, wenn du das selbst herausfindest.«
Clarissa kniff die Augen genervt zusammen und rastete aus. »Aber ich will wissen, was mit mir passiert ist, wie du mich gefunden hast und wohin wir gehen! Hör mal damit auf, so mit mir zu reden... Ich verstehe es nicht. Das alles, seit ich dich begegnet habe«, schnaubte sie ungeduldig. »Bitte. Erklär es mir.«Raisel hielt kurz inne und ihr Gesicht wurde ernst. Dann lächelte sie wieder. »Na schön, aber wir haben nicht viel Zeit. Aber weißt du, ich habe meine Gründe. Und außerdem, du sollst das glauben, was ich sagen werde. Ich meine, du würdest doch nicht denken, dass ich dich anlüge, oder?«
»Natürlich nicht.«
»Gut. Nun, ich muss dich erst mal fragen... Glaubst du an die sogenannte Magie?«
Die Blicke traffen sich.
»Magie?« Das Mädchen schaute nach unten, wie sie es immer tat, wenn sie sich überlegte. »Ich bin mir nicht sicher«, sagte sie schließlich. »Ich meine, ich lese gerne Fantasiegeschichten, aber wirklich habe ich nicht darüber nachgedacht. Vielleicht... Vielleicht auch nicht.« Bildern von Zaubereien tauchen auf, Feuer spuckende Drachen, fliegende Feen und geschriebene, magische Wörtern. Clarissa schaute Raisel plötzlich an: »Warum?«
Raisel tat so, als hätte sie die Frage nicht gehört. »Hast du dich nicht schon mal verwundert, wie ich einfach in die Luft ausgelöst war?«
Clarissa riss die Augen auf. »Du meinst...«
»Ja.« Raisel grinste wegen Clarissas entsetzten Gesichtes, deren Augen sie neu betrachtete. Clarissa fing an zu zweifeln: Log sie doch und machte sich über mich lustig?
»Ja, du musst die nakte Wahrheit glauben. Du hast schon Beweise gesehen. Und du wirst sehen, dass du bald alles glauben würde, was ich dir sage. Ich suche bestimmte Leute wie du und bringe sie hierher. Du bist nicht sehr schwer zu finden. Wie gesagt, du bist besonders. Und bald lässt sich das auch erklären... Habe nur ein bisschen Geduld. Ich habe mir übrigens überlegt, wie ich mich zeigen sollte. Ich wusste, dass du nicht schlafen konntest, also wollte ich in dein Zimmer gehen. Ich wusste, dass ich dich erschrecken würde, aber ich weiß auch, dass du abends oft einsam fühlst. Für so eine Begegnung bist du im Vergleich zu anderen ziemlich gelassen.«
Clarissas Gesicht zeigte noch mehr Entsetzen. Raisel grinste noch breiter. »Nachdem ich dich allein gelassen habe, bin ich in einem Wald geblieben, ein paar Meilen von deinem neuen Zuhause entfernt. Eigentlich wollte ich dich schon früher besuchen, aber ich habe gesehen, wie du so eilig zur Schule gelaufen bist.«
Clarissa wurde knallrot. »Musste sein, sorry!«
»Nein, nein«, erwiderte Raisel rasch, »Es ist nicht schlimm. Du bist schließlich ja hier.«
»Und wo bin ich gerade?«, fragte Clarissa bohrend.
»Schau mal um. Was siehst du?«
»Ich sehe nur riesige------richtig riesige Bäume und einen Wasserfall... einen See... « Was soll das?, dachte Clarissa. Raisel unterbrach sie und blickte enttäuscht. »Schau genauer hin.«
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Der Sekundenzeiger
AdventureClarissa merkte schon immer, dass sie nicht wie die anderen war. Nicht nur, weil sie immer wieder Dinge sah, die sie nie erklären konnte, sondern auch ihre Denkweise und Hobbys trennen sie von ihren Klassenkameraden. Als sie eines Tages in eine ande...