Langsam huschten einzelne Sillhouetten an mir vorbei. In London wurde es um diese Jahreszeit immer recht früh dunkel, 17 Uhr las ich an meiner Armbanduhr ab. Die U-Bahn war voller als sonst und behutsam drückte ich das verpackte Fotoalbum gegen meine Brust. Langsam rollten wir in die nächste Haltestation ein und ich quetschte mich vor bis zur Tür. Nachdem ich ausgestiegen war überkam mich bereits eine eises Kälte und ich zitterte ein wenig als ich den Bahnhof verlies und weiter in die Innenstadt lief. Hier war alles golden und leuchtend geschmückt. Weihnachtsbäume zierten die Straßen und Lichterketten hingen in den Fenstern. Ich schloss, mittlerweile mit gefrorenen Händen, die Tür auf und sanft drückte ich sie nach innen. Die Wohnung roch unintressant und schien leblos und leer. Nachdem ich Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, stellte ich meine Geschenke ins Wohnzimmer. London Eye war durch die Glastür der Terasse zu sehen und die bunt-leuchtenen Farben, die sich drehten erzeugten noch mehr besinnliche Stimmung in mir. Ich ging in die Küche und steckte das Radio ein. Zu "Wonderful Christmastime" schnitt ich Grünzeug und Tomaten, Karotten und Süßkartoffeln und stellte, die bereits vorbereitete Gans in den Ofen. Jetzt riecht es hier auch nach Weihnachten ! dachte ich und zufrieden stellte ich das Festtagsgeschirr aus dem Schrank. Nachdem der Tisch gedeckt war, die Gans so vor sich hin garrte, steckte ich zu guter letzt die Lichterkette vom Weihnachtsbaum an. Es war nun an der Zeit mich fertig zu machen und ich hüpfte unter die Dusche. Nachdem ich fertig angezogen war warf ich einen letzten Blick in den Spiegel. Dank Taichi hatte ich doch tatsächlich an Mode etwas Gefallen gefunden. Zu der teuren schwarzen Samthose und dem weißen Hemd, das mit feinen Einstichen genäht und grauen Knöpfen besetzt war, passten meine Kunstleder Schuhe, die zu dem noch teurer gewesen waren als das komplette Outfit, einfach vollkommen. Meine Haare waren modern frisiert und standen nicht wie früher einfach irgendwie ab und auch ich war in den letzten fünf Jahren ein letztes Stück gewachsen. Mit meinen 25 Jahren war es wohl nun vorbei mit 'größer werden' und ich gab mich meinem Schicksal nie einer von den 1,87 oder sogar 1,90 Männern zu sein.
Taichi hingegen war schon seit unserer ersten Begegnung so groß gewesen und manchmal hatte ich das Gefühl, dass er es lieber hatte als ich mit meinen 16 Jahren noch so winzig gewesen war.
Die Haustür sprang auf und ich vernahm ein vertrautes: "Ich bin zu Hause.". Ich ging in den Flur und erwiederte einen kurzen und spontanen Kuss. Nachdem auh Taichi umgezogen war, setzten wir uns um den gedeckten und nach Gans riechenden Tisch: "Wie die Arbeit ?" Taichi stöhnte:"Anstrengend. Mein Nacken is ganz verspannt vom Vortrag heute." Automatisch griff eine seiner Hände danach. Ich lächelte schwach: "Findest du nicht, dass du viel zu viel arbeitest ? Nackenschmerzen sind ja nicht mal das schlimmste..." Tatsächlich litt er schon seit Monaten unter starker Migräne, meistens am Wochenende, wenn sein Körper sich entspannen konnte und ich erinnerte mich gut an die Schweiß- und Fieberausbrüche mit denen er vor zwei Wochen zu kämpfen hatte. Die halbe Nacht konnten wir nicht schlafen und meine medizinischen Fähigkeiten hatten sich in dieser Zeit enorm gebessert. Am nächsten Tag wurde es jedoch sogar so schlimm, dass wir ins Krankenhaus fahren mussten. Taichi ignorierte meine Bemerkung und häufte sich Salat auf den Teller. Er mochte es nicht, wenn ich mir Sorgen um ihn machte und versicherte mir deshalb öfter, dass alles ok sei. Ich schob also meine Sorgen zur Seite und versuchte, die weihnachtliche Stimmung wieder auf den Tisch zu bringen:" Ich liebe dieses europäische Weihnachtsessen." Auch seine Augen strahlten und das neue, vorallem positive Thema brachte seine gute Laune wieder zurück: "Ich hoffe etwas japanische Kultur passt heute auch noch auf deine Speisekarte. Ich habe noch etwas vorbereitet." Ich schmunzelte. Und nachdem der Hauptgang gegessen war, bestätigte sich meine Vermutung: Erdbeerkuchen zur Weihnachtszeit, so wie es in Japan Tradition war ! Der weitere Abend verlief so, dass wir entspannt zu zweit auf der Couch saßen und während des Betrachten des London Eyes über alles mögliche redeten. Ich kam jetzt nicht mehr 'drum herum meinen Kummer anzusprechen und zärtlich nahm ich Taichis Hand: "Kannst du nicht wenigstens ein paar Kurse abgeben ?" Taichi schüttelte den Kopf: "Ich kann doch meine Studenten nicht im Stich lassen. Ich lehre einen Masterkurs. Du wärst doch sicher auch genervt, wenn dich dieses Studienjahr kurz vor den Prüfungen ein komplett anderer Professor unterrichten würde, oder ? Nächstes Jahr ist das was anderes, aber wir sind nun mal auf mein Gehalt angewiesen..." Ich schüttelte meinen Kopf: "Aber so kann das doch nicht weiter gehen. Du arbeitest mehr als 40 Wochenstunden. Um halb sieben bist du bereits in der Uni, ob du wirklich dort frühstückst weiß ich auch nicht, und die eine Mittagspause von 12 bis 13 Uhr ist nichts wenn man bedenkt, dass du bis 19 Uhr manchmal auch bis 20 Uhr noch in deinem Büro sitzt..." Er sah mich nicht an: "Ich kann dort einfach am besten in Ruhe arbeiten. Ich muss ja neben den Kursen auch meine Doppelstunden vorbereiten und ich habe schließlich fast jeden Tag bis 17 Uhr Unterricht." Langsam machte sich Wut in meiner Magengegend breit: "Aber sonst keiner arbeitet so lange und am Wochenende oder während deiner Urlaubstage bist du auch immer beschäftigt und der ganze zusätzliche Papierkram, Hausarbeiten, Rechnungen, ich wüsste gar nicht wie ich das alles ohne deine Hilfe schaffen würde. Aber ich würde dir das alles so gerne abnehmen. Wir müssen eine Lösung finden, ich will nicht, dass du ständig krank wirst." Taichi küsste meine Stirn, wie er es so oft tat, wenn ich traurig war, wütend oder einfach nur besorgt: "Nächstes Jahr fängst du ja auch an zu arbeiten, dann kommt mehr Geld ins Haus und ich kann ein paar Kurse ablegen, ok ? Und jetzt reden wir nicht mehr darüber, ja ?" Seine Hand knöpfte mein Hemd auf: "Ich möchte jetzt etwas machen, dass mir den Alltagsstress am besten nimmt." Seine Zunge drängte sich zu meiner hindurch und wäre ich nicht mit Küssen beschäftigt hätte ich mich noch länger über Taichis Arbeitszeiten geärgert.Halli-hallo an alle die so sehnsüchtig auf den zweiten Teil von Teachers Boy gewartet haben oder sich irgendwie hier her verirrt haben. Ich muss ehrlich gestehen, dass mich das Schreiben dieses Kapitels sehr nostalgisch gemacht hat. Meine beiden fiktiven Figuren sind mir seit der Entstehung von Teachers Boy doch sehr ans Herz gewachsen und ich habe mich sehr gefreut, die Möglichkeit weiterschreiben zu haben. So extrem lange hat mich diese Story schon begleitet. Die komplette 11 Klasse um genau zu sein. Und jetzt sollen Natsumi und Taichi auch in meinem Abschlussjahr einen besonderen Platz in meinem chaotischen Leben finden. Da mich dieses Schuljahr jedoch leider eine Menge an Lernerei und Zeitmangel erwartet kann ich nicht versprechen allzu oft up zuloaden aber ich versuche jede Woche mindestens einmal wenn nicht auch öfter etwas hochzuladen.
Der zweite Teil spielt also wirklich sechs Jahre später in der Zukunft. Natsumi ist 25 Jahre alt und wie es scheint ein bisschen stilsicherer geworden während Taichi sich mit seinen 32 Jahren kaum verändert hat. Ich verrate schon mal so viel, dass der zweite Teil nicht ganz so lang wie der erste sein wird aber sehr tiefsinnig und etwas dramatischer.
Viel Spaß beim Lesen und Danke für alles eure 7thTriforce ♥
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Teacher's Boy 2
FanfictionNatsumi kämpft sich durch sein letztes Studienjahr und genießt mit Taichi zusammen die Beziehung zu zweit in London. Alles scheint perfekt wäre da nicht Jayme, Natsumis Studienfreund, der die Beziehung zu stören scheint. Auch verursacht der punkblon...