Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dacht ich sofort wieder darüber nach, ob ich dem ganzen heute ein Ende setzen würde. Ich hab schon oft darüber nachgedacht mich umzubringen, aber letztenendes diesen Schritt nie gewagt. Simon war schon zu Arbeit gegangen, er hatte eine Lehrstelle bei einer KFZ-Werkstatt. Morgens fühlte ich mich frei, doch wenn er abends nach Hause kam, war ich wie seine Gefangene. Er schlug mich wenn etwas nicht nach seiner Nase lief. Und er behandelte mich wie ein Stück Dreck. Früher, als wir noch frisch verliebt waren, da war ich glücklich. Doch seitdem Simon mit diesem Bobby abhing, war er anders. Ich stand auf und machte mir Frühstück. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel "Du musst noch einkaufen, bring Bier mit. Und wag es ja nicht Leute kennen zulernen. Ich werde alles herausfinden"
Der Zettel klang ganz nach Simon. Also zog ich mich an und verbrachte, wie immer, eine halbe Stunde im Bad. Dann machte ich mich auf den Weg. Ich hatte mich aufgestylt. Ich wollte nicht das man sah wie schlecht es mir ging. Im Supermarkt kaufte ich alles was wir brauchten, auch das Bier. Ich wusste schon jetzt, das Simon und Bier, Schläge für mich bedeuteten. In der Obstabteilung stieß ich mit einem jungen Mann zusammen. "Entschuldigung" sagte ich. "Nein ich muss mich entschuldigen" lächelte er. Er sah umwerfend aus. Er hatte braune Haare und eisblaue Augen. Nicht unbedingt wie ein Model, aber sein Lächeln verzauberte mich. Außerdem sah ich ja auch nicht aus wie ein Model. Hellbraune Haare und grüne Augen. Ich achtete zwar auf mein Aussehen, aber trotzdem war ich keiner dieser Personen die selbst in einem Kartoffelsack gut aussahen.