Jeder Mensch sucht in seinem Leben nach Liebe und Anerkennung...
Niall's POV:
Annabell verschwand in ihrem Zimmer und schloss hinter sich die Tür. "Du hast die Lady gehört, dicke Sachen anziehen.", sagte Harry amüsiert. Harry ging Annabell hinterher und klopfte an ihrer Tür. "Noch einen Moment.", rief sie. Es ist unglaublich, wie schnell ich sie in mein Herz geschlossen habe... Meine kleine Schwester Annabell... Ich lächelte und schloss die Tür. Ich lief zu meiner Tasche und suchte Klamotten heraus. Gestern morgen hätte ich niemals erwartet eine kleine Schwester zu haben, noch meine Mum wirklich zu treffen. Es war wie eine Illusion, aber es ist wahr. Als sie an der Tür stand und mich schüchtern anschaute, dachte ich, ich wäre bei der falschen Adresse... Innerhalb einer Woche hat sich meine Welt vollkommen verändert. Meine Mum ist nicht tot. Sie lebt und hat eine Tochter, meine Halbschwester... Das ist alles so überwältigend! Doch irgendwas an Annabell, wahrscheinlich ihre dunkelblauen Augen, haben bewirkt, dass ich sie sofort sympathisch fand... Ich zog mir meinen Hoodie über und suchte nach meinen Socken. Fertig angezogen machte ich mich auf den Weg nach unten. Etwas hilflos schaute ich die verschiedenen Türen an. Wo ist die Küche? "Niall.", rief Annabell und sprang kichernd auf meinen Rücken. Erschrocken zuckte ich zusammen und hielt ihre Beine, damit ich sie Huckepack halten konnte. Harry kam lachend die Treppe herunter. Annabell lockerte ihren Griff an meinen Schultern und ich ließ sie vorsichtig herunter. "Lasst uns essen.", schlug Harry vor und lief in Richtung einer der Türen. "Annabell, kann ich kurz mit dir unter vier Augen sprechen?", fragte ich und war selber über mich verwundert, dass diese Frage wirklich gerade aus meinem Mund gekommen war. "Ja klar.", lächelte sie mich. "Ich habe Hunger, also wenn es euch nichts ausmacht...", fing Harry lachend an. "Gehe ruhig, wir kommen nach.", kicherte Annabell. Harry verschwand hinter der Tür und Annabell drehte sich zu mir. Erwartungsvoll sah sie mich mit ihren großen Augen an. Wie schildere ich jetzt am Besten mein Problem? "Es ist wegen deiner... ähh... unserer Mum.", stotterte ich los. Sie wirkt heute irgendwie so befreit und glücklich und jetzt fange ich mit meinem Problem an... Ob das die richtige Entscheidung war? Ihre Miene wurde besorgt und sie zeigte auf die Treppe. Sie setzte sich auf die vorletzte Stufe und klopfte auf die Stufe, um anzudeuten, dass ich mich neben sie setzen sollte. Schnell ließ ich mich neben sie fallen. "Was ist wegen Mum?", fragte sie nun ruhig. Ich war nervös. Ist es wirklich richtig, Annabell mein Problem zu erzählen? Immer mehr Zweifel überkamen mich. Ich raufte mir durch die Haare. Plötzlich legte Annabell beruhigend ihre Hand auf meinen Oberschenkel. "Hey Niall, du kannst mir ruhig erzählen, was dir auf dem Herzen liegt. Ich bin genauso für dich da wie du für mich und da wir jetzt ja Geschwister sind, müssen wir zusammenhalten.", sagte sie ermutigend und ihre Augen strahlten mich an, so dass ich meinen Mut zusammen nahm. "Ich weiß nicht, was ich von Mum halten soll? Nach den ganzen Sachen, die ich gestern erfahren habe, bin ich eigentlich ziemlich sauer auf sie, aber ich will sie auch irgendwie kennenlernen. Schließlich ist sie meine leibliche Mutter und ich habe mein ganzes Leben gedacht, sie wäre tot. Jetzt, wo ich die Chance habe, sie kennenzulernen, sollte ich sie doch ergreifen oder? Aber ich weiß einfach nicht, was ich von ihr halten soll...", erklärte ich meine momentane Situation. Sie nickte verständnisvoll. "Gebe ihr eine Chance und das sage ich jetzt nicht, weil sie meine Mum ist. Sie hat wirklich Mist damals gebaut, aber wie du gesagt hast, wenn du sie jetzt, wo du die Chance hast, nicht kennenlernst, bereust du das vielleicht irgendwann.", flüsterte sie und schaute mich nachdenklich an. Sie hat genau das ausgesprochen, woran ich die ganze Zeit gedacht habe... und Annabell hat recht! "Du hast recht.", gab ich offen zu. Sie lächelte mich sanft an. "Wenn du mal mit jemanden sprechen musst, ich werde dir immer zu hören.", flüsterte ich und lächelte sie dankend an. Ihre Augen funkelten leicht auf und plötzlich zog sie mich in eine kurze Umarmung. Gerade in der Umarmung begann mein Magen zu knurren. Annabell begann zu kichern. "Ich glaube, wir sollten auch langsam essen gehen.", schmunzelte sie und sprang leichtfüßig auf. Ich tat es ihr gleich und folgte ihr in die Küche. Der Tisch war reich gedeckt und Harry war gerade dabei sich ein Baguette zu belegen. Ich schmunzelte. Und alle denken, ich sei verfressen... Pff... Ich setzte mich gegenüber von Annabell und Harry und nahm mir gleich ein Baguette. Das riecht aber auch so frisch...
Es dauerte nicht lange, da saß ich auf meinem Stuhl und hielt mir meinen Bauch. Ich bin so satt! Annabell begann zu kichern bei dem Anblick von mir und Harry, denn Harry saß in genau derselben Position wie ich. "Ihr solltet euch stärken, nicht voll fressen.", kicherte sie und begann die Teller aufeinander zu stapeln. Annabell's Mum, jetzt auch meine Mum, war nicht beim Frühstück dabei. Sie hatte schon früher gegessen. Harry und ich standen etwas mühselig auf, um Bell zu helfen. "Beeilt euch, wir wollen doch noch nach draußen.", rief sie glücklich und stellte die Teller in die Geschirrspülmaschine. Ich glaube, Annabell und ich machen, umso länger wir einander kennen, immer weiter einen Schritt nach oben auf der Geschwisterleiter... Ich schmunzelte leise über meinen Gedanken und sortierte das Besteck in die Fächer der Geschirrspülmaschine. Es dauerte nicht lange, da standen wir dick angezogen im Hauswirtschaftsraum und Annabell's Augen leuchteten wie die eines kleinen Kindes am Weihnachtsabend. "Was machen wir zuerst? Einen Schneemann bauen? Eine Schneeballschlacht? Vielleicht backt der Schnee so gut, dass man ein Iglu bauen kann?", fragte Annabell aufgeregt und öffnete die Tür in den schneebedeckten Garten. "Ganz ruhig Bell, eins nach dem anderen.", sagte Harry lächelnd und folgte ihr hinaus in die eisige Kälte. Ich schloss hinter uns die Tür und beobachtete, wie Bell hinauf in den Himmel schaute und eine Schneeflocke fing. Harry hatte seine Arme von hinten um sie geschlungen und folgte ihrem Blick. Wie lange hatte ich schon keine Freundin mehr... Harry löste sich von Annabell und schaute mich mit einem teuflischen Lächeln an. Etwas verwirrt schaute ich an seinem Körper hinab. Ein Schneeball! Schnell setzte ich mich in Bewegung, um zu fliehen und um mir einen eigenen Schneeball zu machen. Die Schlacht kann beginnen...
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Do you rescue me? (Harry ff)
FanficAllein, wann ist man allein? Man kann allein sein, weil man weder Freunde noch Familie hat oder man besitzt beides und fühlt sich allein... Annabell ist 16 und ist eigentlich glücklich mit ihrem Leben bis etwas Schreckliches geschieht. Wer wird sie...