Pfefferminze

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Ich starrte noch einen Augenblick auf die Badezimmertür, dann grinste ich und setzte mich auf das Bett. Mein Blick wanderte über den Schinken, den Käse und das Brot. Ohne zu zögern griff ich danach und stopfte es mir wie Basti in den Mund. Auf dem Tablett standen noch zwei Becher. Der eine war bereits leer und ich griff nach dem Vollen. Pfefferminz Tee! Ich nahm einen großen Schluck und ich genoss jeden Tropfen meines Lieblings Tees. Es kam mir vor als ob ich eine Woche in der Wüste gewandert wäre.

Als der Hunger und Durst gestillt war, sah ich mich im Zimmer um. Ich suchte nach etwas bestimmtem...und fand es auf einem Schreibtisch. Dann setzte ich mich auf den Ledersessel und nahm den Bleistift und ein Bock zur Hand. Ich notierte mir was ich bisher wusste auf das Blatt. Meine Hände zitterten,als ich fertig war. Dann knüllte ich es in meine Jackentasche und setzte mich wieder aufs Bett.

Es klopfte und Rusty kam herein. "Na,"sagte er mit osteuropäischen Akzent und setzte sich neben mich. "Was ist eigentlich mit deinem Rücken passiert?" Ich stöhnte und sah in seine unnatürlich blau- leuchtenden Augen. "Mich hat ne Kugel erwischt."sagte ich und er schmunzelte. Dann nahm ich seine Strände in die Hand und sah sie mir genau an. "Seit wann hast du die?"fragte ich ihn und sah auf. "Seit meine Mutter gestorben ist. Das war dann wohl vor 10 Jahren." Ich schwieg und starrte auf die Locke. "Basti hat erzählt, dass dein Gedechnis verloren hast? Stimmt das?" Ich nickte stumm. "Und du kannst dich nicht mehr an ihn erinnern?" "Nein."sagte ich tonlos. Dann sah ich ein Blitzen in seinen Augen und ich fragte. "Kennst du mich?" "Em..naja...als ich dich in der Tür sah, hab ich dich nicht erkannt, aber jetzt.." Ich ließ seine Rastalocke los und sah aus dem Fenster. "Er hat mir von dir erzählt und einmal bist du auch mitgekommen. Das war aber noch vor dem Absturz."murmelte er und ich sah im in die Augen. Es war, als ob man in das Meer sehen würde. Wunderschön aber gefährlich und geheimnisvoll. Rusty kam immer näher und ich wich ein wenig zurück. Dann spürte ich seinen Atem auf meiner Haut, sodass ich mich unwohl fühlte und dann stand plötzlich Bastian in der Tür.

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