Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen

What do you mean?

"Darum hast du dich also von mir zurückgezogen? Du bist mit ihm zusammen?"

Ich schluckte.

"Als ob das jetzt für dich irgendeine große Überraschung wäre", erwiderte ich nur halb so cool, wie ich gerne geklungen hätte.

"Darum geht es doch gar nicht. Du wählst also ihn. Noel. Der dir unser halbes Leben lang das Leben zur Hölle gemacht hat. Und sagst es mir nicht einmal?"

"Ich wähle niemanden. Noel und ich gehen dich überhaupt nichts an! Und das ist ganz allein deine Schuld!", rief ich.

"Und wer weiß davon? Elisa?", provokant zückte Zoe ihr Handy und wählte eine Nummer.

"Ja, sie weiß es."

"David?"

"Lass den Scheiß, Zoe", mischte sich Luisa ein.

"Halt du mal die Fresse, ja?", fuhr Zoe sie ein.

"Ruf ihn halt an. Es geht mir überhaupt nicht darum, irgendein Geheimnis aus meiner Beziehung zu machen. Aber sie ist meine Angelegenheit. Nicht deine oder die meiner Mom", sagte ich.

Zoe rollte nur die Augen und drehte sich weg von mir. Ich verstand nicht genau, was sie ins Telefon sagte, weil Luisa mich von ihr wegzog.

"Ganz ruhig bleiben, Helena. Lass dich von ihr nicht provozieren", sagte sie.

"Die Bitch verdreht aber alle Tatsachen."

"Natürlich tut sie das. Sie ist verletzt. Aber das ist nicht deine Schuld", beruhigte mich Luisa.

"Danke. Aber Scheiße, sie soll sich da nicht einmischen!", fluchte ich.

"Zu spät", meinte Luisa sanft, als sich Zoe grinsend zu uns bewegte.

"Meine Mom ist schon auf dem Weg hierher", verkündete sie.

"Na und? Wir bringen noch Luisa heim", antwortete ich.

"Das wäre dir wohl recht so."

"Warum auch nicht? Was willst du machen? Mich aufhalten?", fragte ich genervt.

"Mädels, vielleicht solltet ihr das nicht hier diskutieren. Nicht heute", mischte sich da Alex ein, der wohl schon umgezogen war.

"Baby, misch dich da nicht ein. Das ist zwischen Helena und mir", fuhr Zoe ihren Freund an.

"Nicht wirklich. Wir hören euch bis in die Umkleide", meinte Noel. Auch er war jetzt draußen. Mit nassen Haaren.

Im Gegensatz zu Zoe freute mich sehr über die Anwesenheit meines Freundes. Auch Erik war vor Ort.

"Warum keift ihr beiden eigentlich so laut herum?", mischte er sich ein.

"Hört endlich alle damit auf, euch so wichtig zu machen! Das ist zwischen Helena und mir!", fuhr Zoe Erik an.

"Nicht wirklich, Liebes. Noel hier steckt ja wohl mindestens genauso mit drin", sagte Luisa.

Ich wusste nicht mehr, was ich sagen sollte. Am liebsten hätte ich Zoe geschlagen. Sie sollte endlich ihre Klappe halten.

"Na, hat es dir jetzt die Sprache verschlagen, Schlampe?", fragte Zoe mich provokant. Und da ging es mit mir durch. Ich ging auf sie zu und hatte ihr - ehe sie sich versah- eine geschmiert. Schockiert hielt sich meine ehemals beste Freundin die Wange.

"Halt endlich einmal deine verdammte Klappe! Du veranstaltest hier ein Theater wegen nichts! Siehst du das nicht?", fuhr ich sie an.

"Du hast alles kaputt gemacht", weinte Zoe und im nächsten Moment musste ich auch heulen. Was war denn los mit uns.