Ich öffne die aus Holz und Glas bestehende Tür des Hauses im Wald, in dem ich nun schon seit mehreren Jahren lebe und ziehe an der ledernen Leine, um meinem Hund zu signalisieren, dass er nun hinaus darf. Er springt hinaus und zieht mich, unfähig die Kraft aufzubringen ihn zurück zuhalten, hinter sich her. Während ich ihm hinterher stolpere, schaue ich in den nun schon schwarzen Himmel, betrachte Mond und Sterne und frage mich, wie immer ob sie sich nicht für uns Menschen schämen. Jeden Tag entdecke ich mehr Gründe die menschliche Welt wie wir Sie kennen zu verabscheuen. Diese Welt, in der dem Begriff „Menschlichkeit" nichts Positives mehr anhaftet. Diese Welt, in der die sozialen Unterschiede größer sind als je zuvor, in der sich jeder für wichtiger hält als Andere, in der das Leben in einem Industriestaat ebenso einen Luxus, wie eine Bürde darstellt. Eine Welt, die vom reichsten Prozent des reichsten Prozents kontrolliert wird. Die Welt, in der, extremer Kapitalismus, Lobbyismus und Korruption an der Tagesordnung stehen aber keiner mutig genug ist etwas dagegen zu tun. Eine Welt in der einige Wenige viel schlechtes tun und der Rest es über sich ergehen lässt und nichts dagegen tut. Eine Welt in der der Wert eines Menschen an seinem Geburtsort, seines Glaubens oder Anderem festgemacht wird aber nicht an seinem Charakter. Eine Welt in der man kaum überleben kann wenn man anders ist, sich nicht anpasst. Ich könnte diese Liste noch ewig und schlimmer ausführen aber das würde, das was ich sagen will nur hinauszögern. Natürlich ist all das subjektiv gesehen. Auch habe ich es oft pauschalisiert und überspitzt. Das tat ich um klar zu machen wie ich über unsere Welt denke. Mir ist bewusst, dass es auch viel Gutes gibt was die Menschheit hervorgebracht hat. Die Musik, die in mir größte Emotionen bewirken kann. Das Buch, in das ich eintauchen und jemand Anderes werden kann. Ein gutes Essen, ein schönes Gespräch mit einem Freund. All das liebe ich. Nur manchmal passiert es mir, dass ich angesichts all des Übels das die Menschheit kennzeichnet, die schönen Dinge vergesse. Ich denke es sagt mehr als genug über diese Welt aus, wenn mich all das Schlechte alles vergessen lässt was ich liebe. „Reality is a lovely place, but i wouldn't want to live there". Zitat von Adam Young, einer der Menschen die es verhindert haben, dass Ich mich der Misanthrophie vollends zuwende. Ich schreibe dies in der Hoffnung auf Gleichgesinnte zu treffen. In der Hoffnung diese Gleichgesinnten zu erreichen und ihnen zu sagen, dass sie nicht allein sind. Sie sind nicht die Einzigen die sehen. Die nachdenken. Die verstehen. Ich hoffe, dass ihr euch immer bewusst seid, wo das Schöne im Leben liegt. Dass ihr es niemals so wie ich vergesst. Dass ihr euch von den Mitgliedern dieser Gesellschaft nicht unterkriegen lasst. Lebt euer Leben so wie Ihr es wollt, wie es Euch glücklich macht. Seid Ihr selbst. Seid frei.