Für die Erinnerungen

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Der nächste Morgen brach viel zu schnell an und Vegeta schleifte sich zur Küche. Sein Magen war schon in den Kniekehlen angekommen, dadurch dass er das Abendessen von gestern ausfallen gelassen hatte. Leise öffnete er den Kühlschrank, um die Schlafenden nicht zu wecken und durchsuchte die Fächer. Die Vorräte gingen schon wieder zur neige. Seufzend nahm er sich einige Wurstschalen und den Käseaufschnitt heraus. Noch einen Joghurt dazu und er schloss den Schrank wieder. Mit halb offenen Augen begab er sich zur Brotbox und nahm sich gleich fünf Scheiben. In den Schubladen suchte er noch ein Messer und einen kleinen Löffel. Er bestrich seine Brote und belegte sich diese mit den ausgesuchten Lebensmitteln. Kaum war dies erledigt, verschlang er es auch schon und machte sich dann an dem Joghurt zu schaffen.
Lehnend an der Küchenzeile, löffelte er die magere Substanz hinunter und kratzte danach sogar den Becher aus. Nachdem auch dieser endlich leer war, warf er diesen in den Mülleimer und der Löffel landete klirrend in der Spüle. Einen Moment hatte er sich selbst dadurch erschreckt, da er ja eigentlich leise sein wollte. Doch als er in die Flure horchte, konnte er keine weiteren Geräusche vernehmen und er atmete leise aus. - Ein Unheil erfolgreich abgewendet...

Sein Magen knurrte zwar jetzt nicht mehr, aber er hatte immer noch Hunger. Ein Gefühl, den er schon öfters aushalten musste. Die Zeiten wurden immer enger. Vielleicht sollte er heute einfach mal jagen gehen?

Mit diesem Gedanke wollte er sich zurück ins Schlafzimmer schleichen, als ein schwarzer Fellknäuel an ihm vorbei huschte. Irritiert sah er hinunter und entdeckte gerade noch einen Schweif, der um die Ecke in die Küche verschwand.

„Blöde Katze.", murmelte er vor sich hin, trat jedoch dann endlich an die Schlafzimmertür, öffnete diese leise und legte sich wieder in sein Bett.

Doch ans Einschlafen konnte er nicht mehr denken. Er sah zu seiner linken und beobachtete die Atmung seiner Gefährtin, die mit dem Rücken zu ihm lag.
Als er gestern zu Bett gegangen war, hatte sie schon tief und fest geschlafen. Was ihm ein wenig unangenehm war. Er wollte sich eigentlich noch mit ihr aussprechen. Dieser Streit hing noch ziemlich in der Luft und er wollte nicht den neuen Tag damit vergeuden, unnötige Gespräche zu führen.

Seine Worte im Streit hallten wieder in sein Gedächtnis.
Einfach abhauen. Sie und Trunks schnappen und einfach weg von hier. Die Erde, ihrem Schicksal überlassen, aber dann ohne ihn und seine Familie. Er hatte oft daran gedacht, aber war immer zu dem Entschluss gekommen, dass sie nie mitgehen würde. Er müsste sie höchstens k.O. schlagen, um das zu erreichen, aber das war doch ebenso keine Lösung.

Er neigte seinen Kopf wieder gen Decke.

„Was würdest du an meiner Stelle tun, Nappa?", fragte er leise in die Stille.

Er horchte auf seinen Atem und sein Schnaufen. Er würde nie eine Antwort erhalten, das war ihm bewusst. Aber in letzter Zeit fragte er sich öfters, wie sein alter Freund in so einer Lage gehandelt hätte.
Die Vorstellung war schon... merkwürdig. Vermutlich würde er ihm in den Arsch treten und ihm sagen, dass Aufgeben und Flucht keine Lösungen waren. Das war auch immer seine Einstellung, aber die Zeiten änderten sich nun einmal. Er hatte Verantwortung für zwei Menschen und zwei Halbsaiyajins. Er allein.

Ein Geräusch ließ ihn wieder zur Seite blicken. Es schien als würde sie immer noch schlafen, aber sie zitterte nun und das am gesamten Körper. Ob sie wieder schlecht träumte?

Wie aus einer Trance heraus, schlug er die Bettdecke ein wenig zur Seite und rutschte zu ihr rüber. Kaum als er seine rechte Hand auf ihren Oberarm gelegt hatte, beruhigte sie sich wieder. Das Zittern verschwand. Er drückte sein Gesicht in ihren Rücken, wovon sie offenbar wach wurde und wandte sich wenig später zu ihm um.

Eine etwas andere ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt