☾кαριтєℓ Ƽ ☽

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Sie überlegte nicht lange und setzte sich sofort in Bewegung zu Merlin, welcher bewusstlos auf dem kalten Boden lag. Sie kniete sich zu ihm und befühlte sein aschfahles Gesicht, doch schrak sofort zurück. Solch eine Kälte hatte sie an einem Menschen noch nie erfüllen können. "Wir bringen ihn am Besten in sein Bett, was meinst du?" Sie blickte erschrocken von Merlin auf und sah in Lancelots Augen. Leicht nickte sie, ehe sie zu Gaius aufsah, welcher nun auch neben sie getreten war.
Bestürzt schritten Gaius und sie hinter Lancelot her, welcher Merlin einfach hochgehoben hatte und ihn nun zu Gaius' Gemächern trug. Dort angekommen legte er Merlin in sein Bett. Sie kniete sich neben es und deckte Merlin zu. Sie nahm gleich mehrere Decken, damit er sich wieder aufwärmte, denn Merlin war immer noch eiskalt. "Noch nie zuvor ist es mir untergekommen, dass jemand sich so kalt anfühlte." Sie blickte zu Gaius auf. "Wisst Ihr, was mit ihm sein könnte?" Auch Lancelot blickte zu Gaius. Doch dieser schüttelte nur langsam den Kopf. "Das einzige, was wir machen können, ist, abzuwarten."

Sie warteten eine Weile, doch Merlin wachte nicht auf. Lancelot verabschiedete sich mit den Worten "Gebt mir Bescheid, wenn Merlin wieder aufwacht", Gaius begann, seinen Vorrat an Tränken wieder aufzufrischen. Sie beobachtete ihn dabei. Es interessierte sie, wie diese Tränke zu Stande kamen und welche Wirkungen sie hatten. Irgendwann half sie ihm beim Tränke brauen und Gaius bot ihr an, sie in die Kunst der Medizin und des Tränkebrauens einzuführen. Natürlich lehnte sie nicht ab.
Als sie gerade dabei war, in einem Buch nach einer bestimmten fehlenden Zutat zu suchen, kam leise Merlin aus seinem Zimmer geschlichen. Sein immer noch bleiches Gesicht und die Decke über seinen Schultern verrieten, dass es ihm nicht blendend ging. Sofort sah sie auf, als sie die Tür leise quietschen hörte, und stand von der Bank auf, auf welcher sie gesessen hatte. "Merlin!" Sie ging auf ihn zu. "Setz dich. Du siehst noch ziemlich schwach aus." Sie drückte ihn auf die Bank und setzte sich neben ihn. "Wie geht es dir?" Er lächelte sie leicht an. "Es geht, danke." "Was ist eigentlich passiert..?" Sofort brach sie mit der Tür ins Haus ein. Ihre Neugier war manchmal nicht zu halten, doch diese Frage betraf nicht nur ihre Neugierde, sondern auch die Besorgnis um ihren besten Freund. Langsam trat Gaius näher, auch ihn interessierte die Antwort auf diese Frage, das war ihr bewusst. Merlin schwieg kurz, bevor er anfing zu erzählen: "In mitten der Tische erschien plötzlich eine in grau gekleidete Frau.. Alles um sie herum schien, wie erstarrt... Sie sah mich an.. und sprach mit mir.. Es klang, als würde ihre Stimme tief aus der Erde kommen... Und ihre Augen... sie.. waren so traurig... sie waren so.. voller Schmerz.." Kurz schwieg er und sah Gaius an, welcher sich mittlerweile neben ihn gesetzt hatte. "Wer war sie?" "Die Kelig. Die Pförtnerin zur Welt der Geister." Für sie klang es, als würde seine tiefe, weise Stimme den ganzen Raum füllen mit dieser Antwort. Auch wenn sie nicht wusste, wer genau die Kelig war, allein der Name und die kurze Beschreibung dahinter, ließ sie mächtig wirken. "Warum war sie da?", fragte sie mit großen Augen. Es war ihr nicht klar, was die Pförtnerin zur Welt der Geister auf der Erde zu suchen hatte und vor allem, was sie von Merlin wollte. Ihr Freund war Zauberer, aber warum die Kelig ihn heimsuchte, machte für sie selber keinen Sinn. "Sie erschien um Mitternacht, am Abend des Samhain. Genau in dem Moment, als der Schleier zwischen den Welten am Dünnsten war. Das kann kein Zufall sein." "Warum hat niemand anderes sie gesehen? Warum nur ich?", stellte Merlin Gaius die Frage, die auch sie verwirrte. "Du hast große Macht, Merlin. Für dich sollten solch Visionen nicht ungewöhnlich sein.", antwortete Gaius, doch Merlin schüttelte langsam den Kopf. "Ihr versteht das falsch. Das war keine Vision. Sie wusste, wer ich bin. Sie nannte mich Emrys, wie es die Druiden auch tun." Sein Blick galt ihr, wodurch sie das Gefühl htte viel zu viel verpasst zu haben in den Jahren, in denen sie ihren besten Freund nicht gesehen hatte. Große Macht und Emrys... Völlig neue Wörter im Zusammenhang mit Merlin, der für sie immer wie die normalste Person auf Erden erschien. Gaius schwieg, er schien nachzudenken, doch Merlin unterbrach seinen und auch ihren Gedankengang. "Was ist denn? Was bedeutet das, Gaius?" Merlin blickte wieder zu Gaius. Auch sie hob ihren Blick zu Gaius. Ihr wurde schlagartig klar, dass sie eine Menge lernen musste über ihren besten Freund, wie wenig sie doch plötzlich über ihn zu wissen schien. Auch wenn er sich nicht viel verändert hatte, hatte sie das Gefühl, ihn kaum zu kennen. Sie hatte schon immer gewusst, dass er etwas Besonderes war, trotz dessen dass er für sie wie die normalste Person auf Erden erschien. Und nun schien sich dies tatsächlich zu bewahrheiten. Oder eher hatte sich dies schon bewahrheitet und sie bekam erst jetzt etwas davon mit.
"Ich bin mir nicht sicher. Aber falls jemand den Schleier zwischen den Welten zerrissen hat, dann möge uns Gott beistehen."


Heartful of courage [Merlin FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt