~Kapitel 9~

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Völlig aus dem Konzept , betrat ich die Universität, wäre aber am liebsten direkt wieder abgehauen. Je mehr ich das Gebäude betrat, desto mehr wurde mir klar, was ich wieder angestellt hatte. Mein Leben war echt eine Katastrophe. Scheinbar provozierte ich das Schicksal, dass es mir auf die Pfanne haute.
Aber es war jedes Mal das gleiche. Es war gleichgültig wie ich handelte, es trug Konsequenzen mit sich, die mir das Leben zur Hölle machten. Und da sollte ich diese irgendwie ausbaden.
Leise seufzend betrat ich anschließend den Kursraum und setzte mich auf meinen Platz, mit der harten Realität vor Augen, die mich immer stärker umgab.
„Hey",erklang von der Stimme neben mir, die mich aus meinen Gedanken raus riss. Erwähnte ich bereits, dass ich die Realität hasste?
„Hey", erwiderte ich Mason zurück und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Becky schien heute nicht da zu sein, weshalb Mason sich neben mir setzte. Wenigstens konnte ich unter ihm normal sein und war nicht die Freundin von Zayn Malik, die heimlich mit seinem besten Freund rummachte.
Gott , der Scham über mich selbst wuchs und wuchs.

„Ist alles in Ordnung? Du siehst so abweisend aus?", fragte er mit einem besorgten Unterton und musterte mich einen Augenblick.
Ich spielte ein erneutes Lächeln auf, denn gerade war mir alles andere als fröhlich zu sein, nach der Nummer vorhin.
„Ja, alles gut. Ich hab nur nicht gut geschlafen", log ich halbwegs, denn mein Schlaf war nun wirklich nicht der beste.
"Und bei dir? Auch alles gut?", fragte ich höflich zurück und spielte weiter mein Lächeln auf.
Er nickte lächelnd. Ein Lächeln, das nicht gespielt war. Wenigstens konnte einer von uns wirklich glücklich sein.
„Ach ja! Magst du denn heute mit zum Training mitkommen? Das wäre direkt nach der Schule, meine Mutter würde uns mitnehmen, wenn es dir nichts ausmacht? " ,fragte er aufgeregt und noch breiter grinsend, als zuvor.

Wenn ich mitkam, müsste ich Harry Bescheid sagen, dass er mich nicht abholen sollte. Er würde mich bestimmt ausfragen, wohin es ginge, aber je länger ich darüber nachdachte, desto besser war der Vorschlag von Mason. Schließlich könnte ich mich ablenken und nicht so viel an das Chaos in meinem Leben denken. Ein bisschen normales Leben tat mir doch bestimmt gut.
Lächelnd, diesmal sogar einem echten , stimmte ich ein.
„Ja, das klingt gut, wieso nicht."
Freude zeigte sich auf seinem Gesicht, was total süß war. Es war doch schließlich nur Training, wieso freute er sich denn so darüber?
Einige Sekunden der Stille vergingen, doch er unterbrach sie direkt.
„Das macht deinem Freund aber nichts aus, oder?", fragte er unsicher, als hätte er Angst, dass Zayn ihm den Kopf abriss, wenn er davon erfahren würde.
Nun, vielleicht würde er dies tatsächlich tun, aber da ich sowieso sauer auf ihn war, hatte ihn das nicht zu interessieren. Der sollte lieber wieder normal werden, bevor er mich ansprechen konnte.
„Ach quatsch", log ich lächelnd und schüttelte leicht den Kopf. „Er muss sowieso arbeiten und hat keine Zeit, von daher geht das schon", erklärte ich, was nun mal die totale Lüge war. Ich schaffte es tatsächlich mich von einer Lüge zur nächsten zu reiten. Das konnte doch echt nicht sein, oder?
Er nickte , mit einem Hauch der Erleichterung.

„Als was arbeitet er denn?", überrumpelte er mich fragend , weswegen ich innerlich tief ein und aus atmete. Würde ich die Wahrheit sagen, würde er mich anfangen anders zu behandeln, würde ich lügen, ritt ich mich noch mehr ins Chaos hinein, aber wo blieb da schon die Wahl?
„Ehm..er bereitet Shows vor...und hilft beim Bau und bei der Organisation und sowas", erfand ich im schnellen Tempo. Das war der Wahrheit doch ganz Nahe. Am liebsten hätte ich meinen Kop gegen den Tisch gehauen. Musste er denn so viele Fragen stellen? Mein Herz klopfte immer schneller, jedoch diesmal aus dem Grund, dass ich Angst hatte, er würde die Wahrheit wissen und mich dafür hassen.
„Oh, cool, also eine Art Eventmanager?" hackte er nach , um sicher zu gehen, dass er mit seiner Überlegung nicht falsch lag.
Ich nickte direkt zustimmend, auch wenn mein Inneres kochte.
„Ja, richtig. Er arbeitet meistens sehr lange, von daher hat er dann nicht immer Zeit, bisschen kompliziert."
Wenn er nur wüsste wie kompliziert.
„Aber hört sich nach einem spannenden Job an. Ist es denn nicht bisschen blöd, wenn er wenig Zeit für dich hat?", fragte er und aus einem unerklärlichen Grund, tat diese Frage weh. Sie war wie ein Stoß gegen die Wand.


After Two Worlds CollideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt