Mein letztes Jahr. Es beginnt.
Ich starre aus den Fenster und sehe die Sonne über den Baumspitzen strahlen. Die Vögel singen und der Morgen ist wie jeder andere...zumindest scheint es so.
Heute beginnt mein letztes Schuljahr. Danach werde ich studieren oder sonst was.
Ich drehe mich um und sehe mein Spiegelbild in meinem großen Spiegel.
Wen ich sehe ist Violett Dark.
Ich betrachte mich. Ich habe starke Tänzerin-beine, ein halbwegs hübsches Gesicht und eine annehmbare sportliche Figur. Das einzige was ich nicht an mir mag ist das ich groß bin. Ich bin jetzt nicht riesig aber schon sehr groß. Ich hasse es. Ich wäre lieber klein und unscheinbar aber leider bin ich etwas größer und irgendwie bekommt mich jeder mit.
Nein ich habe keinen Freund. Ich brauche auch keinen.
Heute bin ich mit blauer Jeans-Short (mit Fransen), blau-weißem Top , großen Ohrringen und Nikes ausgestattet. Meine blondbraunen Haare habe ich mir zu einem hohen Zopf gebunden.
Ich laufe die Treppen herunter und gehe in die Küche. ,,Guten Morgen." begrüßen ich meine Eltern. ,,Morgen." brummt mein Vater hinter seiner Zeitung hervor und meine Mutter steht auf ,,Zeig dich mal." sie betrachtet mich. ,,Du bist so groß geworden." sagt sie mit etwas Trauer in der Stimme. Ich lächel und gebe ihr ein Bussi auf die Wange. ,,Ich bin spät dran." sage ich und hole mir einen Müsliriegel aus den Schrank.
Ich renne nochmal schnell die Treppe hoch um meine Tasche aus meinem Zimmer zu holen. Als ich wieder unten bin hole ich meinen Schlüssel und stecke mir etwas Geld in meinen Geldbeutel. ,,Ich komme heute spät, hab heute Schicht." brülle ich durch den Flur.
,,Ist gut Kleine." brüllt mein Vater zurück.
Ich schaue auf die Uhr von meinem iPhone.
Ohhhh, shit. In ein paar Minuten fährt mein Bus. Als ich hinaus trete kommt mir warme Sommerluft entgegen. Schnellen Schrittes mache ich mich auf den Weg zur Haltestelle. Wir leben in einem Dorf auf dem Land weswegen ich eine gute dreiviertel Stunde mit dem Bus fahren darf.
Als ich die Haltestelle erreiche ist es eine Minute bevor der Bus kommt. Erleichtert atme ich auf. Einen kurzen Moment später sehe ich den Bus um die Ecke biegen. Ich bin die einzige die heute an meiner Station einsteigt was mir ziemlich unangenehm ist weil mich der Busfahrer immer total bescheuert anschaut. Genau wie heute. Ich zeige meine Fahrkarte und suche mir vorne einen Platz. Was ziemlich leicht ist da meine eine der ersten Stationen ist und meistens nur vier Leute bereits im Bus sind.
Ich setze mich also und tue meine Tasche auf den Platz neben mir. In der Zeit die ich im Bus sitze kann ich viel nachdenken.
Jay ist mit seiner Freundin Susan im Urlaub. Sie machen sich ein paar schöne Wochen in Italien. Ich Frage mich wann er zurück kommt. Ich vermisse ihn sehr denn wir sind verbunden. Er hat mir Klavier spielen beigebracht und mir beim tanzen geholfen. Wir haben die gleichen Hobbys nur das ich nicht Gitarre spielen kann. Wir können beide viele verschiedene Tanzarten bis auf Paartänze...dort sind wir beide ware Nieten. Wir beide spielen Klavier und singen für unser Leben gerne und naja...er kann Gitarre spielen. Er ist insgesamt in allem besser als ich aber er ist ja auch zwei Jahre älter.
Wir lieben beide die Natur und haben als ich sechs war neben unserem Dorf einen kleinen See gefunden. Seit dem ist das unser Platz. Wir haben uns oft dort aufgehalten. Wir waren zusammen auf Partys (in die er mich geschmuggelt hat) und ich habe immer ausgesucht mit welchem Girl er flirten soll. Es war nie was ernstes mit ihm und den Mädels obwohl er wirklich jede haben kann. Er sieht echt gut aus und hat einen wundervollen Charakter. Irgendwann hat er Susan kennen gelernt und sie hat ihm irgendwie den Kopf verdreht. Seit dem hat er oft viel mit ihr unternommen und ich war viel allein. Susan ist sehr lieb aber sie nimmt ihn mir unbewusst weg.
Ich habe nichts mehr von ihm. Aber wir haben uns etwas geschworen als wir damals am See waren...*Rückblick*
Die Abendsonne glitzert auf dem Wasser und wir lauschen den Vögeln wie sie singen. Die sitzen auf einem alten Steg und haben die Füße im Wasser baumeln.
Heute war mein letzter Tag an der Grundschule und nach den Ferien komme ich an die gleiche Schule wie Jay.
,,Jay?" sage ich und schaue ihn an. ,,Ja?" fragt er und sieht auch mich an. ,,Es wird uns doch nie etwas trennen oder?" ,,Nein. Niemals." ,,Schwör's!" verlange ich. ,,Nur wenn du auch." sagt er. Also schwören wir.*RückblickEnde*
Ab dem Tag taten dies immer wenn wir am See waren.
*
Ich ziehe meine Schürze aus und packe sie weg. Meine Schicht bei Eiscafé Antonio ist zuende. Ich wühle in meiner Tasche und sich nach meinem Handy.
Auf einmal werde ich durch die Luft gewirbelt und schreie kurz auf. Im nächsten Moment werde ich wieder abgesetzt. Ich starre in zwei leuchtend blaue Augen. ,,Hallo Schwesterherz." Er umarmt mich kräftig. Ich kann es nicht fassen wen ich vor mir sehe. ,,Wa-Was...ich meine... Wieso... Du bist zurück?" ich lächel. ,,Sieht man oder?" Jay fährt sich durch seine blondbraun gestyelten Haare und grinst. Bei ihm muss ich tatsächlich hoch schauen da er viel größer ist als ich.
,,Komm mit. Du darfst mit meinem neuen Auto mitfahren." sagt er stolz. ,,Du hast ein neues Auto? Dein anderes war doch voll in Ordnung" sage ich verwundert. ,,Ja das hab ich auch noch aber komm einfach mit." er zieht mich an meinem Arm nach draußen und stellt mich vor ein Auto. ,,Was?" rufe ich begeistert. ,,Das gibts doch nicht! Ein Audi R8?! Wie konntest du dir den leisten?!" ,,Hab ein bisschen gespart." meint Jay Schulternzuckend. Er und ich sind begeisterte Autofans. Ich liebe Audi R8. ...ich meine nichts geht über einen Austin Martin DB10 aber das ist meine Meinung. ,,Darf ich fahren?" frage ich begeistert. ,,Nein. Du bist noch keine achtzehn." sagt er grinsend. ,,Ich hab aber schon nen Führerschein!" sage ich empört. ,,Nix da! Unter achtzehn nicht erlaubt. " Er öffnet mir die Beifahrertür. ,,Aber du darfst zugucken wie ich fahre." grinst er. Gespielt eingeschnappt schubse ich ihn beiseite und setze mich.
Er lacht, geht um das Auto drum herum und setzt sich ans Steuer. Er startet den Motor und wir fahren los. ,,Zu Hause müssen wir euch übrigens was erzählen." sagt Jay.
Wir...er meint Susan und sich...
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My Brother
Ficção Adolescente>Ich atme die reine Luft ein und schließe die Augen. Die Herbstsonne wärmt meinen Körper und ich vernehme das rascheln der Bäume. Vögel singen ihr Lied und machen sich bereit für ihre Reise nach Süden. ... Ein Vogel müsste man sein... Frei. Ich öff...