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... unten die Haustür ins Schloss fiel und ich Schritte hörte, die immer näher kamen.
Mich packte die Angst und ich drückte mich gegen die Tür.
Die Schritte kamen näher und mein Herz pochte wie wild.
Doch dann war alles still.
Ich linste vorsichtig die Treppe hinunter und sah
eine dunkle Gestalt unten vor der Treppe stehen.
Wir sahen uns direkt an, doch ich konnte sein Gesicht nicht erkennen.
Panisch drückte ich mehrmals auf die Klingel von Taddl, denn die Gestalt kam die Treppe zu mir hinauf.
Ich klingelte nun sturm.
Doch Taddl machte nicht auf.
Ich zitterte, denn der Typ war schon auf der Hälfte der Treppe.
Immernoch lies ich meinen Finger nicht von der Klingel und dann fiel mir ein Stein vom Herzen, als Taddl endlich ganz verschlafen die Tür öffnete.
Schnell rannte ich in die Wohnung und knallte die Tür hinter mir zu.
Durch den Spion sah ich, wie die Gestalt wieder die Treppe hinunterging.
"Wo warst du denn?", fragte mich Taddl und rieb sich die Augen.
Ich war immernoch außer Atem und erzählte Taddl keuchend die ganze Geschichte.
"Meinst du, dass wir die Polizei rufen sollten?", fragte ich Taddl, der mir einen Tee machte.
"Nein, noch hat derjenige ja nichts gemacht", antwortete er.
"Klar", protestierte ich.
Taddl guckte mich fragend an.
"Er verfolgt mich", sagte ich entsetzt.
Taddl schüttelte lachend seinen Kopf.
"Ach quatsch, hier trink dein Tee und dann gehen wir wieder schlafen", beruhigte mich Taddl.
Aber Taddl hatte doch den einen Tag auch diese Person gesehen, die unheimlich vor der Haustür stand und schnell verschwand, als wir kamen, wie kann er jetzt noch so ruhig bleiben?!

Ein wenig später schlenderte ich zum Bett und legte mich neben Taddl.
Ich schaute noch kurz auf mein Handy und bemerkte, dass ich eine SMS bekommen hatte, allerdings war diese von einer unbekannten Nummer.
Geschockt zeigte ich Taddl die Nachricht.
I see you!
Stand dort geschrieben.
"Da will dich bestimmt irgendwer verarschen, los komm, wir schlafen jetzt", murmelte er.
Doch ich konnte Taddl nicht glauben.
Beunruhigt legte ich mich neben ihm und versuchte vergeblich einzuschlafen, denn immer und immer wieder wachte ich auf, weil ich Geräusche hörte.

BruderherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt