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Wir tanzten alle ausgelassen zur Musik.
Felix holte mir ausnahmsweise einen Vodka-Energy.
Mit nur ein paar Schlücken trank ich das Glas leer und stellte es auf einen Tisch.
Danach zog mich Lynn mit auf die Tanzfläche und ich tanzte so lange bis mir schwindelig wurde und ich mich auf einer Couch kurz ausruhte.
Die Couch stand in einer dunklen Ecke, wo man einen super Ausblick auf die Tanzfläche hatte.
Plötzlich setze sich jemand neben mir.
Es war ein junger Mann, das konnte ich an seiner Stimme erkennen.
Er unterhielt sich mit einem anderen Mann, der vor ihm stand.
Dieser war ziemlich groß und schlank.
Doch plötzlich rutschte der Mann immer näher an mich dran, sodass ich mich sichtlich bedrängt fühlte.
Aus der Ferne konnte ich Taddl erkennen, der mir fragende Blicke zuwarf.
Ich zuckte nur mit den Schultern und konnte sehen, wie er sich auf den Weg zu mir machte, doch dann packte mich plötzlich der junge Mann, deren Gesicht hinter einer schwarzen Kapuze versteckt war, und zog mich mit dem anderen Typ aus der Hintertür.
Ich schrie, doch es konnte mich keiner hören, denn der eine hielt seine Hand vor meinen Mund.
Ich versuchte mich aus den Griffen der Männer zu befreien, doch sie ließen das nicht zu.
Tränen kullerten mir die Wange hinunter.
Immer und immer wieder versuchte ich nach Hilfe zu schreien...
Sie setzen mich auf die Rückbank eines schwarzen Geländewagens und fuhren so schnell es ging weg.
Am vorbeifahren des Hintereingangs konnte ich sehen, dass Taddl panisch aus der Hintertür rannte.
Doch es war zu spät... Ich saß schon im Auto auf dem Weg in mein Verderben.
Schweißperlen liefen mir die Strin hinunter.
Ich war so in Panik, dass ich gar nicht wusste, was ich so richtig machen sollte.
Am liebsten würde ich jetzt einfach aus diesem Auto aussteigen, allerdings würde ich dann auf die Autobahn kullern und wohlmöglich vom nächsten Laster überfahren werden.
Ich brauchte einen anderen Plan.
Doch mir viel nichts ein.
Verzweifelt versuchte ich dem Mann zu sagen, dass er seine Hand von meinem Mund nehmen soll.
Und das schaffte ich auch.
"Wo bringt ihr mich hin?", schrie ich die beiden an, doch keiner von ihnen antwortet mir.
"Hallo?!", schrie ich jetzt noch ein bisschen lauter und musste mir verkneifen, noch mehr zu heulen.
"Ich rede mit euch", sagte ich nun verzweifelt.
Der Mann am Steuer lachte nur und drückte noch doller aufs Gas.
Auf der Anzeige konnte ich erkennen, dass wir jetzt schon mit 210 kmh unterwegs sind.
Mir wurde das alles zu viel und ich versuchte für ein paar Sekunden die Augen zu schließen.
Doch schon stießen mir viele unangenehme Gedanken in den Kopf.
Sterbe ich?
Oder werden die mich vergewaltigen?
Wie reagieren gerade die anderen?
Was ist, wenn die mich verschleppen und ich nie wieder nach Hause kann?
Ich schüttelte meinen Kopf und wollte diese Gedanken am Liebsten vergessen, doch sie verfolgten mich die ganze Fahrt über, bis wir an einer abgelegenen Hütte ankamen.
Sie zogen mich aus dem Auto und führten mich in das Haus hinein.
Es war kahl eingerichtet und in der Mitte des Raumes stand ein Bett.
Sie legten mich auf das Bett und fesselten mich mit Seilen und Klebeband.
Ich versuchte mich dagegen zu wehren, doch ich hatte keine Chance.
Immer mehr Tränen liefen mir die Wangen hinunter.
Ich wollte hier einfach nur weg, doch wie?
Und dann zog der eine Mann seine Kapuze hinunter.
Als ich sah, wer das war, blieb mir das Herz stehen.

BruderherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt