Wie jeder junge Abenteurer, war ich auf der Suche nach Unsterblichkeit. Natürlich war es ein langer und verschlungener Weg, voller Hindernisse, Widersachern, Königreiche und Liebschaften, zeitweise auch mit Zeitreisen, jedoch niemals endlich. Schließlich handelt es sich um Unsterblichkeit. Meine Reise führte mich eines Tages, ich war gerade aus den Fängen der blinden Hexe entkommen, an den Fuß des Quatra. Der Quatra, benannt nach der örtlichen Göttin des Wassers, war ein Berg direkt am Meer gelegen. Die vom Salzwasser umspülten Klippen reckten sich steil gen Himmel und spitzten sich zu drei Gipfeln zu, die aus der Ferne betrachtet aussahen wie Finger, die die Wolken berührten. Dem Namen verdankte der Berg allerdings seiner Ähnlichkeit mit dem Schwanz der Meeresgöttin, die den Körper einer Meerjungfrau hatte, jedoch mit vier spitzen Stacheln am Ende der Schwanzflosse. Der vierte und höchste Gipfel des Berges war vor Jahrhunderten vom Berg gebrochen und ins Meer abgerutscht. Eine alte Sage hatte mich auf den Spur der blinden Hexe gebracht, die auf dem kleinsten der Gipfel hauste. Bezwang man die Herausforderungen aller Gipfel, so sollte sich, der besagten Sage nach, einem das Geheimnis der Unsterblichkeit enthüllen. Ich scheiterte. Kläglich. Ich entkam durch eine List, die ich bis heute bereue. Am Ende des Abenteuers, das mich zu dem Abenteuer führte, von dem ich erzählen will, flüchtete ich auf einer Geröll-Lawine reitend und landete auf Blasenfels. Blasenfels war entstanden als der vierte Gipfel des Quatra im Meer versank. Das Wasser wehrte sich gegen die Felsmassen schäumend vor Wut. Am Ende verschlang die Gischt den Gipfel mit ihren tosenden Wassermassen. Der Schaum verdichtete sich zu einer derart festen Struktur, dass aus Wasser und Stein Schloss Blasenfels geboren wurde.
So stand ich also an der Stelle, wo sich Meer und Land umarmten und betrachtete ihr in Wut gezeugtes Kind. Hinter mir hatten die Massen aus Stein das Grün des Waldes verschluckt und nur langsam legte sich der Staub auf der Szenerie und meiner Kleidung ab. Durch das gedämpfte Licht betrachtet, wirkte das Schloss, wie aus Wolken gebaut. Fest in den Konturen, jedoch zerbrechlich.
Ich klopfte mir den Staub aus dem zerschlissenem Wams und entschied diese einzigartige Behausung aufzusuchen, in der Hoffnung dort freundlich Gesinnte um Unterkunft zu bitten. Die Strapazen meiner bisherigen Reise forderten schließlich ihren Tribut ein und ich war gewillt dem Hunger und dem übermannenden Drang nach Schlaf nachzugeben. Der Großteil meiner Ausrüstung war verloren und zu Bruch gegangen, sodass ich im Falle feindlich gesinnter Besetzer auf ein handliches Beil zurück greifen müsste, das zum abtrennen kleinerer Äste für Feuerholz gedacht war. Darüber hinaus besaß sie am unteren Ende der Schneidefläche einen spitzen Ausläufer, den ich bei steilen Anstieg als Kletterhilfe benutzt hatte. Mein Geschick im Umgang mit dieser "Waffe" entsprach dem eines Amateurs. Ich wollte lieber nicht von ihr Gebrauch machten. So stand zumindest der Plan.
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Unter der Flagge des Blaubären
HumorHiermit rufe ich den Kriegszustand aus. Ich ziehe den mit Diamanten besetzten Federhandschuh aus, indem ich bedächtig jeden Finger einzeln von meiner Hand abstreife, um dann kräftig, aus der Rückhand versteht sich,Stoff und Wange zusammen zu bringen...