Vorgeschichte

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Zu Beginn gleich mal einen Zweiteiler...
Die "Hauptstory" kommt dann im nächsten Kapitel 😊

Lucys P.O.V

George wurde erneut von einem heftigen Hustenkrampf geschüttelt. Seine Augen glänzten fiebrig und seine Haare klebten an seiner verschwitzten Stirn.

Ich stellte den Tee auf seinem Nachttisch ab und und stellte mich dann an sein Bett um ihm auf den Rücken zu klopfen.

"Ich...", setzte er an, wurde bedoch promt von einem Huster unterbrochen. Ich klopfte erneut auf seinen Rücken und erinnerte mich daran dringend meine Hände zu waschen, um mich von dem unangenehmen Gefühl des fremden Schweißes zu befreien.

"Ich glaube, ich kann heute Abend nicht mit!", presste er abgehackt zwischen ein paar Hustern hervor.

"Das glaube ich auch! Ich sag Lockwood Bescheid."

Erschöpft stieg ich die Treppe hinunter und ging leise in die Küche. Es war eine lange Nacht gewesen (ein Alb im Westen Londons) und zu allem Überfluss hatte sich George auch noch diesen fiesen Husten eingefangen.

Lockwood stand an die Theke gelehnt da und blickte abwesend aus dem Fenster. Das Morgenlicht umspielte sein Gesicht und seine Haare standen zerzaust von seinem Kopf ab, als wäre er den ganzen Morgen mit den Händen durch die Haare gefahren. Er sah sehr gut aus! Neben ihm stand eine dampfende Tasse Tee.

Ich traute mich nicht ihn aus seiner Starre zu lösen, ich wollte es nicht. Er sah so friedlich, so entspannt aber auch so jung und verletztlich aus. Jetzt wirkte er wie 15 und nicht wie 20, wie er allen vorzuspielen schien

"Morgen, schon wach?", brachte ich schließlich zu stande, ich konnte ihn schließlich nicht den ganzen Tag heimlich wie ein Stalker beobachten.

"Morgen Lucy." Er drehte seinen Kopf nicht zu mir. Es folgte eine kurze Stille.

"George geht es ehrlich gesagt bescheiden und er kommt heut Abend nicht mit", sagte ich um die unangenehme Stille zu unterbrechen.

Endlich zeigte er Regung und blickte mich prüfend an. "Sicher, dass er nur keine Lust auf Kipps Party hat?!"
"Ja, also... Er hat Fieber und hustet wie nochwas. Sonst hätte ich ihn überredet."

"Also gut, dann nur wir zwei"
Beim Gedanken daran, dass ich heute Abend ALLEINE mit Lockwood zur Party gehen würde, wurden meine Wangen heiß. Schnell drehte ich mich weg und machte mich im Küchenschrank auf die Suche nach etwas Essbarem.

Lockwood schien indessen wieder in seine Starre verfallen zu sein. Dann räusperte er sich. "Hast du die Sache mit den zwei Kindern im Hyde Park mitbekommen? " Ich blickte auf. "Nö, wieso?" "Hm, stand in der Zeitung. Die beiden haben dort mittags gespielt und wurden in einer dunklen Ecke von einem Eckensteher angefallen. Beide sind an Geistersieche gestorben."

Versuchte er gerade Small Talk mit mir zu führen? Zugegeben Small Talk auf Agentenbasis, aber trotzdem.

Schlussendlich ging ich zum Donutladen an der Ecke, brachte George welche auf sein Zimmer und verkrümelte mich dann in meins um zu lesen und mich seelisch-moralisch auf den Abend vorzubereiten.

Um fünf klopfte es leise an meiner Tür. Ich war gerade eingenickt und fuhr erschreckt hoch. Lockwood stand in meinem Zimmer und wirkte etwas verloren zwischen meinem Chaos aus Zeichenpapier, schmutziger Wäsche und allerlei Krimskrams. In seiner Hand hielt er eine Schachtel.

"Für dich, für heute Abend. Ich dachte du könntest es gebrauchen." Er streckte mir die cremefarbene Schachtel entgegen. Sie sah teuer aus. Über den Inhalt wollte ich gar nicht nachdenken.

Ich nahm ihm die Schachtel aus der Hand und öffnete sie so hastig und ungeschickt, dass sich ein Berg schwarzer Stoff auf meinem Boden ergoss. Ich bückte mich, um das Kleid aufzuheben, doch Lockwood kam mir zuvor und unsere Köpfe stießen aneinander.

"Oh sorry. Danke. Sag mal was hat das bitte gekostet?" Ich blickte den Stoff in meinen Händen an, dann ihn. Er schaute etwas verlegen zur Seite.

"Nicht der Rede wert. Bitte trag es einfach heute Abend. Wir wollen bei Kipps ja nicht wie eine Billig-Agentur herumlaufen!"

Das saß. Hatte er gerade meinen Kleidungsstil kritisier? Und die Agentur? Und das alles nur wegen Kipps blöder Geburtstagsparty, auf die ich jetzt sowieso keine Lust mehr hatte?

Pikiert legte ich das Kleid über meinen Arm. "Danke", dann schob ich ihn zur Zimmertür hinaus. Mir war zum Heulen zumute. Frustriert setzte ich mich auf mein Bett und zog die Knie an. Dann schaute ich auf die Uhr. Halb sechs, Mist. In einer halben Stund mussten wir los.

Ich starrte das Kleid wütend an. Dann seufzte ich und machte mich fertig.

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Lockwood&Co. One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt