Kapitel 1

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Ich wurde damals in Congo ( liegt im Süden Afrikas ) geboren. Dort gab es Krieg, also mussten meine Familie & ich fliehen. Während wir flohen, wurde ich von meiner Familie getrennt. Ich war damals 3. Ich war alein. Bis man mich fand und in Ruanda ( Congos 'Feindeland') in ein Heim brachte. Als die Leute dort erfuhren das ich aus Congo kam, wurde ich anders behandelt als die Kinder die dort waren. Schlechter. Ich wurde geschlagen. Gefoltert. Angespuckt. Erniedrigt & beleidigt. Die Kinder die mit mir spielten wollten auch nichts mehr mit mir zutun haben. Ich war alein. Es war niemand mehr dort, der etwas mit mir zu tun haben wollte. Ich weinte von morgens bis abends. Ich wollte zurück. Zurück zu meiner Familie. Ich durfte zwei Monate lang leiden. Nach 2 Monaten dachte ich endlich es sei alles vorbei, denn nach 2 Monaten kam eine Familie um mich zu adoptieren. Ich dachte ich würde jetzt zurück zu meiner Familie gebracht werden, doch so war es nicht. Meine neue 'Familie' nahm mich mit nach Deutschland und ich lebte dort mit ihnen. In Deutschland, adoptierten sie noch ein Kind, was dann meine Schwester sein sollte. Ihr Name ist Sumi. Jetzt Sumi Neverson. Anfangs war es schwer für uns beide, aber gewöhnten uns schnell aneinander & verstanden uns sehr gut. Ich war wieder glücklich. Was ich aber zu dem Zeitpunkt nicht wusste? Das dass meine neue Familie sein wird & ich meine alte niewieder sehen werde. Ich dachte ich wäre dort um Ferien zu machen & werde wieder zu meiner Familie zurückkehren, was aber nicht geschah. Meine Schwester & Ich fragten unsere Eltern ständig, wann dieser Urlaub endlich vorbei wäre und wir zurück zu unserer Familie können. Auf diese Frage bekamen wir nie eine Antwort, also gaben wir es auf & hörten auf zu Fragen. Trotzdem hofften wir, dass wir eines Tages zurück zu unseren Familien gebracht werden.
1 Jahr später kamen wir dann in den Kindergarten. Es lief gut. Für Sumi zumindest. Für mich war es die Hölle. ,,Du siehst aus wie ein Äffchen" sagten sie, ,,Ich möchte nicht mit dir spielen, du bist anders als wir."Ich wurde ausgegrenzt. Außer meiner Schwester hatte ich niemanden zu spielen. Sie hatten Angst vor mir. Sie wollten mich nicht anfassen. Weil ich anders war. Weil ich schwarz war. "Ich will nicht neben ihr sitzen", beschwerten sie sich beim Mittagessen. ,,Mit diesem Äffchen möchte ich nicht spielen!"hörte ich sie sagen. So ging das immer weiter, Tag ein Tag aus.
     ,,Mama? Warum kann ich nicht auch weiß sein? Warum kann ich nicht genauso schön & genauso schöne lange Haare haben wie Sumi? Warum kann ich nicht kleinere Lippen haben?Vielleicht würden mich die Kinder dann auch mögen, mit mir spielen, sich trauen beim Essen neben mich zu setzten & mich nicht mehr Äffchen nennen."Ich sah wie meiner Mutter die Tränen runterflossen. Sie nahm mich ganz fest in den Arm und sagte:,,Um schön zu sein musst du nicht weiß sein, auch keine langen Haare haben & keine kleine Lippen. Du bist schön auf deine eigene Art und Weise! Weisst du warum dich die anderen Kinder Äffchen nennen & dich beleidigen? Weil du so wunderschön bist & sie nicht genauso schön sein können wie du! Sowas nennt man 'Neid' auf sowas solltest du nicht hören! Ich will niewieder das du sagst, dass du gerne anders aussehen würdest & hässlich seist, denn das bist du nicht! Ich, dein Papa und auch deine Schwester lieben dich so wie du bist und das wird auch so bleiben!"
Nach mehreren Gesprächen, einigten sich meine Eltern und die Erzieher darauf, dass ich den Kindergarten wechseln sollte. Im neuen Kindergarten, ging die Hölle dann aber weiter. Es war besser als im alten Kindergarten, aber immernoch schlimm. Ich musste durch. Ohne Sumi. So ging es dann Jahrelang weiter.

Different Tears EverydayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt