"Oh mein Gooootttt", kreischt Anne, als ich ihr erzählt habe, was so in den letzten Tagen passiert ist, "aaaaaber, hast du nicht gesagt, dass Greg das wusste?" "Ähh, ja wusste er", antworte ich stirnrunzelnd, weil ich nicht weiß worauf sie hinaus will. "Naja, ich will ihm jetzt nichts unterstellen, aber wenn er das schon die ganze Zeit wusste, hat er dich ja eigentlich angelogen und eventuell auch nur ausgenutzt. Aber sonst hätte er dich niemals so behandelt", sagt sie dann schnell, als sie meinen entsetzten Gesichtsausdruck sieht.
"Die liegt sowas von falsch!", keift Nightmare, "sowas nennt sich beste Freundin." 'Jetzt aber mal halblang!', erwidere ich zickig und vergrabe meinen Kopf in meinen Händen. "Naja, aber sie kann keine Gedanken oder Gefühle lesen. Ich schon und das was ich lese, ist das komplette Gegenteil", sagt sie schulterzuckend und setzt sich in eine Ecke.
Ich denke über ihre Worte nach. Sie könnten beide Recht haben. Und sowieso, was war heute plötzlich mit Greg los? Er war total abweisend, was ziemlich selten vorkommt. "Hey El, ich wollte deine Laune nicht in den Keller ziehen, aber solche Fragen beschäftigen mich einfach", versucht Anne mich zu trösten und streicht mir mitfühlend über den Rücken. Ich nicke lediglich und stehe auf.
"Willst du schon gehen?", fragt meine beste Freundin traurig, doch als sie merkt, dass ich den Weg zu ihrem Fernseher eingeschlagen habe, lacht sie. "Welchen willst du sehen?" Ihr Regal ist voller Filme, von Horrorfilmen bis zu Liebesromanzen. Insgesamt sind das alles bestimmt 500 DVDs. "Mir egal", antwortet sie und holt ein paar Schüsseln und Getränke aus der Küche.
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Nach 4 Stunden hören wir auf weiter zu schauen, weil es langsam dunkel wird, obwohl es erst 16.00Uhr ist. "Ist es nicht traurig, dass es schon dunkel ist und du gehen musst?", fragt Anne bedrückt und sieht mich mit großen Augen an. "Naja, ist schon ziemlich blöd, aber wenn die darauf bestehen, kann ich wohl nichts machen, oder?", antworte ich, "allerdings macht Jimmie ja vielleicht mal eine Ausnahme oder wir machen was zu dritt." "Apropos Jim", sagt sie zögernd und streicht ihre lilanen Haare hinters Ohr, "ich glaube ich muss dir da noch was beichten..."
Es klingelt gerade, aber das ignoriere ich und drehe mich wieder von der Tür weg, auf die ich zu gegangen bin. "Jetzt wird es lustig", meint Nightmare kichernd und lehnt sich an eine Wand. "Naja, du warst zwar immer in der Schule und da haben wir uns ja immer gesehen, aber du warst halt nie bei mir und dann habe ich Jimmie manchmal eingeladen und...", sie wird rot und bevor sie weiter spricht, schluckt sie schwer, "ich weiß, wie sehr du das hasst und du nicht willst, dass unsere Freundschaft deshalb kaputt geht, aber ich brauchte jemanden, der mir zuhört und du hattest deine eigenen Probleme. Ich habe gesehen, wie scheiße es dir ging und deshalb wollte ich dir Zeit lassen und da haben Jimmie und ich so viel Zeit zusammen verbracht, dass wir irgendwann... du weißt schon... und seit dem ist unser Verhältnis ziemlich... seltsam..."
"Ähm, das ist... doch nicht schlimm... wenn... wenn.... wenn du ihn gebraucht hast, dann kann ich damit leben. Ich mei..." "Elena, ich unterbreche dich nur ungern aber...", Jimmie kommt rein und Anne steht sofort auf. Für ein paar Augenblicke starren sich die beiden an und Jimmie zwinkert ihr kurz zu, bevor er sich wieder an mich wendet:"Öhhm, können wir dann los?" "Wenn du gehen willst", gebe ich gleichgültig zurück, umarme Anne zum Abschied und gehe vor Jimmie aus der Tür.
"Du nimmst das wirklich so locker?", fragt Jim, nachdem wir aus dem Haus raus sind. "Hat es einen Sinn, sich darüber aufzuregen?" "Das habe ich nicht gefragt und das ist auch nicht die Antwort auf meine Frage", sagt er und verdreht die Augen. "Ja, aber was soll ich schon sagen? Ich hatte mit mir zu kämpfen und sie brauchte jemanden, als ich nicht in der Lage dazu war. Ist doch klar, dass du dann gefragt wirst und es war vorhersehbar, dass ihr beide nicht nur beste Freunde bleibt. Außerdem gönne ich es euch, aber wehe ihr lasst mich jemals wählen, auf wessen Seite ich bei einem Konflikt stehe", sage ich und ringe mir ein Lächeln ab. "Keine Sorge, mach ich nicht", strahlt er und legt seinen Arm um meine Schulter.
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"Du hast das alles nicht so locker gesehen. Du verarscht sie", stellt Nightmare sachlich fest. "Natürlich nicht. Aber was hätte ich tun sollen? Sie sollen glücklich sein, aber ich werde nach einer Trennung nicht entscheiden, wen ich von beiden lieber mag. Ich brauche sie beide, will aber nicht zwischen ihnen stehen. Deshalb hasse ich das so", antworte ich laut, weil wir mittlerweile alleine in Gregorys Zimmer sind. "Du musst dich ablenken. Hat diese.... Trixie da nicht gesagt, dass du dir noch dein Arbeitszimmer aussuchen musst? Lass uns sie suchen gehen und danach fragen", schlägt sie vor und geht durch die Tür. Widerwillig folge ich ihr und zusammen suchen wir die Königin.
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Good vs Bad
FantasyDie Zukunft bringt die Magie mit sich und Böse und Gut leben im Einklang, sowie in Streit. Das was wir nicht wollen, ist das was passiert; Gut oder Böse wird überwiegen und es muss sich zeigen, für welche Seite es sich lohnt zu kämpfen. Es muss sich...