Alles perfekt

44 4 0
                                    

Der ganze Tag zog sich wie Kaugummi hin, jetzt hatte ich nur noch Geschichte vor mir, danach konnte ich nach Hause und über all das nachdenken was heute passiert ist. Dann kam auch schon Mrs. Ruth zur Tür gezischt, schmiss die alten verwesenen Bücher mit einem lauten Knall auf den Tisch und drehte sich sofort zur Tafel um und schrieb in ihrer krakeligen Schrift "Nationalsozialismus und Adolf Hitler" hin. An sich ein sehr spannendes Thema, aber ich konnte jetzt nicht an Hitler und seine Nazis denken. Ich schaute lieber aus dem Fenster in den Himmel. "Ihre Augen, so blau wie  der Himmel" hallte es durch meinen Kopf. Clare, meine beste Freundin seit der Grundschule, stupste mich in die Seite. ,,Ey meine kleine Träumerin! Was ist den los?" ,,Ich bin grad vorhin mit einem Mädchen zusammengestoßen. Müsste 17/18 Jahre alt sein, also Oberstufe. Sie heißt Alisia und oh Gott Clare, ich krieg sie nicht mehr aus dem Kopf!" Erklärte ich Clare aufgebracht. ,,Alisia Huston?!" Schrie Clare empört auf. ,,Was ist?" Fragte ich überrascht. ,,Alisia Huston, ist das beliebteste Mädchen auf der ganzen Schule! Jeder Junge ist hinter ihr her, aber sie hat sich nie auf ein Date mit einem eingelassen. Selbst nicht mit Evan Rays!" Evan Rays war der begehrteste Junge auf der Schule und so ziemlich jedes Mädchen vergötterte ihn. ,,Glaubst du sie steht auf Mädchen? Ich mein, wenn sie noch nie ein Date mit einem Jungen hatte. Weißt du noch mehr über sie?" Clare war meine Informationsquelle, wenn es um den neusten Klatsch und Tratsch ging. ,,Nicht das ich wüsste. Aber, Jack hat mir erzählt, dass er Alisia im Unterricht total neben der Spur gesehen hat. Es sah aus, als hätte Amor ihr in den Arsch geschossen." Zitierte sie Jack Dawson. ,,Anna Dylan und Clare Wellington! Sie können nach dem Unterricht über euer Teenager Zeug reden, aber jetzt konzentriert euch gefälligst oder eure Namen landen im Klassenbuch!" Mit diesen Worten wendete sich Mrs. Ruth wieder der grünen Tafel zu.
Nach den schlimmsten zwei Stunden Geschichte bei der Hexe Ruth, liefen Clare und ich zu der Bushaltestelle. Wir unterhielten uns über die Hausaufgaben und was wir am Wochenende machen sollen. Mein Blick schweift über die Menschenmenge auf der Suche nach Alisia konnte sie aber nicht finden. Auf einmal fing jemand an zu hupen, ich schaute zu dem roten Mini und entdeckte sie. Alisia. Mit einer verspiegelten Ray Ban Sonnenbrille auf der Nase, ein viel zu großes Tanktop das in ihrer zerissenen Hotpant steckte, stieg sie aus dem Auto aus. Clare schaute mich schelmisch an und ich wurde rot wie eine Tomate. Alisia lief mir lässig entgegen und nahm die Sonnenbrille ab. Ihre Augen strahlten eisblau in der Spätsommersonne und ich wurde vollkommen in ihren Bann gezogen. Mein Magen krampfte sich zusammen, mein Herz sprang mir beinahe aus der Brust und meine Hände zittern unkontrolliert. ,,Hey Anna.'' Begrüßte sie mich euphorisch. ,,Alisia. Ehm... Hey.. Was machst du hier?" Ok Anna, total blamiert. Ich hörte Clare im Hintergrund kichern. ,,S..Sorry sollte nicht so rüberkommen." Jetzt hatte ich das Gefühl mein Kopf platzt gleich. ,,Ich hab doch gesagt man sieht sich. Ich wollte mit dir was unternehmen. Essen oder so." Bietete sie mir mit ihrem strahlenden Lächeln an. Clare boxte mich in die seit und ich brachte nur ein ,,Ähm.. ja klar. Warum denn nicht." Raus. ,,Super, Dann steig mal ein!" Schon wieder zwinkerte sie mir so zu wie heute morgen auf dem Gang. Sie öffnete die Beifahrertür und machte eine Geste mit der Hand, dass ich einsteigen sollte, als ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ, schloß sie die Tür und lief auf die andere Seite des Autos um hinterm Steuer Platz zu nehmen. Ich merkte, wie uns alle anstarrten und sich fragten "Was will Alisia mit der?". Am vorbeifahren winkte Clare mir aufgeregt zu. Sie freute sich für mich, das merkte ich. Seit der Sache mit meiner Ex Lillien, ließ ich niemanden mehr an mich heran außer Clare. Clare wusste alles über mich, die dunkelsten Geheimnisse und sie blieb trotzdem bei mir und wich mir nicht von der Seite. Dafür liebte ich sie. Sie war wie eine Schwester für mich. Und jetzt sitze ich mit Alisia im Auto, ich wusste nicht was über mich gekommen war, dass ich mich darauf eingelassen habe, ich wusste nur, dass sie in mir Gefühle auslöste, die ich noch nie fühlte. Ich hatte noch nie schwitzige Hände bekommen, noch nie Herzrasen gehabt, noch nie musste ich stottern wenn ich mit einem Mädchen gesprochen habe. Doch sie war anders. Sie war was besonnderes. Nicht wie die anderen. Sie strahlte etwas aus, das mich nervös macht und sich doch so richtig anfühlt. Alles schien perfekt. Zumindest für einige Zeit.

Just Another Fucked GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt