"Wo bin ich?", fragte sich Mary. Sie stand vor einem Tor. Na ja. Eigentlich ist es eher eine hohe schmale Tür, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Sie wusste nur nicht woher. Verzweifelt versuchte sie sich an diese Tür zu erinnern, was ihr aber nicht so recht gelingen wollte. Deshalb sah sie sich erst mal um. Frischer Wind kam auf und über ihr knarrte etwas. Sie sah hoch. Über ihrem Kopf war ein Schild. Und auf diesem Schild waren ablätternde Buchstaben, die Mary zu entziffern versuchte, was ihr aber nicht so recht gelingen wollte. Darum sah sie sich das ganze Schild an. Neben den Buchstaben war eine Rose eingraviert und plötzlich viel Mary ein wo sie war. Sie stand vorm Rosenweg! Dies ist, so erzählt man sich, der Eingang zum verfluchten Labyrinthn. Ihre Oma hatte ihr davon erzählt: " Wer da rein geht, kommt nie wieder raus!" und Mary hatte sich von diesem Weg fern gehalten. Doch jetzt siegte ihre Neugier und sie machte die Tür auf. Kalter Wind schlug ihr entgegen. Trotzdem ging sie über die Türschwelle und die Tür schlug krachend hinter ihr zu.
Erschrocken machte Mary die Augen auf. Kalter Schweiß lief von ihrem Kopf in den Nacken. Zuerst wusste sie nicht, wo sie war, denn es war stockdunkel. Doch dann hörte sie Vogelgezwitscher und sie merkte, dass sie in ihrem Bett lag. Mary machte ihre Nachttischlampe an und setzte sich auf. Das war vielleicht ein Traum. < Der hatte sich total echt angefühlt>, dachte Mary. Sie schaute auf ihren Wecker und stöhnte laut auf. Sechs Uhr morgens. Seufzend stand sie auf und zog sich an. Eine orangene Hot-Pen und ein grünes T-shirt mit der Aufschrift: You are my Sunshine. Sie kämmte sich die Haare, als es an der Tür klopfte und eine Piepsstimme fragte: " Bist du schon wach?" " Ja", brummte Mary unverständlich. Jeden Morgen kam ihre kleine Schwester Johanna, (die nur Jo genannt werden will, was Mary zu ihrer Verärgerung aber nicht tut) hoch und fragte immer die selben Fragen, wie zum Beispiel: Was sie mit zur Schule nehmen will. Da kam auch schon die nächste Frage: " Was willst du Frühstücken?" "Joghurt mit Himbeeren und einen Kakao", antwortete Mary. "Willst du duschen?" Oh. Sie ist erstaunt und aus dem Konzept. " Nein", lautete die Antwort. " Ok", sagte Johanna. " Was willst du mit in die Schule nehmen"? " Iso und Körnerbrot. Und jetzt verschwinde!", fauchte sie. "Bin ja schon weg", flötete Johanna. Mary hörte, wie die Schritte ihrer Schwester sich entfernten.
Langsahm folgte Mary ihrer Schwester die Treppe runter.
Sie ging in die Küche und sah, dass ihre Mutter den Joghurt schon gemacht hatte.
Sie machte sich noch ihren Kakao warm und setzte sich an den Tisch und frühstückte. Wenig später kam ihre Mutter rein und fragte: "So willst du in die Schule gehen?" Mary antwortete: " Ja. Klar. Der Wetterbericht hat gestern Abend 30 Grad angesagt". "Bist du dir sicher? Im Radio haben sie gesagt, dass es heute regnen wird." Innerlich fluchte Mary. Ihre Mutter hatte nämlich recht. Doch das wollte sie nicht zu geben und sagte: "Aber die Jungs stehen auf so was." Daraufhin zuckte ihre Mutter nur mit den Schultern."Wie spät?", fragte Johanna. Sie saß im Wohnzimmer vorm Fehrnsehr und guckte die Salamandafamilie, weil der Kindergarten heute ausfiel, da in ihrer Gruppe alle krank waren. "Virtel vor sieben", sagte ihre Mutter. "Dann muss ich mich aber beeilen", sagte Mary. Sie aß noch schnell ihren Joghurt auf, trank ihren Kakau aus und ging ins Bad Zähne putzen.
Nachdem sie fertig war, nahm sie ihre Schultasche und sagte ihrer Mutter aufwiedersehen und lief zur Bushaltestelle.
Sie war gerade noch pünktlich, denn der Bus hielt gerade an.
Keuchend stand sie vor der offenen Tür, bis der Busfahrer grunzend fragte: " Willst du jetzt einsteigen?" Mary spürte, dass sie rot wurde und stieg ein.
Sie zeigte ihre Fahrkarte vor und ging ganz nach hinten durch, wo noch ein freier Platz war. Sie setzte sich hin und stöpselte ihre Kopfhörer in das Handy und machte die Musik auf ganz laut.Plötzlich spürte sie, wie ihr jemand auf die linke Schulter tippte. Mary guckte hoch und nahm einen Kopfhörer aus dem Ohr. Vor ihr stand Simon. Er geht in ihre Klasse, ist ein Streber und aus irgendeinem Grund, den Mary aber nicht weiß, in sie verliebt. "Darf ich mich hier hinsetzen", fragte er. " Lohnt nicht mehr. Wir sind schon da", antwortete Mary. Und tatsächlich rollte der Bus schon
in die Haltestelle der Schule ein.Kapitel zwei
Schnell verließ Simon den Bus, weil sich vorne schon die Türen schlossen. Er war einer der letzten, die den Weg zur Schule gingen. Eigentlich wollte Simon heute gar nicht zur Schule kommen, aber seine Mutter hatte ihn aus dem Bett gezerrt, ohne auf seine Proteste zu hören. Auch nach so langer Zeit, musste er noch immer an seinen Traum denken.
Er stand vorm Rosenweg und ging durch die Tür, als diese zu fiel. Das Gefühl was er dabei hatte, würde er nicht so schnell vergessen. Er sah auf seine Armbanduhr, die locker auf seinem Handgelenk lag. «Shitt», dachte er. Schon fünf vor acht. Er kam zu spät zum Unterricht und heute schrieben sie den Mathetest! Er lief los und war gerade an der Schultür angekommen, als es zum Unterricht gongte.Es saßen schon alle auf ihrem Platz, als Herr Pfeifer, der Mathelehrer, den Klassenraum betrat. "Guten Morgen", grunzte er. "Guten Morgen", grüßte die Klasse zurück.
Merle sah sich in der Klasse um.
Links neben ihr, saß Felix, der konzentriert nach vorn guckte, wo Herr Pfeifer gerade die Arbeit erklärte. Vor ihm saß Mary, die ebenfalls stur geradeaus blickte. Und Merle guckte jetzt nach Rechts und stuzte. Der Platz neben ihr war leer. Verwirrt sah sie nach vorne zum Lehrerpult, wo Herrr Pfeifer anfing den Test auszuteilen. Herr Pfeifer kam zu Merle und legte ihr einen Test vor die Nase. Gespannt laß sich Merle die erste Aufgabe durch, und merkte, dass sie davon rein gar nichts verstanden hatte.«Hätte ich doch nur gelernt», dachte sie missmutig. Dann fing sie an, so gut es eben ging, die Aufgaben zu lösen.Nach ein weiteren paar Minuten, Felix war noch immer bei der ersten Aufgabe, klopfte es an der Tür. Erstaunt hob er, genauso wie seine Mitschüler, den Kopf. Er sah zur Tür, die gerade geöffnet wurde und herrein kam Simon.
"Du bleibst draußen!", sagte Herr Pfeifer. "Und warum?", fragte Simon. "Weil du den Unterricht nur noch weiter störst. Außerdem rechnest du Seite 7-9 im Mathebuch komplett durch und schreibst mir noch eine Entschuldigung, die du von deiner Mutter unterschreiben lässt! Beides zeigst du mir bitte nach dem Unterricht!" "Okey", sagte Simon, ging raus und machte die Tür zu.
Felix wandte sich wieder seinem Test zu und versuchte sich zu konzentriren. Er blickte hoch und starrte auf Marys Hinterkopf und dachte«Wenn ich doch nur wüsste», er unterbrach den Gedanken, weil er einen Blick von der Seite spürte. Er drehte sich nach rechts und sah direkt in Carinas Augen. Carina war seine Freundin. Schnell blickte er wieder auf seine Arbeit und überlegte, was er schreiben sollte.Nach einer Stunde laß Mary sich noch mal ihre Antworten durch.
Fann stand sie auf und ging nach vorne zum Lehrerpult, wo Herr Pfeifer andere Tests korrigierte. "Ich bin fertig", sagte sie. Herr Pfeifer nahm den Test und guckte ihn durch. Mary war schon auf dem halben Weg zur Tür, als Herr Pfeifer sie zurück rief. "Was ist denn?", fragte Mary. "Du hast den Zusatz nicht gemacht", erinnerte sie der Mathelehrer. "Hab ich nicht gecheckt", sagte Mary. "Okey. Dann kannst du rausgehen", meinte Herr Pfeifer.Draußen sah sich Mary nach Simon um. Schließlich fand sie ihn um die Ecke, wo er an einem Tisch mit dem Rücken zu ihr saß. "Simon?, fragte sie.
"Ja?", fragte er zurück. "Ich wollte mich bei dir entschuldigen",sagte Mary. "Wofür?", fragte Simon. "Dafür, dass ich dich einfach stehen gelassen habe," antwortete Mary.
"Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Ich hätte mich einfach beeilen müssen!", meinte Simon. Zweifelnd sah Mary ihn an. "Bei was bist du denn gerade, also von den Sachen, die die Pfeife dir aufgegeben hat?," wollte sie wissen. Jeder aus der Klasse nannte den strengen Mathelerer Pfeife. "Ich bin gerade dabei die Entschuldigung zu schreiben," sagte Simon. "Ich komme aber nicht weiter," fügte er hinzu.
"Soll ich dir dabei helfen?," bot Mary an. Simon nickte nur.Er war noch gar nicht weit gekommen: Hiermit entschuldige ich, mich, dass.....
Aber zum Glück war ja jetzt Mary da, die das für ihn erledigte. Sie setzte sich den kleinen Tisch und schrieb:
Liber Herr Pfeifer , hiermit entschuldige ich mich, dass ich zu spät gekommen bin ich werde jede Strafe auf mich nehmen"."Danke", sagte Simon erleichtert. "Nicht dafür", winkte Mary ab.
Sie sah aus dem Fenster, was sich direkt über ihnen befand. Und zu ihrem entsetzen, fielen schon die ersten dicken Regentropfen. Belustigt sah Simon an ihr runter. "Falsche Klamotten würde ich sagen". Mary merkte, dass sie rot anlief, als es zur Pause gongte. Von überall her, waren plötzlich aufgetaucht, die lachend in die Pausenhalle gingen. Auch die Klassentür von ihrere Klasse war aufgegangen, und Felix kam auf sie zu. Mary spürte, wie ihr Herz ins stolpern geriet. "Du sollst in die Klasse kommen", sagte er zu Felix.
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Der Fluch des Rosenwegs
FantasyIn diesem Buch geht es um vier Klassenkameraden, die sich eigentlich nicht so gerne mögen. Sie heißen: Mary, Merle, Siomon und Felix. Diese vier haben alle den gleichen Traum und bestehen einAbenteuer, was sie nicht so schnell vergessen werden.