"Dies ist nichts was du jemals begreifen wirst, Mensch.", donnerte die Stimme wie brüchiges Gestein und ein Paar rot glühender Augen richtete sich auf Rhegar.
Ihr Licht hüllte den Krieger ein und er streckte verwundert die Hand danach aus. "Dies...", begann die Stimme erneut und Rhegar zuckte bei der zischenden Stimme zusammen. Hastig zog er die Hand wieder zurück und konzentrierte sich wieder auf die Worte der Erscheinung.
"In einer Zeit an die sich die Menschen nicht mehr erinnern, in einer Zeit die zu fern liegt als dass ihr sie noch erinnern wolltet, war das Meer noch Herr alles seins, der Wind zog über das Land wie ein stiller Wächter und die Welt war bevölkert von den Fenn."
An dieser Stelle schwieg die Stimme.
Rhegar lauschte auf das Rauschen in der Ferne und ging auf das Licht zu.
"Was war in dieser Zeit?", verlangte der Krieger zu wissen und seine Stimme wurde von den Wänden fortgetragen.
"In dieser Zeit herrschten die Fenn.
Sie waren magische Wesen, doch ihre äußere Form ähnelte sehr der der Menschen. Sie waren Diener der Magie in dieser Welt."
"Der...Magie?", fragte der Krieger und glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.
Seine Stimme klang brüchig und eine leise Vorahnung schlich sich in seine Gedanken, doch die Stimme fuhr fort.
"Mit der Zeit begannen die Menschen inteligenter zu werden, bauten Burgen, besetzten Land und führten Krieg. Sie begannen die Fenn zu fürchten. Sie verstanden ihre Magie nicht und machten Jagt auf sie. Viele Jahrhunderte lang wurden die Fenn von den Menschen verfolgt und schließlich ausgelöscht."
Hier verstummte die Stimme wieder und für einen Moment schlossen sich die glühenden Augen. Rhegar stand im dunkeln und seine Gedanken überschlugen sich.
"Du sprichst von Hexen.", stellte er fest und zog scharf die Luft an als sich die Augen wieder öffneten. Ihr Glühen war nun von einer Intensität, die den Krieger blendete. Er hob den Arm um seine Augen zu schützen und machte noch einen Schritt auf die Stimme zu.
"Was?!", schrie er ihr herausfordernd entgegen.
Plötzlich erschütterte ein Beben die Höhle und ein Knurren wie von tausend Wölfen drang an seine Ohren.
"Schweig, Mensch und horche.
Für lange Zeit war die Magie der Fenn verschwunden und niemand sah sie jeh wieder. Die Fenn wurden zum Mythos und schließlich zur Legende.
Die Menschen vergaßen sie und mit ihr die Magie. Doch nun erhebt sie sich erneut. Nicht weit von hier gibt es eine Verbindung der neu erwachten Fenn. Sie sind aus den tiefen der Erde wieder zurückgekehrt und sie sinnen nach Rache.
Rache an den Menschen, und sie werden angeführt von der Priesterin Lysaja.
Ihre Kräfte sind erstaunlich. Sie ist die letzte der ursprünglichen Fenn, und hat Zugang zu der alten Magie.
Sie sammelt ihre Kräfte im Norden und sinnt mehr als alle anderen auf Rache."
"Wie...und warum...?", flüsterte Rhegar ehrfürchtig und seine Stimme versagte ihm den Dienst.
"Hier ist dein Auftrag, Krieger."
Die Stimme duldete keinen Wiederspruch und Rhegar spürte die Macht die von ihr ausstrahlte.
"Finde die Priesterin der Fenn und öffne den Menschen die Augen für das drohende Unheil. Rette dein Volk, Krieger." Rhegars Verstand setzte für einen Moment aus und die Knie wurden ihm weich.
"I-i-ich?", krächste er und seine Augen huschten unstet durch den Raum.
"Aber...ich bin doch nur ein einfacher Mann.", warf er ein und seine Stimme zitterte.
Das Glühen der roten Augen verstärkte sich noch und ein Zischen unterbrach ihn.
"Du bist Rhegar von Brecht. Und du wirst tun worum ich dich bitte."
Der Krieger schluckte und nickte dann. Er wusste, dass diese Augen keinen Wiederspruch duldeten.
Zufrieden brummte die Stimme und Rhegar spürte dass die Unterhaltung damit beendet war. Das Glühen der Augen verlor an Intensität und erlosch dann ganz. Die fremde Macht zog sich zurück und Rhegar schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, befand er sich wieder im hier und jetzt.
DU LIEST GERADE
Die Legende der Fenn
FantasyEine Bedrohung schwebt über der Menschheit. Eine Bedrohung die seit Anbeginn auf ihre Rache sinnt. Die Fenn. Die Fenn wollen die Vernichtung der Menschheit und sie werden nicht eher ruhen bis der letzte Mensch ausgelöscht ist. Noch halten sie sich i...