Prolog

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Entsetzt schaue ich ihn an während die Regentropfen auf unserem Gesicht hinunter rollen.
Es liegt eine bedrückende Atmosphäre in der Luft. Vielleicht liegt es daran, dass es aus Eimern regnet und meine Haare, genau so wie meine Klamotten, wie eine zweite Haut auf mir kleben, oder einfach, weil er nichts sagt und mich somit mehr verletzt als ich davor schon war.
Ich schließe meinen offenen Mund, hebe meinen Kinn und schaue ihn tief in die Augen. Nichts außer eiserne Kälte. Die Tatsache, dass ihn meine Worte nichts aus machen macht mich noch mehr traurig.
Doch ich weiß es besser.
Ich kenne ihn besser und weiß, dass er seine Mauern gerade aufbaut.
Die unzähligen Tränen, die schon die ganze Zeit meinen Gesicht runter laufen, vermischen sich mit dem Regen, so dass er nicht sieht, dass ich weine. Das wäre auch das einzig Gute am Regen.
Als er immer noch nichts gesagt hat, nicke ich leicht und drehe mich um, versuche nicht zusammen zu brechen, während ich einen Schritt vor den anderen setze. Ich weiß nicht ob es an dem Regen liegt, dass es mir sau kalt ist. Oder aber, weil ich mich verdammt verlassen und einsam fühle.
Eine Wärmewelle, als ob ich meinen Finger in eine Steckdose gesteckt hätte, fährt durch meinen ganzen Körper. Über meiner ganzen Haut verteilt sich eine Gänsehaut und mir stockt der Atem.
Der Grund? Seine Hand an meinem Handgelenk.

'Senin' demişdinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt