Kapitel 73 - Louis Schokoladenkuchen...

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Manchmal hat man schon längst mit etwas abgeschlossen und dann tritt es plötzlich wieder in dein Leben...

Annabell's POV:
Harry stand auf und reichte mir hilfsbereit die Hand, die ich sogleich lächelnd ergriff. "Halt einfach die ganze Zeit meine Hand und versuche die Vergangenheit in die hinterste kleinste Ecke in deinem Kopf zu befördern.", flüsterte er und drückte sanft meine Hand. Mit ihm kann ich es schaffen. Harry gibt mir so unglaublich viel Stärke. Ohne ihn wäre ich zerbrochen... Ich nickte ihm bestätigend zu und wir liefen zurück in Richtung Stube. Was ist, wenn sie mich jetzt total anders ansehen und mich für komisch oder zerbrechlich halten? Ich hielt Harry auf, der sich etwas verwirrt zu mir drehte. "Glaubst du, sie halten mich jetzt für komisch oder psychisch nicht okay?", fragte ich ängstlich. Harry schmunzelte. "Nein, das glaube ich nicht. Sie wissen, was dir letzte Woche widerfahren ist. Sie haben bestimmt Verständnis dafür, vor allem Mum wird dich dafür alles andere als verurteilen. Sie hat dich gern, das sehe ich ihr an und außerdem bin ich immer für dich da und werde dir den Rücken stärken.", erklärte Harry und gab mir damit ein besseres Gefühl. "Können wir?", fragte er nach kurzer Zeit. Ich nickte und lief mit ihm zusammen in die Stube, in der Louis und Gemma gerade über den Kuchen her fielen. Harry's Mum schaute auf und wirkte erleichtert, als sie mich zaghaft lächeln sah. Wir setzten uns zurück an den Tisch, weshalb Louis und Gemma nun auch endlich auf sahen. Harry griff kurzer Hand ein Stück Kuchen und legte es auf meinen Teller. Louis und Gemma schauten ihn etwas empört an. "Wenn ich schon keinen Kuchen mehr kriege, dann bekommt wenigstens Bell ein Stück.", sagte Harry lächelnd. "Aww.", quiekte Gemma. "Harry, du kannst auch das Stück essen. Ich muss nicht essen.", sagte ich leise und schob meinen Teller zu ihm. "Nein, esse.", sagte er schnell. Ich sehe, dass er Hunger hat... Warum teilen wir uns den Kuchen nicht einfach? "Wir können den Kuchen ja auch teilen.", schlug ich vorsichtig vor. Harry schien zu überlegen. Plötzlich knurrte sein Magen. Ich begann zu kichern. "Ja okay, vielleicht wäre es gar nicht schlecht, wenn wir teilen.", schmunzelte er und gab mir eine Kuchengabel. Ich teilte das Kuchenstück in der Mitte durch. Es sieht wie Schokoladenkuchen aus, ob da wohl Nüsse drinnen sind? "Sind Nüsse in dem Kuchen?", fragte ich schüchtern. Louis schüttelte den Kopf. "Nein, sind keine drinnen.", sagte er mit vollem Mund, dass uns alle zum Lachen brachte. "Wieso?", fragte Harry etwas besorgt. Hatte ich ihm noch nicht erzählt, dass ich allergisch auf Nüsse bin? "Allergisch.", antwortete ich ihm und probierte ein Stück des Kuchens. Ich schloss genussvoll die Augen. Der Schokoladenkuchen ist himmlisch! Ich hörte Harry leicht schmunzeln, aber das war mir in diesem Moment egal. Der Kuchen ist so lecker, ich werde ihn genießen! "Der Kuchen schmeckt unglaublich.", sagte ich glücklich. "Danke.", sagte Louis stolz. "Louis kann aber auch nur Schokoladenkuchen backen, von dem Rest würde ich mich fernhalten.", flüsterte Harry leise. "Okay.", flüsterte ich lächelnd. Als ich gerade ein weiteres kleines Stück Schokoladenkuchen aß, klingelte es an der Tür. "Ich gehe schon.", rief Harry und stand auf. Harry's Mum lächelte mich sanft an. "Geht es dir besser?", fragte sie vorsichtig. Ich nickte. "Ich kann verstehen, dass du es in Moment nicht so leicht hast.", gab sie offen zu. Warum muss sie das Thema ansprechen? Es ist ja ganz süß von ihr, dass sie sich Sorgen macht, aber die Situation ist mir einfach unangenehm. "Es ist wirklich unglaublich, wie sehr Harry sich verändert hat in den letzten Tagen.", murmelte sie. "Ich kann das nicht beurteilen.", sagte ich unsicher und aß ein weiteres kleines Stück des Kuchens. "Man erkennt ihn nicht wieder.", sagte Gemma mit vollem Mund, was mich schmunzeln ließ. "Nein, ich habe keine Zeit!", hörte man Harry wütend sagen. Besorgt drehte ich mich zur Tür. Wer ist da nur, dass Harry so wütend ist? "Gehe ruhig hin und schaue nach, Annabell.", sagte Louis und klang etwas beunruhigt. Ich nickte und stand auf. Langsam lief ich zur Tür. Was ist, wenn Harry gar nicht will, dass ich nachschaue, was los ist? Unsicher drückte ich die Türklinke herunter und öffnete die Tür. Ich lief in den Flur und schloss die Tür mit einem leisen Knarren hinter mir. Ich lief in Richtung Haustür. "Nein, man.", sagte Harry und raufte sich durch die Haare. Er stand in der Tür, so dass ich nicht sehen konnte, wer geklingelt hatte. Etwas neugierig lief ich zu Harry und schaute an ihm vorbei. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Liam! Was macht er hier? Liam, der gerade antworten wollte, schaute mich nun auch mehr als geschockt an. "Scheiße.", fluchte Harry leise und wollte mich zurück stoßen in den Flur. "Bell, gehe wieder hinein.", murmelte er nervös. Was wird hier gespielt? "Bitte.", flehte er gequält. "Erklärst du mir es später?", fragte ich missmutig. Er nickte nur schnell. Ich drehte mich um und lief in Richtung Stube, aber ich blieb hinter der Ecke stehen. Ich will wissen, was hier läuft! Warum ist Liam hier? Und warum streiten die beiden sich? "Das war Annabell Thompson oder?", fragte Liam und klang ziemlich geschockt. Harry sagte nichts. "Was macht sie bei dir?", fragte Liam und klang nun ziemlich wütend. Wird er mich leugnen? "Sie ist meine Freundin.", nuschelte Harry. "Was?", rief Liam aufgebracht. "Das ist doch nicht dein scheiß Ernst!", schrie Liam. "Ich war in sie verliebt verdammt! Du hast mir verboten sie zu lieben. Du hast mich dazu gezwungen sie fertig zu machen und los zu werden und jetzt willst du mir allen Ernstes weiß machen, dass du mit ihr zusammen bist!", brüllte Liam vollkommen außer sich. Mir blieb die Luft weg. Was? Liam war in mich verliebt... Harry hat ihm gesagt, er solle mich beleidigen... Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Ich weiß nicht, warum ich so für ihn geschwärmt habe, aber das tut jetzt auch nichts zur Sache. Ich habe damals in seiner Siedlung Zeitung aus getragen und habe ihn öfter gesehen. Paar mal hat er mit mir geredet und so naiv, wie ich bin, habe ich mich jedes mal mega gefreut. Tja, ich dachte wirklich, er würde mich auch mögen und dann eines Nachmittags, sprach er mich wieder an. Ich freute mich total. Doch die Freude verwandelte sich ziemlich schnell in Trauer. Das Einzige, weswegen er überhaupt mit mir sprechen wollte, war, dass er mir mitteilte, dass ich hässlich, fett, klein und dumm bin und dass mich niemals ein Junge mögen würde.", erzählte ich."Harry...", flüsterte ich. "Es tut mir so leid.", nuschelte er vor sich her. Irritiert schaute ich ihn an."Das hast du nicht verdient.", sagte er ernst und stellte meinen Kakao zurück auf den Nachttisch. Er hob mich auf seinen Schoß und nahm mein Gesicht sanft in seine Hände. "Annabell, du bist wunderschön. Du bist klug, vertrauensvoll, süß und unglaublich fürsorglich. Du darfst so etwas nie wieder denken. Der Junge hat eindeutig eine Sehschwäche, anders kann ich mir nicht erklären, warum er dieses schöne Mädchen nicht gesehen hat.", sagte er ernst. Mein Herz rutschte mir in die Hosen bei dem Erinnerungsfetzen, der durch meinen Kopf wanderte. Harry kannte Liam schon die ganze Zeit...

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt