Seine Lippen waren ganz weich und sanft, als hätte er Angst, ich könnte jeden Moment zwischen seinen Fingern, die nun behutsam meine Wange streichelten, zerbrechen. Seine andere Hand lag auf meiner Hüfte und zog mich näher an ihn heran. Nun spürte ich seinen Körper an meinem und eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus, die wohl ein Stück weit von ihm ausging. Einen kurzen Moment lang dachte ich daran zurückzuweichen, doch es fühlte sich einfach zu gut an. Denn obwohl er nicht fordernder wurde, war es ein unglaubliches Gefühl. Ich schloss die Augen, versank in dem Kuss und fürchtete mich bereits vor dem Moment, wo seine Lippen sich wieder von meinen lösten.
Doch schließlich passierte es. Er löste sich von mir, blieb mir aber trotzdem so nahe, dass sein warmer Atem über meine Haut streifte, was mir eine Gänsehaut verlieh. Erst jetzt merkte ich, wie heftig mein Herz schlug und, dass ich kaum Luft bekam. Dieser Kuss war buchstäblich atemberaubend gewesen.
Ich öffnete meine Augen wieder und sah Minho, der über's ganze Gesicht grinste, allerdings nicht wie üblich. Seine dunklen Augen funkelten und bohrten sich in meine. Da ich immer noch kein Wort herausbekam, starrte ich ihn einfach nur verwundert an.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die keineswegs unangenehm war, küsste er mich erneut, allerdings nur flüchtig. Dann ließ er seine Hände sinken und ging einfach so davon, ohne ein weiteres Wort.
Ein paar Minuten verharrte ich reglos in meiner Position und konnte einfach nicht glauben, was gerade passiert war. Er hatte mich geküsst...
„Claire? Wo bist du jetzt schon wieder? So langsam ist das nicht mehr lustig!", hörte ich Newt brüllen, was mich ruckartig aus meinen Gedanken riss. Ich löste mich aus meiner Starre und lief der vertrauten Stimme entgegen. Plötzlich kam Newt hinter einem Baum hervor und seufzte genervt, aber erleichtert.
„Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich dich hier im Wald suche. Was machst du hier?", fragte er misstrauig. „Äh, nichts. Nur meinen Kopf freibekommen, du weißt schon, ein bisschen frische Luft schnappen", antwortete ich und versuchte mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Unglaubwürdig schaute er mich an und erwiderte: „Claire, wir sind hier sozusagen den ganzen Tag an der frischen Luft. Komm schon, sag mir was los ist." Er lächelte mich sanft an und die Wut von eben war komplett verschwunden. Seufzend ließ ich mich an einem Baum auf den Boden gleiten, woraufhin Newt sich neben mich setzte.
Er wartete offensichtlich auf eine Antwort, doch als er die nach zwei Minuten immer noch nicht bekam, sagte er schließlich: „Claire, triffst du dich heimlich mit Minho?" Seine Frage traf mich wie einen Schlag ins Gesicht. Geschockt schaute ich ihn an, doch kurz danach schoss mir die Röte ins Gesicht und ich blickte beschämt zu Boden. „Claire..." „Ja ist ja gut, ich geb's zu! Ich hab mich in den letzten Tagen mit Minho getroffen", murmelte ich.
„Bitte sag's nicht Alby", fügte ich nach einer Weile hinzu. Nun schaute ich ihn an und er erwiderte meinen Blick voller Sorge. „Keine Sorge, ich werd's ihm nicht sagen. Aber ihr müsst aufhören euch zu sehen", sagte er mitfühlend aber bestimmt. Ich schwieg, weil ich nicht auf Newt hören würde, ihn aber auch nicht anlügen wollte. „Claire, du kannst mit mir über alles reden. Du brauchst keine Angst zu haben." Ich schluckte schwer und erzählte schließlich: „Ich weiß nicht was es ist, aber da ist irgendetwas zwischen uns, zwischen Minho und mir meine ich. Er schaut mich immer an, als wäre ich das einzige, was in dem Moment existieren würde, und er ist so lieb zu mir und-„ Doch meine Stimme versagte, woraufhin Newt nachfragte: „Und, was?" „Er, er hat mich eben geküsst", sagte ich so leise, dass ich dachte er hätte es nicht verstanden. Doch er hatte es sehr wohl gehört und erwiderte: „Den Strunk hat's echt erwischt."
Mir kam es so vor, als hätte ich diesen Satz von jedem einzelnen Lichter gehört, denn alle redeten inzwischen darüber. Die meisten regten sich darüber auf, dass Minho das Mädchen abbekam und nicht sie. Sie wollten unbedingt, dass er bestraft wurde, im Gegensatz zu denen die es einfach nicht interessierte. Sie waren nur leider deutlich in der Unterzahl.
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Just Human ⎡ The Maze Runner ⎦
Fanfiction"They're not superheroes, they're just teenagers." ⁓ Dylan O'Brien Sie ist seit langem das einzige Mädchen. Sie ist seit langem die einzige Hoffnung. Und sie ist die einzige, die sich erinnert. Claire ist ein draufgängerisches Mädchen, das mit ihre...