Jana P.O.V.
Die nächsten beiden Tage vergingen wie im Flug. Ich arbeitete in dem kleinen Café in der Innenstadt und war nachmittags mit Sarah verabredet. Außerdem hatte ich mich immer wieder an dem Rundplatz aufgehalten, wo ich Caius getroffen hatte. Allerdings tauchte er nach unserem letzten Treffen nicht mehr auf.
Heute war Samstag und ich arbeitete noch meine Schicht in dem Café, als Sarah hineintrat.
„Und bist du bereit?", fragte sie mich grinsend, während ich ihr einen Cappuccino hinstellte. „So bereit wie ich eben sein kann!", meinte ich und sie hob eine Augenbraue, sagte aber nichts weiter. Ein weiterer Kunde betrat das Café und ich drehte mich um und ging zurück zur Theke. „Was kann ich für Sie tun?", fragte ich und die Person lächelte mich an. Schwarze, lange Haare und rote Augen. Genau wie Caius seine! Nur das seine Augen keine Zeichen von goldenen Sprenkeln zeigten.
Seine waren knallrot. Wie frisches Blut! schoss es mir durch den Kopf. Ist er ein Freund von ihm? Ein Feind? Meine Gabe wollte mir nichts zeigen, aber ich ließ mir meine Verwirrung nicht anmerken. „Ich wollte eigentlich mit Jana reden! Sie soll hier arbeiten! Ist sie momentan abkömmlich?", fragte der Fremde und ich konnte ein Schnauben von meiner Freundin vernehmen. Warum konnte ich nicht sagen. Ich drehte mich nicht zu ihr um, sondern ignorierte sie einfach.
„Das bin ich! Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?", fragte ich und auf den Lippen des Mannes bildete sich ein Lächeln. „Ich wollte Ihnen liebe Grüße von meinem Freund Caius bestellen. Er redet die ganze Zeit von Ihnen und nun wollte ich mir selbst ein Bild machen. Ob es denn stimmt, was er so alles erzählt! Ich muss sagen ich bin wahrlich entzückt, so ein hübsches Mädchen zu sehen!" , meinte er und reichte mir die Hand. Ich schaute ihn einmal an und nahm dann seine Hand. Er behielt sie einen Moment in seinen, ehe er seine Augenbraue hob, meine Hand wieder losließ und das Café verließ.
Ich drehte mich zu Sarah um, doch die zuckte nur mit den Schultern. „Wenn du mich fragst, ist der noch schräger drauf, als der blonde!" „Caius!", berichtigte ich sie und sie schaute mich an. „Wie bitte?" „Sein Name ist Caius!", sagte ich erneut. Sie zuckte mit den Schultern. „Okay! Wenn du das sagst! Keine Ahnung, wie du das herausgefunden hast, und dass dir diese Leute keine Angst machen, aber jetzt lass uns endlich losgehen! Es ist schon 14:00 Uhr!", sagte sie und stand auf. Ich räumte noch schnell ihre Tasse weg, ehe ich meine Schürze auszog und meinem Chef Bescheid sagte, dass ich Feierabend mache. Dieser winkte ab und wir verließen das Café.
Die Straßen waren voller jubelnder Leute, die die Straßen entlang gingen. Es gab ein Gedrängel und schnell verlor ich Sarah aus den Augen. „Sarah?", rief ich, aber ich sah sie nirgends mehr. Ich kämpfte mich durch den Strom und blieb an einer nicht so vollen Ecke stehen. Eigentlich waren fast keine Menschen hier. Ich lehnte mich an die Wand und zog mein Handy heraus. dann wählte ich die Nummer von Sarah, aber sie ging nicht ran.
„Mist!", murmelte ich und ging die Straße entlang. Weg von dem ganzen Getümmel. Ich setzte mich in den Schatten und schaute auf mein Handy. Ich bekam gar nicht mit, dass sich mir eine Person näherte. Erst als sie mich an der Schulter antippte schaute ich auf. Eine Frau stand mir gegenüber und schaute mich an. Sie trug einen schwarzen Mantel und die Kapuze hatte sie in ihr Gesicht gezogen. „Hallo! Meine Name ist Jane, ich bin Leiterin einer alten Kirche hier in Volterra. Am heutigen Tage öffnen wir die Kirche für Besucher und ich wollte dich fragen, ob du an einer kleinen Führung durch die Gemäuer interessiert bist?", fragte sie mich liebevoll. Da ich eh vorerst keine Ahnung hatte, wann ich Sarah wiederfinden würde, nickte ich. Ich stand auf und folgte ihr.
Wir gingen den Weg zurück, den ich gekommen war und sie führte mich durch Gassen, ohne dass wir auch nur einmal die Sonne streiften. Unterwegs fragte sie noch ein Paar andere Leute und kurz darauf waren wir eine kleine Gruppe. Vor meinem inneren Auge sah ich, dass ich Caius schon bald wiedersehen würde, was mein Herz ein wenig schneller schlagen ließ. Vielleicht würde ich heute ein Paar Antworten auf meine Fragen bekommen. Neben Caius sah ich noch ein Paar andere Bilder, aber sie waren zu verschwommen, als dass ich etwas daraus erkennen konnte.
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I know what you are- Twilight FF
أدب الهواةIch war ein ganz normales Mädchen, das in Volterra lebt. Mit einer Ausnahme. Schon als kleines Kind konnte ich Dinge sehen, die in Zusammenhang mit meinen Entscheidungen standen. Als ich mich entschloss am Tag des Sankt Markus Festival an einer Führ...