Kapitel 1

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"Das kriegstdu hin, noch eine Woche, dann kannst du sein was du willst, machenwas du willst...", Sage ich mir selbst ermutigend während ichin meinem kleinen Bad stehe und in den Spiegel blicke. Ich gehe nocheinmal kurz in mein Zimmer, schnappe meinen Rucksack und schaltetenoch die Musik ab, um mich dann auf den Weg in die Schule zu machen.Voller Hoffnung, nein quatsch, voller Lustlosigkeit, das war das Wortwelches ich gesucht hatte.

Montag Morgen. Ichsitze im frühsten Bus, der in die Stadt fährt und höre dabei Ofmonsters and men, die mir wenigsten ein wenig Mut auf den heutigenTag schenken. Durch meine großen Kopfhörer prallte der ganze Lärmdes Busses an mir und meinen Öhrchen ab, das beste Feeling was esgibt. Ich schaue mich im Bus um, niemand neues, kleine Kinder diesich streiten. In der Schule angekommen sehe ich Ally, my bestbuddie, und gehe in mein Klassenzimmer, letzter Stock, alle Treppenscheinen nicht viel, sind sie aber. Vor dem Klassenzimmer sitzenschon zwei meiner besten Freundinnen Haily und Svea, die sich schongewaltig auf den heutigen Tag freuen. (Sarkasmus) Bald sammeln sichalle meine Klassenkameradinnen (Mädchenschule) vor demKlassenzimmer, das noch immer zugeschlossen war, denn die schrilleSportlehrerin mit den Bodies und den pinken Stulpen ist heute nochnicht aufgetaucht und hat somit die Tür auch noch nichtaufgeschlossen. Unsere anderen Freundinnen trudelten auch mal ein,Betty und Marina zuerst und nach ner Weile dann noch Nele und zumSchluss Elsa, die immer die letzte ist.

UnsereDeutschlehrer kam um die Ecke gestolpert und schloß die Türe auf,ging hinein und die ganze Klasse verteilte sich erstmal auf dieTische und Stühle. Wie jedes Mal gab unsere Lehrer uns ein Themaüber das wir einen Aufsatz schreiben sollten. Man kann sich gutgenug vorstellen, wie die Klasse gelangweit auf den Stühlenvergammelt.

Als mein Aufsatzschon in der ersten Stunde fertig geschrieben war, lief ich vor undzeigte meine Arbeit vor. Herr Schutz, mit dem ich nur eins teilte,nämlich momentan dasselbe Klassenzimmer, strich mir hier und dortmit einem roten Stift ein paar Sachen an. Ihm gefällt meinSchreibstil so sehr wie mir One Direction: Überhaupt nicht. Null.Nichts. Ich glaube ich schreibe einfach zu sehr wie einfünfzehnjähriger alternativer sarkastischer Teenager, der ich nunmal auch bin. Wie immer hat er an meinem sprachlichen wiederrumzumeckern, aber das inhaltliche war sehr gut. Danach sprach er zurKlasse, dass der Inhalt nur von ein paar in der Klasse verstandenwurde und schaute mich dabei an. "Dann soll er meinenSchreibstil halt mal akzeptieren", dachte ich mir die Augenzukneifend. Die zweite Stunde hatten wir immernoch Herr Schutz, meineFreundinnen und ich plauderten aber über Elsas sechszehntenGeburtstag, der kommendes Wochenende ist. Es findet eine Feier beiihr statt, sie haben einen riesen Event-Raum, weil ihr VaterMotivationssprecher ist, und dort werden wir dann auch schlafen. Aufjeden Fall lassen wir uns gehen, es sind dann Ferien und wir sind malwieder die ganze Gruppe, alle zusammen, alle vereint. Endlich malwieder etwas spannenderes in meinem Leben. Seit ... ja ich würdesagen Sommer ist nichts mehr passiert außer Schule, Schule, Schlafenund noch mehr Schule. Mein Leben ist trist und farblos. "Waszieht ihr an?", fragte Haily- "Ich zieh eine Schwarze Hoseund ein schickes Top an, meint ihr das geht?". Ich überlegte.Ich hatte nichts richtiges für den Anlass, also schätze ich eineschwarze Hose und irgendein Oberteil.

Der Schultag gingvorbei und meine Nerven waren am Ende. Abends hörte ich noch einwenig Of monsters and men und mit ein wenig meine ich ungefährzweimal ihr erstes Album. Und dann konnte ich endlich schlafen gehen,das auf was ich mich heute am meisten gefreut habe.


An derBushaltestelle schaute ich mich um. Ich war in meinen großenMaxi-Schal eingemumt und mit meinen Kopfhörern von der Außenweltabgetrennt. Plötzlich kam ein neues Gesicht an die Bushaltestelle.Ein Junge, in meinem Alter, mit braunen Haaren und den geilstenRucksack, den ich, abgesehen von meinem, je gesehen habe. Ichlächelte ihn an, falls er das überhaupt wahrnehmen konnte, untermeinem dicken Schal. Er kam ein paar Schritte auf mich zugelaufen undlächelte mich dabei an. Ich schob meine Kopfhörer auf meinen Halsgleiten (eher Schal) und er begrüßte mich. "Was hörst duso?", fragte er mich mit einer tiefen Stimme, bei der mir dasHerz erstmal in die Hose gerutscht war. "Of monsters and men",antwortete ich. Also unterhielten wir uns. Wir redeten über Musikund ihm fiel gleich meine Ukulele auf, die ich in ihrer Tasche zurSchule transportierte. Er ist anscheinend erst hier her gezogen undwohnt ein paar Straßen von mir weg. Im Bus saß er sich neben mich,damit wir weiter reden konnten. Wir konnten reden und reden undlachten und grinsten über komische Gestalten, die im Bus waren, diefür mich aber schon alltag waren. Ich wünschte es würde nieaufhören, aber irgendwann kam dann doch meine Bushaltestelle und ichmusste aussteigen.

Von draußen auskonnte ich noch sehen, wie er mich anlächelte. Ich stand da andieser Bushaltestelle, meine Kophörer am Hals und meine Ukulele inder Hand, mein Rucksack auf meinem Rücken und wunderte mich überdiesen Jungen, diese Situation. Wer will mich verarschen.


Der Schultagverlief ruhig, Unterricht dann Mittagspause, in der meine Freunde undich Bandprobe hatten, wir probten und als wir aus dem Fensterschauten sahen wir ein paar Asi-Typen, die rauchten und einenweiteren Kerl ärgerten, der aber irgendwie ihr Freund war. Wirstarrten sie an und irgendwann sahen sie uns. Haily machte sich einenSpaß und pöbelte sie ein wenig an, vom dritten Stockwerk aus,nebenbei.

Danach hatten wirdrei Stunden Herr Schutz, den wir nicht nur in Deutsch, sondern auchnoch in Geschichte hatten, welch ein Glück (Sarkasmus). Man kannnicht richtig sarkastisch schreiben, ist mir aufgefallen, mancheverstehen es dann doch nie.


Die Stunden gingenvorüber und irgendwann saß ich dann wieder auf meinem Sofa zu HauseSüßkartoffeln essend. "Musst du nicht noch Hausaufgabenmachen, oder lernen?", fragte meine Mutter gerade meinen kleinenBruder, der mehr in der virtuellen Welt lebt als in der Realen.Irgendwann ging ich hoch, machte meine Musik an und fing an zu malen.Das ging dann ungefähr zwei bis vier Stunden, wer weiß das genau.Am Ende kam ein Bild heraus, von einem Mädchen, das im Bus saß undnach draußen starrt. Ich finde es ist sehr gut geworden und rahmtees daher ein. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest es war schonelf Uhr. Ich durfte schlafen gehen. Hurray!


Am nächsten tagwachte ich auf und stellte meinen Handy Wecker aus. Es war Dienstag.Heute hatten wir Bandprobe, also durfte ich meine Ukulele nichtvergessen. Ich zog mich an, machte ein anderes Septum in meine Naseund zog meinen gewohnten Eyeliner. Als ich dann fertig war ging ichdann aus dem Haus und mein gewöhnlicher Alltag began. Ich stand alsoan der Bushaltestelle und hörte Musik, als sich in mir plötzlichein komisches Gefühl breit machte. Ich hatte heute irgendwasgeträumt.... aber was? Es wollte mir einfach nicht einfallen. MeinBus fuhr vor und ich stieg ein. Meine ganze Busfahrt versuchte ichdas Rätsel zu lösen, ich kam aber einfach nicht drauf.

In der Schulespielte sich der ganz normale Alltag ab.

Unterricht,Mittagspause, in der wir Bandprobe hatten und danach noch dreiStunden Herr Schutz.


Ein paar malgeblinzelt, schon war ich zu Hause in meinem Bett und hörte einAlbum von The Naked and Famous. "Ich sollte mit Hana laufengehen...", sprach ich laut vor mich hin und stand auf um meineSchuhe anzuziehen. Ich lief nach unten und rief Hana. Sie kamschwänzelnd angerannt und ich holte die Leine und meine Kopfhörer.Falls ihr es noch nicht verstanden habt, Hana ist mein Hund, meinSpaniel Mischling um genau zu sein.

Wir liefen unsereLieblingsrute: Durch den Wald und um den See herum. Es war eineschöne Zeit dafür und wir konnten die Sonne untergehen sehen."Hätte ich nur meine Kamera dabei", dachte ich laut vormich hin und lief an einem Steg vorbei. Ich konnte eine Siluette voneinem Jungen und einem Rucksack erkennen. Ich hab mir nichts dabeigedacht, und lief weiter.

Auf dem Rückweglief uns ein hübscher Pitbull und sein Herrchen entgegen.

Zu Hause ließ ichmich in mein Bett fallen und zeichnete noch ein wenig in eines meinerunzähligen Notizbücher, bis mir einfiel, dass ich noch Hausaufgabenerledigen musste. Dabei fiel mir ein Bild in die Hände, ein Mädchen,das im Bus saß... Ich konnte mich nicht daran erinnern das gemalt zuhaben, aber es war schön, also steckte ich es in meine Zeichenmappeund fing also meine Hausaufgaben an und ging anschließend schlafen.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 12, 2015 ⏰

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