Lilys PoV:
"Mädels!", rief ich aufgeregt, als ich die Tür des Schlafsaales aufriss und hineintrampelte, "Mädels, ich brauche dringend eure Hilfe!"
Da es schon halb zehn war, waren alle da - bis auf Alice. Ich vermutete, dass sie noch bei Frank saß. Mary, die sich in ihre weißen Laken gewickelt hatte und wohl schon schlafen wollte, setzte sich auf und winkte mich zu sich. Auch Dorcas und Marlene gesellten sich zu uns, während Rose gerade aus dem Badezimmer trat, die Haare noch wild hochgesteckt, den Pyjama schon am Körper.
"Lily?", fragte sie verwundert und setzte sich auf ihre Bettkante, damit sie direkt vor uns saß, da sie das Bett neben Mary bezog. Doe fiel der Brief in meiner Hand auf und schnappte sich ihn einfach, ohne jegliche Worte. "Von Petunia Evans an Lily Evans. So so... was will die Schreckschraube von Schwester denn?" Kein Wunder, dass sie so über sie redeten.
Ich musste zugeben, dass es mich immer stark verletzt hatte, als sie mich mit Beleidigungen überhäufte, immerhin hatten wir damals ein wundervolles Verhältnis. Heutzutage war ich bloß noch eine Missgeburt oder Freak. Das war auch der Grund, weshalb ich öfters mal schlecht über sie sprach, manchmal sogar ohne es richtig zu bemerken. Mein Mund war schneller als der Kopf, die Wut und Enttäuschung traf mich immer und immer wieder am Herzen, wie ein Messer, das man wiederholt in die Brust rammt. Zuerst suchte ich den Fehler bei mir, doch ich konnte nichts für meine magische Begabung und somit war ihre Eifersucht der Schuldträger.
"Ich hab Mist gebaut", murmelte ich und biss mir auf die Unterlippe. Mary schaute mich fragend an und Marlenes Mundwinkel zogen sich nach oben. "Lily Evans, die brave Schulsprecherin, baut Mist?"
Ich seufzte und strich meine roten Haare nach hinten. Klar wusste ich selbst, dass das nicht nach mir klang. Aber ich hatte nichts verbrochen, nur ich war in einer Zwickmühle gefangen. "Tunia hatte letztens einen Brief geschickt, wo sie mir mitteilte, dass das Walross ihr einen Antrag gemacht hat." "Ihh", Mary verzog das Gesicht, "das ist ja ekelhaft. Obwohl... Es passt echt wie die Faust aufs Auge."
Ich atmete ein, fuhr fort: "Jedenfalls wollte sie, dass wir uns in den Ferien mal sehen und ich... Hab aus sozusagen... Wut geschrieben, dass das machbar wäre, ich aber mit meinem festen Freund kommen würde." Nun vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. Merlin, was hatte ich da bloß angestellt? Sonst überlegte ich mir doch auch alles zweimal!
"Ach Lily, wir helfen dir, mach dir keine Sorgen", meinte Rose beruhigend und Doe strich mir über den Rücken. "Richtig. Gehen wir einfach der Reihe nach durch..." In diesem Moment öffnete sich die Tür und als ich den Kopf hob, bemerkte ich, wie Alice den Raum betrat.
"Merlin, was ist denn hier los?", fragte sie, während sie sich neben Sirius' Freundin niederließ. Marlene erklärte ihr alles und sie runzelte die Stirn, wie immer, wenn sie überlegte. "Ich würde dir Frank ja sozusagen... ausborgen, doch ich weiß, dass er die Ferien über zu seiner Familie geht und gar nicht weg kommt. Selbst ich sehe ihn nicht." Somit fiel eine Möglichkeit also schon weg.
"Was ist mit Remus? Der würde das sicher für dich tun", schlug Marly vor, doch Mary schüttelte sofort den Kopf. "Remus... Kann nicht." An dem Blick, den sie mir zuwarf, konnte ich genau sehen, was los war. Vollmond. Stimmt, der fällt dieses Jahr an Weihnachten rum. Da sollte man ihn auch nicht Tage danach plagen, auch wenn ich wüsste, er würde zustimmen, weil er seine Freunde niemals enttäuschen würde. Zum Glück fragten die Anderen auch nicht weiter nach.
"Ich würde dir Sirius ja ausleihen, aber...", Rose grinste leicht und wir alle stimmten ein. Black kam bei mir nicht in die Tüte. Das würde nicht gut gehen. Wir gingen uns schon so gut wie nur möglich aus dem Weg und sonst gab es immer irgendwie 'Streit'. Ich verstand sowieso nicht, wie die Brünette es mit dem Rumtreiber aushielt. Er war doch wirklich vollkommen unmöglich, kindisch und idiotisch. Komischer Geschmack...
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Love goes through all the problems - {HP FF/ Rumtreiber}
FanficJames Potter als Schulsprecher? Unglaublich aber wahr. Doch Lilys Sorgen sind nicht die einzigen. Ihre Freunde haben mit Toden von Familienangehörigen, Liebeskummer und Selbstzweifeln zu kämpfen. Zu allem Überfluss, tauchen nun auch noch Gerüchte a...