Etwas Neues

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Schon wieder stand er mit leeren Händen vor seinem Meister, und dieses Mal würde er nicht so ohne weiteres davonkommen. Er kannte die Strafe für Versagen, sie alle kannten sie, sie alle fürchteten sie. McCartney schluckte nervös und versuchte seinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen. Rafael Bernini saß seelenruhig an seinem breiten Schreibtisch und hörte sich an was McCartney über die Mission berichtete. Die Sonne schien von hinten über Rafaels Schultern und es sah fast so aus als würde er leuchten. McCartney stockte in seiner Erzählung und Rafael sah auf, hastig erzählte er weiter. Rafael widmete sich wieder seinen Papieren. Es war alles sehr ärgerlich. Fast wären wieder zwei Wächter in seiner Falle gelandet, sogar ein Zwillingspaar und dann ließ dieser Trottel von Soldat McCartney sie einfach entwischen. Allerdings und das war der einzige Grund warum McCartney noch nicht tot am Boden lag oder in einer der Extraktionskammer schrie kam eine weitaus ältere Wächterin der kleinen zur Hilfe. Und wenn jemand wusste wie leicht man eine Wächterin unterschätzen konnte dann war er es. Rafael hatte dieses Unternehmen gegründet und so war er einer der ersten die Wächter jagten. Ein schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus. McCartney lächelte zurück in dem glauben das Lächeln gebührte ihm. "....Und dann tauchte da plötzlich dieser Kleinbus auf. Er war schwarz wie die Nacht und eine Frau saß am Steuer. Sie hatte lange dunkle Haare und eine Haut weiß wie Schnee...."Rafaels Kopf ruckte von seinen Papieren zu McCartney, dieser wurde vollkommen still als er den wütenden Ausdruck auf dem Gesicht seines Meisters sah. "Sonst noch etwas, bist du ihr nachgefahren?" "Nein, nein das konnten wir nicht. Da war eine Barriere, wir konnten bis Sonnenaufgang nicht von dort weg, die Spur der Wächter war bereits kalt also habe ich entschieden das wir zurück fahren und Bericht erstatten." Rafaels Gedanken kreisten um einen Namen so dass er sich nicht mehr richtig konzentrieren konnte. Schnell schrieb er Anweisungen auf ein Blatt und gab es McCartney. Dieser Verbeugte sich und wurde von zwei Wachen nach draußen begleitet. Rafael stellte sich vor das große Fenster in seinem Büro. Die Sonne stach im in die Augen, so schloss er sie und erlaubte sich selbst an sie zu denken. Er wusste das sie ihm die Wächterinnen vor der Nase weggeschnappt hatte. Es hatte eine Zeit in seinem Leben gegeben da hätte er alles für sie, für diese eine Frau getan, dieser einen Frau der er sein Herz geschenkt hatte, er wäre für sie gestorben. Beinahe wäre er das auch, doch dann erkannte er das wahre Wesen hinter den Wächterinnen. Sie taten nur so unschuldig, in Wahrheit waren es alles hexen, die den Tod und noch viel schlimmeres verdienten. Sie verdiente ihn. Rafael verspannte sich, er wusste das jeder Gedanke an sie ihm schmerzen bereitete, doch er musste an sie denken, nur dann fühlte er sich lebendig. Liebe war es die ihn zerstört hatte und egal was er auch tat, die vergiftete Liebe zu ihr ließ ihn nicht los. Sie war alles für ihn und er wollte ihren Tod. Ein boshaftes, dunkles Lächeln das nichts Gutes verhieß stahl sich auf Rafaels Lippen. Leise murmelte er ihren Namen: "Bella."

McCartney schrie auf als die lange Peitsche auf seinen Rücken schnalzte. Der Folterknecht lachte und schlug noch härter zu. Er wusste ganz genau wie stark McCartney war, und wusste wie weit er gehen konnte ohne das er starb. Allerdings würde der Folterknecht dieses Mal nicht so weit gehen. Rafael wollte ihn nur bestrafen, ihn einen Anreiz bieten nicht noch einmal zu versagen. Seinen Tod wollte er nicht, denn die Nachricht auf dem zettel die Rafael ihm gegeben hatte, war ein neuer Befehl. "Finde sie." lautete die Nachricht und das war alles was McCartney brauchte um sofort an einer Lösung für sein Problem zu suchen. Wieder traf die Peitsche seinen Rücken und riss Muskeln und Fleisch auseinander. Die körperlichen Schmerzen hielten ihn nicht davon ab zu denken. Er wusste das die Frau die den Wagen gefahren war, die ältere Wächterin mit dem weißblonden Haar nicht zurück gelassen hatte. Das war einfach nicht der Stil von Wächterinnen, sie gaben extrem fiel auf Loyalität und zusammenhalt. Also musste er nur Blondie finden und er würde auch die anderen Wächterinnen bald in seiner Gewalt haben. McCartneys Körper schrie vor Schmerzen und doch stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. Wie gut es doch war das er vor Blondies angriff noch eine Substanz in ihren Körper hat leiten lassen. Sie wurde aus dem Blut der Wächter gemacht und war von Rafaels Wissenschaftlern modifiziert worden. Man konnten die Substanz, eine rot schimmernde Flüssigkeit überall hin verfolgen, man brauchte nur das geeignete Gerät dafür. Da TrackingBlood, wie es in der Organisation genannt wurde, aus dem Blut der Wächter war, konnten diese es nicht spüren und aussondern wie sie es mit normalen Tracking- Geschossen oder Computer Chips getan hätten. Wächter merkten es ziemlich schnell wenn da etwas in ihrem Körper ist das da nicht hingehört. Das einzige Problem an TrackingBlood war das es selbst mit dem geeigneten technischen Gerät mindestens drei Monate dauern würde um einen konkreten Ort zu finden. Tja TrackingBlood war eine konkrete spur doch es würde dauern. Ich kann warten dachte McCartney und überließ seinen Verstand der schwarzen Ohnmacht, die ihn freudig empfing.

Rebellion der WächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt