#1.1 Slenderman

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Das Radio-Rauschen füllte Alles aus. Nichts anderes war zu hören, bis sich das Rauschen aufeinmal wie ein Name anhörte, es war ihr Name.
"Fabiene""Fabiene""Fabiene"
Es machte sie ganz verrückt! Ihr Kopf fühlte sich schwer an, sie hatte dass Gefühl, ein kleines Männchen würde drinnen sitzen und mit einem Hammer ihren Schädel zerdeppern wollen. Sie drückte sich die Hände auf die Ohren, schrie und wollte das rauschen aus ihrem Kopf sperren. Aber es war da und flüsterte ihren Namen. Sie schrie lauter, ihr Hals tat ihr schon weh. Sie kam nicht mehr zum Luft holen, sie wollte nur dieses Rauschen nicht mehr hören. Ihre Knie knickten ein, sie sank auf den feuchten, matschigen Boden.
Ihre blaue Jeans wurde nass, schwarze Flecken beschmutzten sie.
Da mischte sich Kurz ein zweites Geräusch unter das rauschen. Eine Stimme die klang, wie wenn man mit den Fingern über eine Tafel kratzt. Die Stimme schrie, sie schrie nach ihr:"Fabiene! Fabiene!" Der Slenderman stand auf einmal nur noch etwa einen Meter entfernt von ihr, er streckte seinen langen Arm aus, wollte mit den dünnen behandschuhten Fingern, die sie an Spinnenbeine erinnerten, nach ihr greifen, doch sie rollte sich geschickt weg. Fabiene sprang auf und rannte wieder, sie rannte schon wieder vor etwas weg, um ihr Leben. Aber sie wusste diesmal was es wahr. Sie erinnerte sich an die Gerüchte die in der kleinen Stadt erzählt wurden zurück, und an die alte Frau, der niemand glaubte. Aber es war wahr, was die Alte erzählt hatte.

Das Mädchen rannte durchs Gestrüpp, ihre lockig, braunen Haare verhingen sich in Dornenranken, Äste zerkratzten ihr Gesicht, ihre Füße verhingen sich in Wurzeln. An ihrem Knie war inzwischen ein großes Loch in der Jeans und warmes Blut floss ihr Bein hinab. Ihr Knie schmerzte zwar, aber dass war jetzt unwichtig.
Der Strahl ihrer Taschenlampe traf gegen eine Wand. Verwundert blieb Fabiene stehen, vor ihr türmte sich die große, weiße, gewölbte Wand auf. Humpelnd schlich sie herum um es genau zu inspizierte. Es war eine art halbrunde Röhre , oder ein Tunnel. Ihre Hände wurden schwitzig, ihre Knie zitterten. Sie hatte zwar Angst, aber trotzdem ist es vielleicht eine Unterkumpft für die Nacht. Vorsichtig betrat sie den Tunnel, ihr Herz klopfte so stark das man es eigentlich hätte hören müsen. Doch als sie von den weißen Wänden umgeben war, fühlte sie sich sicher. Die Wände warfen ihr lautes angestrengtes Atmen zurück und schirmten sie von den geräuschen der Nacht ab. Sie wollte sich gerade hinsetzen und erst mal wieder zu Atem kommen , als sie etwas schwarzes an der gegenüberliegenden Wand entdeckte. Sie ging näher heran. Vor ihr hing die zweite Zeichnung.             

                                         Always watches no eyes.                                                  

                                         Darunter war ein Kreis, mit zwei kreuzen anstelle der Augen.  Ihr Herz schien sich zu überschlagen, es kam ihr so vor als würde sie nicht mehr atmen können. Sie starrte nur mit weit   aufgerissenen Augen auf den Zettel in ihren Händen. Dann schoss das Adrenalin durch ihren Körper, eine unglaubliche Wut überkam sie auf einmal. Sie zeriss den Zettel und zerknödelte die einzelnen Teile zu einer Kugel die sie mit aller Kraft auf den matschigen Boden pfefferte. Sie schrie ihre Wut einfach hinaus, es war ihr in dem Moment egal das der Slenderman vielleicht direkt  hinter ihr stand. Mit der Faust schlug sie gegen die Wand, es knackte ecklig und ein stechender Scmerz zuckte durch ihren Körper. Doch es tat auf eine art gut, sie konnte ihre Wut ablassen. Sie holte aus und schlug wieder gegen die Wand, als das Radio-Rauschen wieder auftauchte...                                                 






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