Kapitel 2 - Abreise

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Ich war grade dabei meine Sachen zu packen , als mich jemand von hinten an tippte. "Felix , bist du dir sicher , dass du das willst?"
Ich musste nicht überlegen , denn ich war schon festentschlossen , dass ich es machen werde.
"Ja Ma , ich bin mir sicher."
Sie nickte nur und verschwand aus meinem Zimmer.
"Habe ich alles? Klamotten , Zahnzeugs.. Und.. Ja ich habe alles." murmelte ich vor mich hin.
Ich fasste es nicht. In wenigen Stunden wurde ich schon in Köln ankommen und würde allen meinen Freunden sagen müssen , dass ich bald nicht mehr da sein werde.
"Felix!" Die Stimme meiner Mutter holte mich aus meinen Gedanken. "Der Zug fährt in 10 Minuten , komm her. Ich fahre dich."

Am Bahnhof angekommen verabschiedete ich meine Mutter.
"Ich fasse es nicht. Es ist das letzte mal , dass wir uns sehen. Für immer." ihr strömten die Tränen die Wange hinunter wie ein Wasserfall.
"Für immer heißt nicht immer , immer"
Sie wusste nicht genau was ich da sagte , aber sie nahm es hin und nickte.
"Ich hab dich lieb Ma."
"Ich dich auch Felix."

Ich stieg in den Zug ein und winkte meiner Mutter noch zu bis der Zug los fuhr.

Was würden meine Freunde sagen , wenn sie sehen , dass ich da bin. Und vor allem was würden sie sagen wenn ich ihnen sage das es die letzten Tage meines Lebens sind? Ich machte mir die ganze Fahrt Gedanken darüber was ich sagen würde und malte mir aus wie sie darauf reagieren würden , vergaß dabei irgendwie selbst was grade wirklich passierte.
Ich meine ; habe ich schon realisiert was da eigentlich los war? Ich würde sterben! Ich hatte nur keine Ahnung wie ich es selbst nehmen sollte. Ich hatte nur noch im Kopf : Genieße das Leben bevor es zu Ende ist.

"Liebe Fahrgäste , der Zug wird in 2 Minuten die Endstation 'Köln Hauptbahnhof' erreichen. Bitte stellen sie sich geordnet vor den Ausgängen auf"

Ich war der einzige der hier stand. Wer fährt auch sonst um 2 Uhr morgens mit dem Zug nach Köln? Ich.

Als ich ausgestiegen und nun 13 Minuten zum 'YouTube Haus' gelaufen bin. Stand ich nun da und wusste nicht. Sollte ich bei wem klingeln? Wer würde am ehesten dran gehen? Ich entschied mich für Simon. Er war immer für mich da. Egal zu welcher Uhrzeit.
Also klingelte ich und wenige Sekunden ertönte das Summen der Eingangstür , wenn jemand Einlass gewährt.
Ich lief die Treppen hoch.
1. Stockwerk
2. Stockwerk
3. Stockwerk.
Ich war da.
"Felix? Felix! Was machst du denn hier? Komm rein!"
Simon drückte mich fest und fragte die üblichen fragen : Wie geht es dir so? Wie läufts? Beziehung? Bla Bla.

Nach einer langen unangenehmen Stille stellte er mich zur Rede.
"Felix. Du bist doch bestimmt nicht einfach so um halb 3 morgens hier aufgetaucht um dich ausfragen zu lassen wie es dir geht. Was ist los?"
Ich überlegte nicht lange und sagte es grade aus: "Simon? Ich habe Krebs im Endstadium."
Er schaute mich an und ich konnte den Schock in seinem Auge erkennen.

Last days. | Rewilz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt