Es war eine dunkle, stürmische Nacht. Der Wind peitschte und heulte durch den Wald und der Sternenhimmel wurde von den dichten Wolken verdeckt. Schnellen Schrittes hastete eine junge Frau den Waldweg entlang, hinaus aus dem Wald in Richtung Dorf. Immer wieder blickte sie verängstigt über ihre Schulter, als würde sie nach Verfolgern Ausschau halten. Doch es war weit und breit niemand zu sehen.
Während das spärliche Licht einer Taschenlampe ihr den Weg leuchtete, versuchte sie keine Wurzel zu übersehen. Der Weg war geschlungen und führte schon bald aus dem Wald heraus. Kurz blieb sie noch einmal stehen, um einen letzten Blick zurück zu werfen, bevor sie dann mit entschlossenen festen Schritten, endgültig aus dem Wald heraus trat und das letzte Stück vom Waldrand ins nahegelegene Dorf hinter sich ließ.
Sie kannte den Weg noch aus ihrer Vergangenheit und so lief sie zielstrebig durch die dunklen Gassen. Schon von weitem konnte sie die Lichter des kleinen Hauses erkennen.
Jetzt war es soweit. Der Moment des Abschiedes war gekommen. Mit zittrigen Fingern öffnete sie ihren Mantel und betrachtete die kleinen Finger, die sich um ihren Zeigefinger legten und ihn umklammerten. Tränen standen ihr in den Augen, als sie ihr Baby noch ein letztes Mal an sich drückte und ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte. „Es tut mir leid. Es ist die einzige Möglichkeit für dich zu überleben." flüsterte sie, während sie ihr Kind in ihren Mantel gehüllt, auf der Türschwelle des kleinen Häuschens ablegte.
Langsam strich sie ihm noch ein letztes Mal über das kleine Köpfchen, bevor sie sich wieder erhob und mit fest entschlossenem Blick zur Tür sah. Sie tat das einzig Richtige und doch liefen ihr die Tränen über die Wangen, als sie noch einmal tief durchatmete und klingelte.
Dann warf sie noch einen letzten Blick auf ihre kleine Tochter, bevor sie sich schließlich abwand und eiligen Schrittes über den Gartenweg verschwand.
Es dauerte nicht lange bis eine rundliche, ziemlich müde und erschöpft aussehende Frau die Tür öffnete und sich verwirrt umblickte, als sie dort niemanden erblickte. Die Dunkelheit der Nacht, war das einzige was wahrnahm und das gedämpft Hufgetrabbel in der Ferne. Gerade wollte sie die Türe wieder schließen, als sie ein leises Wimmern vom Boden her vernahm. Erschrocken blickte sie nach unten auf das kleine Bündel, dass dort, eingewickelt in einen schwarzen Mantel, auf ihrem Fußabstreifer lag.
Besorgt kniete sie sich nieder und hob das kleine Wesen vorsichtig auf ihren Arm. Große grüne Augen sahen sie an und schließlich fiel ihr Blick auf einen kleinen Zettel, der ebenfalls in den Mantel gesteckt worden war.
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Between light and darkness
FantasyMalia führt ein ganz normales Leben wie all ihre Mitschülerinnen auch. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Tam macht sie die Clubs unsicher und versucht den ganz normalen Alltag eines 16 - Jährigen Mädchens zu meistern. Doch dann tritt auf einmal der...