Prolog ~ Teil 1

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Es war ein kühler Samstagabend, gegen elf Uhr, als Ginny Hardwell aufgrund von Kopfschmerzen und rebellierenden Magen die Party verließ und sich in das benachbarte Poolhaus zurückzog.

Nach einiger Zeit betrat das sechzehnjährige Paar, das aus Marietta Blood und Draco Thompson bestand, den kleinen abgedunkelten Raum. Ginny wollte sich gerade bemerkbar machen, um keine nicht jugendfreien Szenen anschauen zu müssen, als das Paar schon auf sie zuging.

Die Erleichterung über die Tatsache, dass sie sie bemerkt hatten, schwand schon nach einigen Sekunden, denn sie hatte die Augen des Jungen, die durch ihre rote Farbe bedrohlich wirkten, erblickt. Panisch schaute sie sich um, in der Hoffnung, dass das Mädchen ihr helfen würde. Zu spät bemerkte sie, dass das Mädchen ebenfalls rote Augen hatte.

Angsterfüllt sah Ginny sich in dem dunklen Raum um. Letztendlich erblickte sie die Tür und wollte darauf zugehen, allerdings versperrten ihr die beiden anderen anwesenden den Weg und drängten immer weiter auf die andere Seite des Poolhauses zu. Sie konnte auch keine Fenster ausmachen.

Der Junge packte sie mit einem festen Griff am Arm, sodass sie keinerlei Chance hatte, sich diesem Griff zu entwenden. Ginny fühlte sich wie in Schockstarre, es war ihr unmöglich auch nur den kleinen Finger zu rühren, geschweige denn zu schreien. Das Mädchen namens Marietta Blood ging ihm zu Hilfe, jedoch war sie bei weitem nicht so stark wie der Junge.

Schon ziemlich panisch schaute sie in kurzen Abständen zwischen Tür und dem Paar hin und her, in der Hoffnung, dass irgendjemand rein kommen und sie befreien würde. Allerdings geschah nichts der gleichen. Es sollte ein Wunschdenken bleiben.

„Marie, du bist dran.", flüsterte der Junge seiner Partnerin mit seiner tiefen Stimme zu. Er nannte sie Marie, nicht Marietta.

Diese verstand sofort und riss Ginnys Kopf zur Seite und bohrte ihre Zähne in den Hals. Ein unsagbarer Schmerz ging von dieser Stelle aus.

Ginny wollte treten und schreien, doch letzteres misslang ihr. Heisere erstickte Laute entkamen ihrem Mund. Sie schlug auch nach Marietta, doch ihre Kraft sank mit jedem Schluck, den diese trank.

Den Schmerz an ihrem Hals nahm sie immer dumpfer wahr. Ihre Stimme gewann an Kraft und sie fing an zu schreien. Ihr wurde ein wenig schwindlig, bevor sie sich ihrer Bewusstlosigkeit und somit ihrem Tod bereitwillig hingab.

Fast hätte Ginny aufgrund des Schreiens nicht mitbekommen, dass nachdem Marietta von ihr abließ und ihren Gefährten mit ihrer hohen Stimme aufforderte, es ihr gleichzutun.

Kurz darauf merkte sie, wie ihre Wunde von dem Jungen ein Stück weiter aufgerissen wurde.

Bevor sie ihr Bewusstsein verlor, hustete die Ginny sich sprichwörtlich die Seele aus dem Leib, da ihr Hals vom Schreien schon fast staubtrockenen geworden war.

Die beiden Mörder nahmen, als sie gesättigt waren, die immer noch blutende Leiche und hingen sie mit Leichtigkeit auf. Ginny Hardwell hing nun mit Ketten um Handgelenke, Oberarme und Hüfte kreuzförmig an der Wand. Ihre Beine hingen schlaff hinunter. All dies ergab ein schreckliches Bild, denn Blut strömte weiterhin aus ihrem Hals.

Draco und Marietta begutachteten das an der Wand hängende Mädchen, während das Husten und Schreien schwächer wurde. Der Atem wurde flacher und Ginny hörte langsam auf, sich gegen die Fesseln zu wehren. Sie sah keinen Ausweg aus ihrer Position mehr.

Die beiden Mörder sahen Ginny seelenruhig dabei zu, wie diese langsam aber sicher ihr Leben verlor. Marietta fühlte kurz den nicht mehr vorhandenen Puls und sah dem Blut, welches schon zu gerinnen anfing, fast schon fasziniert, dabei zu.

Dann nahm Draco ihre Hand und flüsterte ihr mit seiner angenehm tiefen Stimme: „Marie, wir müssen los, was ist, wenn uns jemand entdeckt? Das können wir uns nicht leisten."

„Du hast ja recht." Sie nahmen sich bei der Hand und verschwanden gemeinsam in der kühlen Nacht.

Blood PartyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt