Eine Familie voller Schneemänner

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Hey <3

Und hier ist das vorletzte Türchen von der unglaublichen

Julice / Julie_Hood , ich finde das Kapi so zuckersüß Omg *-*

Oh und ich kann nicht glauben, dass morgen Weihnachten ist, ihr ?

Naja egal ich wünsch euch auf jeden Fall ganz viel Spaß hiermit und ja bis morgen zum Finale haha :)

GLG. Julia <3

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Eine Familie voller Schneemänner

„Halt! Stopp! Bleib hier, du kleine...", laut schreiend lief ich meiner kleinen Tochter hinterher. Daisy war jetzt fast zwei Jahre alt und hatte vor ein paar Wochen Laufen gelernt. Seit dem nutzte sie jede Chance, um vor mir oder ihrem Vater weg zu rennen. Und es war erstaunlich, wie clever Daisy ihre neu erlangte Fähigkeit einsetzte.

„Hab ich dich!", lachend packte ich die Kleine und hob sie in die Lüfte. Sie strampelte wild mit ihren Beinen und giggelte vor sich hin. Sie quietschte vor Freude und ich wirbelte sie herum. Wir waren gerade dabei, uns anzuziehen, weil wir eigentlich in den Garten wollten. Es hatte die letzten Tage so viel geschneit, dass Liam und ich unserer Tochter einen Schneemann versprochen haben.

„Wartest du draußen, Honey?", Liam trat aus der Küchentür, in der Hand eine große Thermosflasche. Begeistert klatschte Daisy in die Händchen und tippelte in ihrem dicken Schneeanzug durchs Wohnzimmer zur Terassentür. „Zieh dich warm an, Schatz. Es sind nur zwei Grad draußen...", Liam streichelte mir über den Rücken, als ich meine Schuhe zu band. Ich richtete mich auf und gab ihm einen Kuss. Liam und ich kannten uns schon seit fast zehn Jahren, doch sind wir erst seit fünf Jahren ein Paar. Und dann wurde ich schwanger und neun Monate später kam Daisy auf die Welt. Und nicht einmal in dieser ganzen Zeit kam mir der Gedanke Liam wäre nicht der Richtige für mich. Er kümmerte sich rührend und so liebevoll um Daisy und mich. Er war der perfekte Freund und Vater. „Beeil dich, sonst bauen Daisy und ich den Schneemann ganz alleine!", ich zwinkerte ihm zu und er gab mir einen leichten Klapps auf den Po. Ich lachte und folgte dann schnell unserer Tochter. Daisy trug eine weiße, dicke Schneejacke und eine pinke Schneehose. Ihre Stiefelchen waren ebenfalls weiß, so wie ihre kleine, niedliche Mütze.

Vor unserer Terrasse lag der Schnee an manchen Stellen mindestens fünfzig Zentimeter hoch, deswegen fiel es mir auch erst schwer, Daisy in den Schneemassen wieder zu finden. Doch sie hatte beim Durchkämpfen eine breite Gasse hinterlassen, sodass ich sie bald fand. Sie saß auf ihrem gepolsterten Hintern und schaute mit gigantischen Augen zu mir rauf. Ich gesellte mich zu ihr und stupste ihr auf die Nase. „Naaw, Schatz. Was ist denn? Wollen wir denn keinen Schneemann mehr bauen?", fragte ich und stellte sie wieder auf ihre Beine. Ich richtete mich ebenfalls auf füllte meine Hände mit Schnee. Ich formte eine Kugel und zeigte Daisy, wie man sie vergrößerte. „Siehst du? Du rollst sie durch den Schnee und klopfst ab und zu mal ein bisschen drauf rum. Und dann rollst du sie weiter umher. Ungefähr so...", erklärte ich und gab die nun circa 20 Zentimeter große Kugel an Daisy weiter. Da kam auch Liam heraus und stellte die Thermosflasche neben der Tür ab. „Kann ich euch noch helfen?", fragte er und ging neben Daisy in die Hocke. Sie hob ihre unförmige Schneekugel hoch und hielt sie ihm vor die Nase. „Sneeeee!", rief sie freudig aus und machte sich gleich daran, weiter umher zu kullern. Der Weile machten Liam und ich uns an die anderen Kugeln. Liam machte die Größte und ich die mittlere Kugel. Als wir sie aufeinander stapeln wollten, kam auch Daisy mit dem Kopf um die Ecke. Leider war ihre Kugel nicht besonders gewachsen, sodass unser erster Schneemann einen winzigen Kopf hatte. Ich konnte nicht anders und fing an, wie wild zu lachen und zu kichern. Auch Liam lachte leise, unsere Tochter auf seiner Hüfte. Diese merkte wohl, dass wir uns über ihre Schneekugel amüsierten und versteckte ihr Gesichtchen an Liams Schulter. „Daisy, deine Kugel ist wirklich wunderschön. Kein Grund sich zu schämen, hm?", ich streichelte ihre kleine Wange und sie lächelte ein fast zahnloses Lächeln. „So, und jetzt brauchen wir noch was für das Gesicht und die Knöpfe, stimmt's?", meinte Liam und setzte Daisy auf dem Boden ab. Mit ihr an der Hand liefen die beiden in den hinteren Teil unseres großen Gartens und verschwanden zwischen den paar spärlichen Tannenbäumen.

Ein paar Minuten kamen sie wieder und Daisy hatte den Arm voller Tannenzapfen und dunklen Steinen. Ich hob sie auf und sie stopfte das Zeug in die Kugeln. Ihr könnt euch vorstellen, wie das Ganze am Ende aussah... „Ich habe hier noch was!", rief Liam, der wohl kurz drinnen verschwunden war. In der Hand hielt er ein paar Schäle und ein paar Hüte. Daisy lachte laut und suchte sich meinen Strohhut und einen Schal von Liam raus. Aufgeregt lief sie im Kreis um ihren ersten Schneemann herum. Wir befestigten den Hut und den Schal am Schneemann und als letztes steckte Liam noch feierlich eine orangefarbene Karotte mitten in die kleine Kugel. „Perfekt!", strahlte ich. Ich holte mein Handy heraus und schoss ein Foto. Dann nahm Liam unsere Tochter auf den Arm und ich schoss von den beiden ein Bild. „Und wie soll er heißen, Daisy?", fragte Liam. Daisy rannte zu ihrem neuen Freund und schlang die Arme um die unterste Kugel. „Daisy!", rief sie glücklich und Liam und ich schauten und irritiert an. „Du willst ihn Daisy nennen?", fragte ich sicherheitshalber nochmal nach. Daisy nickte wild und hüpfte auf und ab.

Damit war es beschlossen. Unsere Tochter benannte ihren Schneemann nach sich selbst. Warum auch nicht?

Die nächsten zwei Stunden bauten wir noch zwei weitere Schneemänner, die alle genauso genial schief wie Daisy aussahen. Also natürlich wie Daisy, der Schneemann. Und ratet mal... Genau! Wir benannten sie nach Liam und mir. „Unsere kleine Familie. Wir sind eine Schneemannfamilie.", stellte ich fest. Ich schoss noch ein paar Fotos, die ich später ins Netz stellen würde.

Ich drehte mich um, um mir eine Tasse Heißgetränk zu holen. Doch so weit kam ich gar nicht mehr. Ich hatte gar nicht mit bekommen, dass Liam sich umgezogen hatte.

In einem nigelnagelneuen, super schicken Anzug kniete er hinter mir. Das Hemd war weiß wie Schnee und die Fliege um seinen Hals war blutrot. Daisy saß auf seinem Knie und hielt eine kleine, glänzendrote Schachtel in den Händen. Mit einem Mal schlug mein Herz unglaublich schnell und ich schlug mir die behandschuhten Hände vor den Mund. „Liam...", flüsterte ich aufgeregt. „Schatz, wir kennen und jetzt fast 10 Jahre. Wir haben eine unglaubliche Tochter, ein Haus mit einem Garten voller Schnee... Ich glaube, dich will ich die nächsten hundert Jahre nicht mehr gehen lassen. Ich liebe dich über alles, du und Daisy seid das Licht in meinem Leben. Und deswegen frage ich dich jetzt:

Würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?", sagte er und gab unserer Tochter einen Kuss. Er flüsterte ihr etwas zu und sofort sprang Daisy von seinem Knie. Sie rannte auf mich zu und streckte mir das Kästchen entgegen. „Für dich, Mummy!", strahlte sie und krallte sich an mein Bein. Mittlerweile flossen bei mir die Tränen und ich nahm ihr schluchzend die Box ab. Liam stand nun vor mir und legte Daisy liebevoll eine Hand auf den Kopf. „Gut gemacht, Kiddo!", lobte er sie. Dann öffnete er die Box und drehte sie so zu mir, dass ich den Inhalt sehen konnte. Ein wunderschöner, silberner Ring schien mir entgegen. Ein kleiner, aber fein geschliffener Kristall steckte in den Metall.

„Also? Willst du mich heiraten?", fragte er nochmal und nahm meine Hand. Ich konnte vor lauter Glückstränen schon gar nichts mehr sehen, doch ich nickte wild und flüsterte immer wieder: „Ja! Ja, natürlich will ich!" Schnell steckte er mir den Ring an den Finger und küsste mich wild und voller Wärme.

Ich glaube, das war der perfekteste Tag in meinem ganzen Leben. Das sagte ich selbst noch, als ich meinen Enkeln dabei zusah, wie sie für ihre eigenen Familien Schneemänner bauten, und Liam neben mir im Schaukelstuhl saß und mich anlächelte.


Let it snow ( 1D - Adventskalender )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt