Streetlove

Neue Schule, neues Glück?

>> Mum,können wir jetzt endlich?!<< 

Genervt steige ich ins Auto. Es ist Montag,viel zu früh und wir sind natürlich mal wieder viel zu spät. Ich knalle laut die Autotür zu und lehne meinen pochenden Kopf an die kühle Autoscheibe und beobachte die Regentropfen. Gestern war ich das letzte mal "Zuhause". Vor drei Wochen als die Weihnachtsferien begonnen haben, war ich über den Plan, wegzuziehen und ein neues Leben ohne diese scheiss Vergangenheit glücklich und entschlossen mein Leben auf die Reihe zu bekommen: 

Man Das hatte ein überraschendes Angebot von seiner Firma bekommen, Umzug in die Schweiz, in den Hauptsitz seiner Firma und dort seine Entwürfe die er aus Langeweile in der Mittagspause gezeichnet hatte als zweiter Projekt Chef zu verwirklichen.  Bedeutete für mich und meinen Bruder weg aus Hamburg, weg von unseren Freunden.Meiner Mum war das ganz Recht, sie hatte ihre Arbeit verloren weil die Firma pleite gegangen ist, jetzt verdient mein Dad soviel Geld das sie nichtmehr arbeiten muss. Und da sie unbedingt herumschnüffeln musste und rausgekriegt hat das auf der letzten party von meinem Bruder  sich einer ins Koma saufen musste und so auch mein betrinken aufgeflogen ist war sie ganz froh das ich aus diesem "schlechtem" Umfeld wegziehen werde. Durch meine Mutter hatte ich dann auch mit sogut wie all meinen Freunden Streit weshalb ich auch motiviert war wegzuziehen und wie eine normale 16 jährige zu leben. 

DAS ist gestern wohl eindeutig falsch gelaufen. Wir sind noch mal nach Hamburg geflogen um uns bei jedem zu verabschieden und Weihnachtsgeschenke abzugeben. Meine Freunde hatten ne riesige Party für mich organisiert und so war jeder Streit vergessen. mein Vorsatz nicht mehr zu trinken hatte ich also begraben können. 

Jetzt sitze ich also hier in der Schweiz im Auto mit dem übelsten Kater,viel zu wenig Schlaf und auf dem Weg in eine neue Schule. Privat Schule. Schnöselschule. Ich schließe genervt die Augen. meine Mum kommt und startet unser neues Auto. Firmenwagen. Schnöselauto. Unnötig überteuert.  Ich mustere unsere Siedlung. Alle Häuser sind so unnötig Riesig und man kann sich schon denken welchen Wert diese Häuser haben. Als meine Mutter beginnt mir zu erzählen wie toll das leben hier doch wäre nehme ich mir meine Kopfhörer und stelle die Musik auf volle Lautstärke. 

ch bin, ich bin, ich bin so weit weg.

und du bist, du bist, du bist so weit weg.

ich bin, ich bin, ich bin so weit weg.

und du bist, du bist so weit weg.

so weit weg, so weit weg, so weit weg.

Und ich klopf an deine Tür.

Frag mich ob du mich noch kennst.

Ich war wochenlang nicht hier, was du hoffentlich verdenkst.

Vielleicht willst du mich nicht sehen.

Vielleicht bist du nicht bereit.

Vielleicht willst du das ich geh.

Vielleicht bist du nicht allein.

Ich hau lieber wieder ab, weil das alles hier nichts bringt.

Haben uns viel zu viel verkracht, das macht alles keinen Sinn.

Ich bin, ich bin, ich bin so weit weg.

und du bist, du bist, du bist so weit weg.

ich bin, ich bin, ich bin so weit weg.

und du bist, du bist so weit weg.

so weit weg, so weit weg, so weit weg.

Ich bin wieder unterwegs.

Manchmal denke ich an dich.

Was du wieder so erlebst, und dann senke ich meinen Blick.

Wie oft habe ich schon nachts deine Nummer noch gewählt, mich gefragt was du so machst, und warum du nicht dran gehst.

Ich hab selten so gekämpft.

Doch es sollte wohl passieren.

Unsre Welten sind getrennt.

Du bist dort und ich bin hier.

Ich bin, ich bin, ich bin so weit weg.

und du bist, du bist, du bist so weit weg.

ich bin, ich bin, ich bin so weit weg.

und du bist, du bist so weit weg.

so weit weg, so weit weg, so weit weg.

Ich spüre wie eine träne an meiner Wange herunter läuft und wische sie unauffällig weg. meine Mum bemerkt nichts. Sie redet einfach weiter. Sie hat nicht mal mehr bemerkt das ich ihr nicht zuhöre. Sie interessiert es auch nicht das ich hier nicht hinwill. Ich schaue an mir hinunter. Diese Klamotten die in meinem Schrank sind,die ich anziehen muss, ich will das alles nicht... ich grife an meine innere Jackentasche. Sie ist das einzige was ich noch behalten durfte. Ich taste die Form der Zigarettenschachtel nach. Zufrieden nehme ich die Hand wieder weg und mache meine Jacke zu. Wir sind da. ich drücke meiner Mutter noch kurz einen Kuss auf die Wange und steige dann mt meinem Bruder aus. Er ist noch schlechter gelaunt als ich. Ich schmunzele leicht über seinen desinteressierten Blick mit dem er über den Hof läuft immer einen Schritt vor mir. er hasst es wenn ich von jmd angeschaut werde. Ich streiche meine haare, die ich vorhin noch hinters Ohr gestrichen hatte, wieder nach vorne das man nicht sofort die narbe in meinem Gesicht sieht. ich bemerke wie sich einige Schülerinnen nach meinem Bruder umschauen und ihre Gespräche für einen kurzen Moment unterbrechen um ihn anzuglotzen. Er war schon immer ein Schönling und man musste ihn einfach anschauen. Das sorgte bei ihm nicht wirklich für Bestätigung oder das es ihn freute. Er hasste es und wenn ihn jemand darauf ansprach konnte er ziemlich pampig werden. Ich schaute schnell auf den Boden weil ich über ein Gespräch im letzten Monat nachdenken musste. Mein Bruder drehte sich erstaunt zu mir um. Er hörte alles. Ich holte schnell den Zettel mit allen Infos raus und setzte wieder ein ernstes gelangweiltes Gesicht auf. mein Bruder schmunzelte leicht.Ich verdrehe nur die Augen und lese den Zettel. Zimmer 216. Zum Glück ist mein Bruder einmal sitzen geblieben sodass wir in einer klasse sind. wir erkundigen uns beim Sekretariat nach dem Raum und kommen in der letzten Minute in den Raum bevor es klingelt. Der Lehrer; ein alter sack,um die 60, weisse haare, jetzt schon verschwitzt und ungepflegt; Sitzt an einem grossen Tisch und erwartet uns bereits. nachdem wir uns vorstellen mussten wissen wir beide das wir hier in der Klasse keine Freunde suchen werden. alle arrogant, in Markenklamotten und topgestylt. ich kann meinem Bruder ansehen wie gerne er hier ist und setzte mich neben ihn n einen Tisch. Na dann auf in die nächste Hölle.