Nach dem was eben passiert war , saß ich Perplex zwischen einigen Sträuchern und folgte mit meinen Augen jeden seiner Bewegungen. Jetzt ging alles ganz schnell , einige Sachen wurden in Kartons aus dem Laden getragen und in einen weißen Lieferwagen verstaut , den ich vorher noch gar nicht bemerkt hatte. So unatürlich sich dieser Mensch auch verhielt , so geschickt war er auch. Irgendwie bewunderte ich diesen Mann , er hob sich von allen anderen ab , verhielt sich fast wie eine Katze. Er war nachts unterwegs , leise und schnell. Außerdem war er umsichtig , nicht wie die anderen die einfach plump wie Menschen eben waren in der Gegend rumstanden und sich nur sich selbst widmeten. Eben so war er nicht , und deshalb bemerkte er mich auch. Erst erschreckte er sich als er meine Siluette (?) sah , dann ignorierte er mich wieder. Viel zu wichtig war seine Arbeit , den Laden in sein Auto zu verfrachten. Langsam begann ich mich zu wundern wie er sich das alles leisten konnte. Meine Menschen kamen nie mit so vielen Sachen zurück und auch nie nachts. Ich wusste , das Menschen nur tagsüber wenn die Läden offen waren neue Sachen mitbrachten. Sie tauschten sie gegen ein komisches Knitterpapier ein , das sie immer dabei hatten. Ich hatte es schonmal gesehen im Laden und auf der Straße. Damals hatte ein schmieriger Mann einem Jungen ein Päckchen Heu gegeben und der Junge ihm viel Knitterzeug. Ich fand es war etwas wenig Heu um satt zu werden , doch ich mischte mich nicht ein. Der Mann der nun fast fertig war roch fast genauso wie der schmierige von damals. Das ungute Gefühl in mir wuchs immer mehr an. Niergendwo hatte er Knitterzeug hingelegt oder mit Jemandem getauscht. Er nahm sich die Kartons einfach so. So langsam dämmerte mir was hier gerade geschah. Ich erhob mich und schlich vorsichtig an das gesprungene Schaufenster. Der Mann war hinter einer Tür im Inneren verschwunden und ich traute mich edlich zu seinem Wagen zu rennen. Die Seitentür stand offen und ich konnte die ganzen Sachen aus dem Laden wiedererkennen. Mir schien es als wollte dieser Mann dass keiner da war und ihn nach Knitterzeug bat. Ich wusste zwar nicht was Menschen an diesen Papierschnippseln, die nach Drucker rochen, fanden , aber es musste ihnen wichtig sein. Sonst würde der Mann nicht so einen Aufwand machen um an die Sachen zu kommen. Während ich vor dem Wagen saß und nachdachte hatte ich gar nicht die schnellen Schritte hinter mir bemerkt. Erst als er mich anfauchte reagierte ich. Sein Fuß schnellte in meine Richtung , doch ich war schneller. Als ich nach einigem Sprinten und Sätzen endlich an der Garage angekommen war , wusste ich dass ich diesen Mensch hasste. Hätte sein Fuß mich getroffen hätte ich jetzt ganz schreckliche Rippenschmerzen. Noch einmal sah ich hasserfüllt zu ihm zurück , doch der Lieferwagen war schon losgefahren und brauste nun knatternd an mir vorbei. Ich rümpfte meine Schnauze als mir der rauchige Geruch des Wagens ins Gesicht schlug. Schnell erklomm ich das Garagendach und flitzte zum Badfenster. Zu meiner Erleichterung stand es noch weit offen und ich schlüpfte in das mittlerweile wieder trockene Bad. Der Geruch von chemischen Früchten hang immer noch im der Luft und kitzelte in meiner Nase. Doch als ich das Bad verlassen wollte fiel mir auf das die Tür fest verschlossen war. Resigniert setzte ich mich auf meine Hinterbeine und stimmte ein klägliches Miauen an. Nach einiger Zeit in der ich so fortfuhr hörte ich in der Wohnung eine Tür ins schloss fallen und Schritte im Flur. Ich verharrte noch eine Weile bis endlich die Tür geöffnet wurde. Mittlerweile fühlte ich mich von dem ekligen Duft vergiftet und ignorierte ganz bewusst Caren die mir die Tür geöffnet hatte. Caren war die Mutter von den zwei Mädchen. Tom ihr Mann saß im Wohnzimmer und schaute wie jeden Abend auf den Flimmerkasten. Ich lief zu ihm vor die Couch und schaute kurz nachdenklich zu ihm hinauf. Er lachte und klopfte auf den Platz neben sich. Ich war mir sicher dass es wieder funktionierte , er und die Kinder waren die einzigen die mich auf die Couch ließen. Mit einem Satz saß ich neben ihm und machte es mir in etwas Abstand gemütlich. Mir war gerade nicht nach schmusen , und als ob er es merkte begann er auch nicht mich zu streicheln. Der Ton des Flimmerkastens war mir wie immer zu laut , doch ich versuchte es zu ignorieren. Einige Zeit später fiel ich in einen tiefen unruhigen Schlaf
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Sieben Leben
RandomMayflower Eine Katze die versucht die Menschen und ihre Welt zu ergründen.