F. Kapitel 2

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Ich wache wie immer vor meinem Wecker auf und schalte ihn wieder aus. Wie jeden Morgen stehe ich auf und gehe ins Bad. Danach in die Küche wo Klara sich hastig ein Brot in den Mund stopft.
"Langsam sonst verschluckst du dich noch"
Als sie ihren Mund leer hat sagt sie
"Jaja ich hab heute keine Zeit. Hab später noch eine Verabredung mit meinen Mädels"
Ich nicke. Sie eilt zur Tür raus und es ist still.

Ganz in ruhe esse ich mein Früstück und nehme meinen Rucksack. Ich gehe zur Tür raus und laufe los. Kopfhörer drin und Musik an. Ich singe meine Lieblingsstelle bei dem Lied immer mit. Ich weiß selbst nicht wieso.

Puttin' my defences up
'Cause I don't wanna fall in love
If I ever did that
I think I'd have a heart attack!

Ich grinse nachdem ich das gesungen habe und laufe weiter den Schulweg. Als ich dann an der Schule ankomme fällt mir wieder ein wie sehr ich Dienstage hasse. Dienstag haben wir hauptsächlich Sportfächer.

Nachdem alle sich umgezogen haben und in der Halle stehen kommt auch schon der Sportlehrer und wir stimmen ab was wir spielen. Was wir spielen ist klar.

Fölkerball, Nicht schooon wieder!

Die Teams spielen ganz gut. Nur leider sind im Gegnerteam mehr von den Sportlern. Aber was das schlimme daran ist das ich der letzte aus meinem Team bin, mal davon abgesehen, wir spielen mit drei Bällen. Die sind richtig hart. Wenn man die an den Kopf bekommt.. autsch.

Panisch sehe  ich mich um. Jede Seite hat einen Ball. Sie werfen alle gleichzeitig. Zwei ja noch leicht aber einer... ich sags mal so mir wird schwarz vor Augen und ich kippe um. Das ist ein Kopftreffer. Ich halte mir den Kopf und liege immer noch am Boden. Der Sportlehrer kommt zu mir und sagt
"Ach komm es ist nur halb so schlimm. Steh auf."
Alle Blicke sind auf mir gerichtet als ich mich wackelig wieder auf die Beine stelle.
"Na siehst du! Geht doch."
Er geht in die Mitte und erklärt das wir als nächstes Parkourübungen machen. Richtig zuhören kann ich ihm nicht. Ich halte mir immer noch krampfhaft meinen Kopf. Dann merke ich etwas an meiner Hand und nehme sie weg um sie mir anzusehen. Eins der Mädchen schreit sofort los. Meine ganze Hand ist Blutverschmiert. Als ich auf den Boden sehe merke ich das eine kleine Blutlache und einige Tropfen dort sind. Da sich keiner Freiwillig meldet sucht der Sportlehrer einen Jungen aus der mich zur Krankenschwester bringen soll. Und welcher Junge ist es? Alex natürlich, wer sonst. Also gehe ich mit ihm los.

Den Weg über stützt er mich so gut es geht. Doch als wir mitten auf der Treppe stehen wird es mir zu viel und ich sacke in mich zusammen. Er hält mich gerade noch so. Dann nimmt er mich mal eben im Brautstyle hoch und trägt mich das letzte Stück. Die Krankenschwester ist gerade nicht da also warten wir, da er mich nicht alleine lassen will.

Es ist still. Bis er fragt
"Tut es noch weh?"

Ist der bescheuert?

"Alter bist du blind? Mein ganzer Kopf ist voller Blut und du fragst ob es weh tut?"
Kurzes schweigen.
"Schuldige. War dumm ich weiß"
"Warum bist du überhaupt so nett zu mir?"
Frage ich einfach mal. Er schaut mich an und entgegnet
"Warum nicht? Ich hab keinen Grund nicht nett zu sein. So wie jeder andere auch"
Ich zische nur.
"Ja ist klar. Merk ich jeden Tag. Wenn ich beleidigt, verklopt und gedemütigt werde"
Ich wende den Blick ab, aber ich kann mir sein schockiertes Gesicht vorstellen. Leise füge ich hinzu.
"Du weißt ja nicht wie das ist. Du wirst von allen gemocht und musst dir keine Sorgen machen. So sind alle hier. ALLE! IHR SEID ALLE GLEICH UND WERDET EUCH NIE ÄNDERN!"
Brülle ich ihn an und sehe nur noch verschwommen durch die ganzen Tränen in meinen Augen. Stille.

"Du hast recht.. ich weiß nicht wie das ist. Aber glaub mir du kennst nur die halbe Wahrheit"

Ach der soll seine klappe halten. Die Krankenschwester kommt auch nicht. Ich gehe!

Ich stoß ihn so fest es geht gegen einen Stuhl und renne so schnell ich kann durch das Schulgebäude nach draußen. Ich renne immer noch. Den Weg nach hause. Er kommt mir so weit vor. Als ich endlich an meinem Haus ankomme und die Tür aufgeschlossen habe, werde ich überrannt und fliege auf den Boden. Auf mir liegt ein schwerer Körper. Als ich die Augen öffne sehe ich das es Alex ist. Ich schnappe krampfhaft nach Luft, denn er drückt sie mir aus den Lungen. Er drückt sich etwas hoch und schaut auf mich runter. Als er mich eine Zeit lang nur anschaut entgegne ich gereitzt
"Wenn du fertig mit glotzen bist kannst du vielleicht mal von mir runter gehen."
Er schaut mich weiter an und kommt langsam näher mit dem Gesicht. Näher. Näher. Und näher. Unsere Nasenspitzen berühren sich schon.
"Ahm... Alex? Was.. hast du.. vor?" Er schließt seine Augen.

Oh nein Freundchen!

Ich liege gerade noch so gut das ich mein Knie zwischen seine Beine ramme. Sofort reißt er die Augen auf und beißt die Zähne zusammen. Endlich bekomme ich ihn von mir runter. Ich stehe auf und laufe schnell nach oben und auf den Dachboden. Oder bzw mein Zimmer. Schon höre ich ihn laut brüllen und gestampfe. Schnell laufe ich auf die Dachterrasse und kletter von da aus aufs Dach. Die Balance zu halten ist echt schwierig. Er findet mich schnell und klettert hinter her auf das Dach. Ich schlucke. Langsam gehe ich zurück. Er sieht richtig wütend aus.

Der bringt mich um!

Ich kneife meine Augen zusammen und hoffe es geht schnell und schmerzlos. Doch ich spüre gar nichts. Außer einen plötzlichen Arm, der sich um meinen Rücken schlingt und mich an einen warmen Körper drückt. Ich öffne die Augen und schau auf seine Brust. Und dann wurde alles schwarz, bewusstlos..

Der Psycho und der KannibaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt