Manchmal ist es schon fast gruselig, wie sehr sich Situationen oder Probleme ähneln können...
Harry's POV:
Niall war nach fünf Minuten ins Gästezimmer gegangen, um seine Sachen auszupacken, da er erstmal eine Woche bei Bell und ihrer Mum bleiben möchte. Bell und ich lagen auf ihrem Bett. Ihre kleine zarte Hand verweilte in der meinen und sie schaute mich lächelnd an. "Bis jetzt kommt mir jedes mal nach einem Streit mit dir der Grund dafür unsinnig vor.", flüsterte sie nachdenklich. Ich nickte zustimmend. Es ist wirklich so... Ich kann ihr nicht lange böse sein und sie mir anscheinend auch nicht. Vor allem haben wir uns bis jetzt nur wegen Missverständnissen gestritten. Vielleicht sollten wir lernen uns erstmal die Seite des anderen anzuhören bevor wir anfangen uns gegenseitig Vorwürfe zu machen... "Ich hasse es mich mit dir zu streiten.", murmelte sie und schaute auf ihre Hand, die noch immer auf der meinen lag. Sanft streichelte sie mit ihren Fingerspitzen über meine Handfläche. Es begann zu kribbeln und mein Herz schlug leicht schneller. "Ich auch.", sagte ich leise und strich zärtlich über ihre linke Wange. Sie begann zu lächeln und schaute hinauf in meine Augen. Ich liebe den Glanz ihrer dunkelblauen Augen... "Dann lass es uns nie wieder tun.", schlug sie vor. Wenn man es doch nur garantieren könnte... "Wir können es versuchen, aber die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Man weiß nie, was auf einen zukommen wird.", erklärte ich eher missmutig. Sie nickte und in ihren Augen spiegelte sich das Leid der letzten beiden Wochen wieder. Plötzlich schlang sie ihre Arme um mich und drückte ihren Körper Halt suchend an den meinen. Sofort erwiderte ich die Umarmung und streichelte sanft über ihren Rücken. "Meinst du die nächsten Tage passiert mal einfach nichts?", fragte sie leicht hoffnungsvoll. "Ich würde es mir für uns beide wünschen.", hauchte ich. Ihr Blick wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen und wieder hinauf zu meinen Augen. Unsicher sah sie mich an. Vorsichtig drückte ich sie auf ihren Rücken und beugte mich über sie. Ihre Atmung wurde schneller, desto näher ich ihr kam. Ihre Augen wurden größer und schauten mich noch immer aus einer Mischung von Schüchternheit und Liebe an. Ich lächelte und verband unsere Lippen miteinander. Ihre weichen Lippen bewegten sich sincron zu den meinen. Liebevoll strich ich mit meiner Zunge über ihre Unterlippe, um um Einlass zu bitten, den sie mir ohne zu zögern gewährte. Ich lächelte in den Kuss hinein und drückte meinen Körper zaghaft enger an den ihren. Mein Herz schlug unglaublich schnell gegen meinen Brustkorb, sodass mein Blut durch meine Adern rauschte. Ihre Hände fanden sich in meinen Haaren wieder. Wie sehr ich es liebe, wenn sie mir durch die Haare wuschelt... Langsam fuhr meine Hand unter ihren Pullover, um nun zärtlich über ihren Bauch zu streicheln. Ein leiser Seufzer schlich sich über ihre Lippen und ich brachte den Kuss zu einem gefühlvollen Ende. Ich öffnete meine Augen. Die ihren waren noch immer geschlossen, ihre Wangen zartrosa und ihre Lippen leicht geschwollen durch den Kuss. Sie ist wunderschön... Langsam öffnete sie ihre Augen, die mich wie zwei Sterne anstrahlten. Auf ihren Lippen bildete sich ein breites Lächeln, das ich erwiderte. Wir drehten uns zurück in unsere vorherigen Positionen. Unsicher ergriff sie erneut meine Hand. Ich verstehe nicht, warum sie noch immer so schüchtern in meiner Nähe ist... "Harry?", fragte sie nervös. Ich nickte, um ihr zu zeigen, dass ich ihr meine volle Aufmerksamkeit schenkte. "Erzählst du mir von deiner Vergangenheit?", fragte sie mit zittriger Stimme. Ich würde es gern vermeiden, aber ich habe es ihr versprochen... Ich hoffe nur, dass sie mich nicht verurteilen wird... Ich nickte ihr lächelnd zu, um ihr zu zeigen, dass ihre Frage berechtigt und okay war. Ihre Körperhaltung entspannte sich wieder leicht. Wo soll ich nur anfangen? "Also ich bin Harry Edward Styles.", begann ich. Sie kicherte leicht. "Ich weiß, das wusstest du bereits.", gab ich mich schmunzelnd geschlagen. "Das stimmt.", sagte sie lächelnd. "Also ich habe bis ich fünf war in Holmes Chapel gewohnt und dann sind wir hier her gezogen. Du kannst dir sicher denken, warum wir umgezogen sind.", fing ich an zu erzählen. Ich weiß, dass sie eins und eins zusammen zählen kann... "Als du fünf warst, hat euer Dad euch verlassen.", murmelte sie nachdenklich. Ich nickte missmutig. Ich hasse es über das Thema zu sprechen... "Für mich war der Umzug damals eher ein Abenteuer als ein Trauerakt, aber ich habe damals ziemlich damit zu kämpfen gehabt, dass Dad plötzlich einfach weg war. Ich habe den Grund nicht verstanden und habe Mum immer wieder gefragt, wann er denn wieder kommen würde manchmal mehrmals am Tag. Manchmal habe ich sogar stundenlang im Flur auf einem Stuhl gesessen und hinaus auf die Einfahrt geschaut, weil ich gehofft hatte, das irgendwann Dad's Auto in die Einfahrt fahren würde. Aber er ist nie gekommen.", erzählte ich und wurde zum Ende hin leiser. Er ist nie gekommen... Er hat sich nie gemeldet... Bell drückte sanft meine Hand und schaute mich mitfühlend an. Ihr standen Tränen in den Augen. "Jeden Geburtstag habe ich darauf gehofft, dass er vielleicht wenigstens anruft. Ich habe sogar auf meinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschrieben, dass ich mir wünsche, dass Dad zu Weihnachten wieder zurück kommt.", flüsterte ich in Erinnerungen. Meine Augen wurden feucht. Bell zog mich in ihre Arme und drückte mich sanft an sich. Ich sprach zum ersten Mal richtig mit jemandem über diese Zeit und es fühlte sich merkwürdig befreiend an. "Er hat sich nie gemeldet.", wisperte ich und eine Träne löste sich. Langsam wanderte sie meine Wange hinunter und tropfte auf ihre Schulter. Es ist lange her seit ich das letzte Mal wegen ihm eine Träne vergossen habe... "Das hast du nicht verdient, Harry.", flüsterte Bell voller Mitgefühl. Ich glaube, sie ist die Einzige, die mich wirklich verstehen kann... "Es kam so plötzlich. Er war von einen Tag auf den anderen weg. Ich konnte mich nicht mal von ihm verabschieden und Mum hat mir bis heute nicht erzählt, warum genau er gegangen ist.", murmelte ich gegen ihre Schulter. Plötzlich schluchzte Bell auf. Etwas erschrocken zog ich sie enger an mich. "Bell.", flüsterte ich. Sie schaute mich mit tränengefüllten Augen an und mein Herz rutschte mir in die Hose. Ich hasse es sie so zu sehen. Ich kann sie nicht weinen sehen. "Es ist nur, es ähnelt alles meinem Dad.", schluchzte sie. "Nur ist Dad tot.", wisperte sie und neue Tränen liefen ihre rosigen Wangen herunter. Ohh Bell... Ich strich ihr vorsichtig die Tränen fort und legte nun meine Hände an ihre Wangen. "Ich bin immer für dich da.", flüsterte ich. "Ich auch für dich.", nuschelte sie und legte ihren Kopf zaghaft auf meine Schulter. "Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte.", gab sie offen zu. "So geht es mir genauso.", flüsterte ich und streichelte ihr beruhigend durch ihr kurzes braunes Haar.

DU LIEST GERADE
Do you rescue me? (Harry ff)
FanficAllein, wann ist man allein? Man kann allein sein, weil man weder Freunde noch Familie hat oder man besitzt beides und fühlt sich allein... Annabell ist 16 und ist eigentlich glücklich mit ihrem Leben bis etwas Schreckliches geschieht. Wer wird sie...