- 1 -

2.8K 77 7
                                    

Pov Andre

Ich fasse es nicht. Ich dachte wir wären glücklich! Und dann alles hinschmeißen, nur für Geld? Sie hatte mich einfach so abserviert mit den Worten: „Es war ne schöne Zeit, aber auch nicht mehr! Du konntest mir nun mal nicht bieten, was ich wollte. Ich liebe dich nicht und habe dich auch nie geliebt, ich dachte das war klar!" Es war klar? Sie weiß gar nicht was sie mir mit diesen Worten antut. Mein Herz, bzw. das was davon noch übrig ist, zerspringt jedesmal aufs neue wenn ich nur daran denke, wie sie mich einfach nur benutzt hat.

Zitternd vor Wut, Trauer und Kälte kauer ich mich noch weiter zusammen. Eine neue Erkenntnis trifft mich wie ein weiterer Faustschlag in die Magengrube: Ich bin ab jetzt ganz alleine! Alle meine Freunde habe ich im Stich gelassen, habe mich nur um SIE gekümmert. Ich war blind vor Liebe. Seit Monaten habe ich mich nicht mehr bei ihnen gemeldet oder mich bei ihnen blicken lassen. Auch nicht bei Cengiz und Jan. Wir waren keine Freunde, wir waren Brüder, haben alles zusammen erlebt. Wir haben Apecrime ins Leben gerufen. Mit der Zeit kam der Erfolg und je mehr Fans und Geld wir bekamen, desto größer wurde der Frauenansturm. Das waren noch Zeiten. Ich habe mein Leben genossen und sorgenfrei gelebt. Bei diesen Gedanken musste ich unwillkürlich lächeln. Ich vermisse die alten Zeiten und ich vermisse Cengiz und Jan. Früher hatten wir uns geschworen immer für einander da zu sein. Dieses Versprechen hatte ich nun gebrochen. So kann das nicht weitergehen, das alles frisst mich von innen auf. Behutsam hebe ich den Kopf und legte erneut meine Fassade auf. Für außenstehende waren meine Gefühle undurchschaubar. Ich hatte keine Träne vergossen, das machte ich in der Öffentlichkeit grundsätzlich nie. Niemand sollte sehen, wie sehr ich leide, denn das macht mich verletzbar!

Vorsichtig beginne ich mich aufzurichten. Langsam bricht die Dämmerung ein. Wie viel Zeit ist den bitte vergangen? Ich will auf mein Handy schauen, bis mir einfällt dass der Akku alle ist. Ist ja mal wieder typisch. Es ist einfach alles scheiße!

Aus den Augenwinkel kann ich über einige Häuserdächer den Kölner Dom erkennen. Ohne weiter nachzudenken gehe ich los. Den Blick nicht vom Dom abgewandt, da will ich hin. Früher war das der Ort, an dem ich stundenlang saß und nachdachte. Tausende male bin ich an den Treppen entlang gebordet, egal ob allein oder mit anderen zusammen. Und es war der Ort an dem ich SIE traf. Erneut flackern Bilder von uns vor meinen Augen und versetzen meinem Herz erneut einen tiefen Stich. Ich schluchze auf. Was soll ich denn jetzt nur tun? Hat mein Leben überhaupt noch Sinn? Es würde nicht mal jemand mitbekommen, wenn ich plötzlich fehlen würde. Mit diesen Gedanken komme ich an der Domplatte an. Ich setze mich auf eine etwas abseits gelegene Holzbank und starre auf die hohen Türme. Was es wohl für ein befreiendes Gefühl sein würde sich von dort oben einfach fallen zu lassen und alle Sorgen zu vergessen....
















Jandre ~ Muss man Liebe rechtfertigen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt