Im Sturmflug verliebt

Kapitel 8

Karo's POV

Ich stehe immer noch stocksteif im Bus und gucke Chris entsetzt an.
Der hingegen lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und lächelt mich ein bisschen frech an.
Ich fasse es nicht!
Die anderen gucken immer noch zu uns rüber und warten, dass diese (ach so tolle Unterhaltung) seinen Lauf nimmt.
Aber das kann ich nicht zulassen.
Er darf jetzt nicht sich selbst in die Scheiße reiten und mich gleich mit. Wenn er jetzt ein falsches Wort sagt, ist er seinen Job los und ich bin wieder Gespächsthema Nummer 1 in der Schule, weil ich mir nicht vorstellen kann, das irgendjemand aus dem Bus, seine verdammte Klappe halten kann.
Alle werden  erfahren was zwischen mir und Chris läuft.
Aber es läuft doch gar nichts zwischen uns, oder?
Ich darf jetzt nicht über so etwas Nachdenken.
Also ich muss ihm jetzt sagen...

"Also Karo, wie war es gestern?", fragt er mich.

"Ähhhhh, was meinen Sie?", frage ich und versuche nicht auf die Blicke zu achten, die auf mir liegen.

"Na, gestern abend, sie wissen schon was ich meine", sagt er und zwinkert mir zu.

"Mein Privatleben geht sie nichts an Mr. Kave", versuche ich so ruhig zu sagen wie möglich.

Er ginst noch einmal und widmet sich dann, einfach wieder seinem Handy.

Alter geht's noch?
Was hat der Typ für ein Problem?

Zum Glück kann ich jetzt aussteigen, denn wir sind nun an der Schule angekommen.
Ich gehe über den Hof in Richtung des Schulgebäudes, komme aber leider nicht sehr weit, denn ein Mädchen mit roten Haaren steht vor mir und lächelt mich lieb an.

"Hi, ich bin Lotta", teilt mir sie mit und lächelt immer noch.
Wie kann man nur so viel lächeln, aber irgendwie ist sie süß, mit ihren Sommersproßen, die ihr Gesicht noch interssanter wirken lassen.

"Hey, ich bin Karo, aber das weißt du wahrscheinlich schon", sage ich und muss auch lächeln.
Das ist irgendwie ansteckend, wenn sie lächelt.

"Ja, ich wollte dir auch nur sagen, wie cool ich es heute morgen fand, als du Mr. Kave im Bus die Meinung gesagt hast. Das war voll cool von dir. Die anderen Mädchen würden sich freuen, wenn er mit ihnen nur ein Wort wechseln würde, das nichts mit dem Sportunterricht zu tun hat."

"Ähh, danke."

"Ja klar, und es tut mir leid, dass hier immer alle über die Sache mit dir und Robin reden. Die finden echt kein neues Thema, über das sie tratschen können", sagt sie und fährt sich mit einer Hand durch ihre Haare," hast du gehört, dass er ab heute wieder auf unsere Schule geht?"

"Nein, das habe ich nicht", ich habs mir schon gedacht, dass er wieder auf unsere Schule gehen wird, aber wieso hat er es mir gestern nicht gesagt?

"Karo?", Lotta wedelt mit einer Hand vor meinem Gesicht herum und ich sehe sie an.

"Ja", frage ich verwirrt.

"Es hat geklingelt", sagt sie und lächelt wieder.

"Ohhh,  danke."

"Sehen wir uns vielleicht nachher noch?", fragt sie und blickt mich erwartungsvoll an.

"Klar, wenn du willst kannst du zu mir kommen."

"Ja gerne", sagt sie und geht in Richtung ihres Klassenzimmers davon.
Sie ist irgenwie cool und voll locker drauf.
Ich fange an sie zu mögen, obwohl ich sie gerade erst kennen gelernt habe.

Jetzt aber schnell, der Unterricht hat schon angefangen.
Ich renne zu meinem Klassenzimmer und klopfe.

*****

Ich rutsche unwohl auf meinem Stuhl hin und her.
Gleich ist Englisch zuende und dann noch die letzte Stunde Sport.
Am liebsten würde ich schwenzen, aber ich brauche eine gute Note in Sport und deshalb kann ich es mir nicht erlauben zu fehlen.
Also packe ich meine Sachen zusammen, als die Glocke ertönt und gehe mit den anderen zur Sporthalle hinüber.

In der Halle wartet Chris und teilt uns, als wir dort sind, in zwei Gruppen auf.
Und schon kann das Volleyballspiel beginnen.
Ich hasse Volleyball über alles, aber da muss ich jetzt durch.
Nach einer halben Stunde kommt unsere Schulleiterin in die Halle und läuft auf Chris zu, der sie nur verwirrt ansieht.
Was will die denn hier frage ich mich und bekomme genau in diesem Moment, wo ich nicht aufgepasst habe den Ball mit voller Wucht ins Gesicht.
Ich lande keuchend auf dem Boden und vergrabe meinen Gesicht in meinen Händen, damit meine Mitschüler meine Tränen sehen,
die mir in die Augen steigen.
Meine rechte Gesichtshälfte schmerzt höllisch.

"Der Unterricht ist für heute beendet", höre ich Chris rufen und alle verschwinden in den Umkleidekabinen.
Die Direktorin ist nicht mehr zu sehen, wahrscheinlich ist sie in ihr Büro zurück gekehrt.
Chris kommt auf mich zu gejoggt und kniet sich neben mich.
Er berührt mein Gesicht und streicht meine Tränen weg.

"Na, alles Okay? Brauchst du ein Kühlakku? Das wird ein großer blauer Fleck werden", sagt er und wirkt etwas Verlegen.

"Au.... Das tut weh", jammere ich ein bisschen und bekomme wieder seine ganze Aufmerksamkeit.

"Soll ich dich zum Arzt bringen?", fragt er mich und sieht mich mit ernstem Gesichtsausdruck an.

"Nein, ich denke das geht schon", sage ich und versuche aufzustehen.
Er hilf mir, in dem er mir eine Hand an die Hüfte legt und mit der anderen meinen Arm festhält.
Sofort als ich stehe wird mir schwindelig und lasse mich unbewusst fallen.
Zum Glück fängt mich Chris auf, bevor die Beine unter meinem Körper wegklappen.
Er nimmt mich auf den Arm und trägt mich zu einer der Bänke, die am Hallenrand stehen.
Er setzt mich vorsichtig darauf ab und setzt sich neben mich.
Nach ein paar Minuten lässt das Schwindelgefühl nach und ich kann wieder klar denken.

"Möchtest du etwas Trinken?", fragt mich Chris und hält mir eine Flasche Wasser hin, die ich dankend annehme.

"Danke", sage ich und trinke einen großen Schluck.

"Kannst du bitte mein Handy aus der Tasche in der Umkleidekabine holen, ich muss meinen Dad anrufen, dass er mich abholen kommt."

Keine Minute später ist Chris mit meinem Handy und meinen Sachen in der Hand wieder da.
Ich wähle die Nummer von meinem Dad und warte.
Er nimmt ab.

"Karo, wo bleibst du denn wir sind doch verabredet", fragt mein Dad mich gleich genervt.

"Ja, ich weiß, aber ich hatte einen Unfall im Sportunterricht. Kannst du mich abholen?"

"Geht es dir gut? Ja, ich bin 15 Minuten bei dir."

"Ja, mir geht's gut Dad. Bis gleich."

Ich lege auf und sehe Chris an.

"Danke für alles."

"Klar, das ist meine Aufgabe als Lehrer."

"Aha", sage ich und beuge mich vor und lege meine Lippen leicht auf seine.
Er erwiedert den Kuss leicht und löst sich gleich darauf wieder davon.

"Ist es auch die Aufgabe eines Lehrers den Kuss einer Schülerin zu erwiedern", frage ich ihn und grinse.

"Nein, diese Methode benutzen wir nur bei spizial Fällen, wie bei Ihnen", antwortet er lachend.

****

Warum mache ich nur immer unüberlegte Sachen?

Mist.

Jetzt habe ich ihn geküsst, einfach so.

Meine Gedanken schweifen zu Lotta.
Ich muss morgen dringend mit ihr sprechen und ihr erklären, warum sie heute nicht mit zu mir konnte.
Ich habe total vergessen, dass ich mit Dad verabredet gewesen bin, als ich ihr zugesagt habe.

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So ich kann nicht mehr tippen. Meine Finger tun voll weh.

Mal sehen wie sich das so entwickelt mit Lotta und Chris.
Ich bin selber gespannt, denn ich habe kein Plan für dieses Buch, wie vielleicht andere Autoren.

Nirhtaknna00