Ohne Titel Teil6

679 39 4
                                    


Lange konnte Lexa am nächsten Tag noch schlafen.

Sie genoss es wirklich mal wieder ausschlafen zu können.

Denn wären ihre Freunde nun nicht hier, hätte sie direkt beim Sonnenaufgang aufstehen müssen und trainieren dürfen.

Doch nun hatte sie endlich mal frei und sie genoss es wirklich.

„Lexa, he Lexa" hörte das junge Mädchen die Stimme von Costia, die leicht an ihrer Schulter rüttelte.

„Mhhh" murrte das neunjährige Mädchen, ehe sie ihre Augen öffnete und nur wenig später zu Costia sah.

„Wir wollten alle zum Fluss, kommst du mit?" fragend sah Costia ihre beste Freundin an.

„Ja klar" lächelte Lexa, ehe sie sich schnell fertig machte.

Kurz darauf verließ sie auch schon das Haus und blickte draußen zu ihren Freunden, die auf sie warteten.

„Na du Schlafmütze" grinste Gustus, doch Lexa sah ihn einfach nur finster an.

„Normalerweise stehe ich schon bei Sonnenaufgang auf, also sei mal schön leise" murrte sie, ehe sie mit ihren Freunden das Dorf verließ und zusammen mit ihnen zu dem Fluss ging, der in der Nähe lag.

Endlich mal konnte sie dort hin ohnegleich trainieren zu müssen.

Dies hasste sie am meisten.

Doch heute hatte sie einen freien Tag.

Und wenn es nur dieser eine war, sie würde ihn vollkommen genießen.

„Wie lange bleibt ihr eigentlich?"fragte Lexa ihre Freunde, als diese zusammen am Fluss saßen und das schöne Wetter genossen.

Es war ende Sommer und bald würde es kälter werden, doch jetzt konnten sie das Wetter noch in vollen Zügen genießen.

„Wahrscheinlich nur bis morgen"entschuldigend sah Costia ihre beste Freundin an.

„Schon okay, wenigstens haben wir uns nach vier Jahren endlich wieder gesehen" Lexa umarmte die drei Monate jüngere und diese lachte leicht.

„Ich hoffe doch, dass es bis zum nächsten Mal nicht genauso lange dauern wird"

„Das kann ich dir nicht sagen. Ich muss jeden Tag trainieren und habe keine Zeit für andere Sachen. Es nervt mich oft, aber ich weiß ja wofür ich das mache" lächelte Lexa, ehe sie hoch in den Himmel sah.

„Und wofür?" Lexa spürte den Blick ihrer besten Freundin auf sich und seufzte leise.

„Ich darf dir das nicht sagen Costia?"

„Ach komm schon Lexa, wir kennen uns seitdem wir klein sind. Ich werde es auch keinem sagen"

„Aber nicht hier" Lexa stand auf und hielt ihrer besten Freundin ihre Hand hin.

Lächelnd nahm Costia diese und lies sich von Lexa auf ihre Beine ziehen.

„Wir gehen ein Stück laufen" gab  Lexa von sich, ehe sie und Costia in den Wald gingen.

„Und?"

„Warte" lachte Lexa, während sie weiter liefen.

Sie lief ein ganzes Stück, ehe sie an einem Teil des Waldes ankam, der anders war als der Rest.

Lexa setzte sich auf das Moos und deutete Costia sich zu ihr zu setzten.

„Wieso genau hier?" fragte Costia,als sie sich umsah.

Sie wusste, dass dieser Teil des Waldes nachts leuchtete.

„Weil ich diesen Ort hier wirklich mag" zuckte Lexa mit den Schultern, während sie sich zurücklehnte.

„Also, wieso musst du soviel trainieren Lexa? Das ist doch nicht normal" Costia legte sich zu ihr, während sie hoch in den Himmel sah.

„In der Nacht als das Haus meiner Mutter brannte, war Anya bei uns und wollte mich abholen. Sie und meine Mom erklärten mir wieso. Es gibt eine Prophezeiung in der es heißt, dass ein Kind diesen Krieg zwischen den Stämmen beenden kann. Und dieses Kind bin ich Costia. In wenigen Jahren, ich denke mal in den nächsten fünf bis sieben Jahren, werde ich der neue Commander sein" erklärte Lexa ruhig, während auch sie in den Himmel blickte.

Sie spürte genau den Blick von Costia auf sich.

„DU wirst der nächste Commander?"Lexa nickte nur, da sie nicht so recht wusste, was sie noch sagen sollte.

„Deswegen also das viele Training"

„Genau. Und ich bin gerade mal am Anfang. Die letzten vier Jahre ging es nur um Kraft und Ausdauer.Erst seit einem Jahr leert mit Anya den richtigen Umgang mit Waffen.Bis ich all das kann, was ich können muss, werden noch viele Jahre vergehen. Ich muss nicht nur die Kampfausbildung machen, ich muss auch lernen wie ich Leute anführe, Befehle gebe und alles was nun einmal dazu gehört. Und solange weiß ich nicht wann ich wieder nach Hause kommen werde" Lexa drehte ihren Kopf zu Costia, die sie ruhig ansah.

Ein Lächeln spielte auf den Lippen von Costia, was Lexa leicht verwirrte.

„Du wirst es schaffen Lexa, immerhin warst und bist du immer die Anführerin unserer Gruppe gewesen. Auch wenn die Älteren es dir nie zeigen, sie respektieren dich"lächelte Costia und auch Lexa musste lächeln.

„Danke"

„Dafür bin ich da" lachte die neunjährige und auch Lexa lachte.

Sie waren zwar sehr jung, mussten in ihrer Welt aber schnell erwachsen werden.

Vielleicht war es irgendwann für sie möglich ein normales Leben zu führen, doch bis dahin mussten sie weiter schnell erwachsen werden und lernen zu Kämpfen.


Wie Alles BegannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt