cotard ✝{h.s} // chapitré cinque
third person's view
Genau vierzehn Tage waren vergangen, als Harry wieder die Türe des Waisenhauses öffnete und den familiären, wenn auch unbekannten Duft entgegen nahm. Mit neuer Energie schleifte er seinen Koffer in den Raum und hob den Blick, nur um zu realisieren das Prudence und Maya mit allen anderen Waisenkindern vor ihm standen, um ihn Willkommen zu heißen.
»Danke..« kam mit Zierlichkeit aus seinem Mund und er versuchte den Umarmungen gerecht zu werden, hörte aber sehr früh damit auf, da er die Aufmerksamkeit die auf seinem Leibe lag nicht ertragen konnte. Er schien jede Art von Zuneigung abzulehnen, fast schon zu verabscheuen. Er nickte nur noch, als man ihn zu fragen wagte ob es ihm besser ging.
Noelle stand reglos da und beobachtete das Ereignis mit blankem Ausdruck. Die falsche Freundlichkeit von Prudence die Harry nun geschenkt wurde, brachte in ihr stille Empörung auf, doch sie traute sich natürlich nicht etwas zu unternehmen. Harry beugte sich zu Boden und hob seinen Koffer nun wieder auf, nickte alle an und verschwand wieder in seinem Zimmer.
Es kehrte nun unangenehme Stille ein. Zwar hatten alle erwartet, dass Harold nicht in völliger Freude oder Euphorie ausbrach, wenn er wieder anwesend war, doch etwas mehr Anteil hatten sich Maya und Prudence sogar auch Noelle gewünscht. Noelle war enttäuscht. Nicht weil Harold sich nicht wirklich über das Willkommen erfreute, sondern weil er Noelle ignoriert hatte. Gemieden. Nicht einmal angesehen. Obwohl Noelle eines der seltenen war, die mit ihm eine Konversation hatte und sich wirklich um ihn sorgte.
»Wenn Harold wieder unten ist, führt einer von euch ihn in den Saal ja? Dann können wir mit der Feier beginnen« kommentierte Maya, nachdem viele der Kinder wieder in Gespräche verwickelt waren. Nate übernahm das Sprechen für die komplette Gruppe und fügte zu: »Wird gemacht.«
Es dauerte nicht lange, bis alle Harold hören konnten. Er lief den Korridor mit den vielen Räumen entlang, bis er wieder auftauchte und vor allen stand. Ein seltsames Lächeln unterstrich seine Gesichtsform und Nate hob die Hand.
»Kumpel wie wäre es du kommst mal mit?« Langsam entfernte sich Nate von seiner Gruppe und lief auf Harold zu, legte einen Arm um seine Schulter, was ihm deutliche Schwierigkeiten bereitete, da Harold um einiges größer als Nate war. Ohne ein weiteres Wort der beiden, liefen sie in dieser Position zu dem riesigen Aufenthaltsraum, der festlich dekoriert worden war. Es lief bereits Musik und ein großes Büffet war aufgestellt, welches sofort große Achtsamkeit auslöste.
Maya und Prudence warteten schon mit einem viel zu großen Lächeln auf Harold. Aber auch andere Gäste.
noelle's pov
Von hinten konnte ich nur den Rücken von Harold betrachten, als er den großen Raum, der für ihn präpariert wurde beschritt. Viele der Kinder hatten angefangen zu klatschen und auch ich hob meine Hände und tat es aus Nettigkeit gegenüber ihm und auch, weil ich wirklich froh über die Tatsache war, dass es ihm gut ging. Ich wollte verstehen wieso er nicht mit mir sprach, aber es wurde mir nach einer Zeit viel zu träge, weshalb ich mich selber dagegen entschied es nicht zu tun. Ich stellte mich an das Büffet und redete mit Maya, die ebenfalls dort stand.
Auch wenn Maya eine Betreuerin war, ihre sympathische und nette Art zog mich an, aber auch das herzerwärmende Gefühl das ich seit kurzem wenn ich in ihrer Nähe war bekam, war fremd. Ich schöpfte großes Gefallen daran. Und deswegen entschied ich mich dazu, neben ihr stehen zu bleiben.
»Das haben wir gut gemacht« murmelte Maya, während sie einen Muffin aus der Form holte und auf das Schild deutete, welches angemalt und von uns bepinselt worden war.
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cotard
Mystery / Thrillercotard; délire des négations Nihilistischer Wahn, Überzeugung davon tot zu sein und nicht zu existieren. a/n: grafische darstellungen von gewalt, sexualität, starke sprache und/oder anderen reifen themen © ifckedurmanperrie, 2015