Anfang (Helene's Sicht)

122 12 0
                                    

Wir sitzen alle gemütlich am Essenstisch und essen zu Abend. Alles war total harmonisch. Lena isst wie jeden Abend ein Rührei mit Salami, Tom isst das Schnitzel vom Vortag und Mama und Papa essen jeweils ein Brot mit Schinken und Käse, nur ich, ich esse wie jeden Abend nichts.
Ich habe abends einfach keinen Hunger, genau wie morgens auch nicht. Am Anfang haben sich alle Sorgen gemacht, ob ich denn eine Essstörung habe, aber inzwischen haben, glaube ich, alle verstanden das ich einfach nur keinen Hunger mehr habe.
Nachdem alle aufgegessen haben, reden wir noch ein bisschen darüber, was am Tag alles passiert ist. Wie jeden Tag sagte ich das die Schule gut war und sonst nichts passiert ist, auch wenn das nicht immer so ist, aber ich möchte einfach keine Fragen gestellt bekommen... Wenn dann alle erzählt haben wie der Tag so war, stehe ich auf und helfe beim abräumen und abwaschen und dann gehe ich wieder hoch in mein Zimmer. Da halte ich mich eigentlich den ganzen Tag auf, weil ich entweder lerne oder mich ausruhe. Zeit für Freunde bleibt da auch nicht so wirklich...
Um ehrlich zu sein, habe ich alle meine Freunde nach dem Schulwechsel vor einem Jahr verloren und bis jetzt keine richtigen mehr gefunden. Das nimmt mich echt mit, vor allem, weil ich einfach mal jemand brauche, mit dem ich über meine Probleme sprechen kann, und der mir dann vielleicht auch hilft.
Ich kann ja schlecht mit meinen Eltern, über vielleicht peinliche Dinge, reden oder ihnen von meinen Tausend Problemen erzählen.
Naja was solls...
Wie jeden Abend, mache ich meine Kerzen und Lichterketten an und lege mich dann gemütlich in mein Bett und lese ein Buch. Heute war es "Das Schicksal ist ein Mieser Verräter".
Dieses Buch finde ich so toll! Ich kann es schon fast auswendig, denn ich lese es nun schon zum dritten mal und den Film habe ich schon mindestens 5 mal geguckt.
Manchmal weine ich sogar.. denn dieses Buch berührt mich echt.
Nach dem ich so ca. 30 Seiten gelesen habe, lege ich das Buch weg und nehme mein altes Tagebuch raus um mir die schönen aber auch die lustigen Momente, die ich in dem Tagebuch festgehalten habe, durch zu lesen.
Ich lese mir jeden Tag ein bis zwei Seiten durch. Dieses mal war es nur eine, da ich schon nach dieser Seite ein paar Tränen in den Augen hatte.

Hinter Jedem Lächeln, Steckt Ein Stück TrauerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt