Ich stand in einem großen Saal, der durch drei große Fenster von Sonnenlicht durchflutet wurde. Der Saal war komplett leer, da stand nur ich, mitten im Saal, vor einem riesigen, goldenen Spiegel. Ich stand einfach nur da und musterte mich selbst Zentimeter für Zentimeter. Meine langen,blonden Haare, die mir sonst immer wellig über die Schultern fallen, waren nun hochgesteckt und mit kleinen Diamanten bestückt. Meine blauen Augen waren nur dezent geschminkt, wodurch sie noch heller strahlten als sonst. An meine Ohren hingen Ohrringe aus Diamanten, die strahlten wie leuchtende Sterne. Mein Körper war in ein schneeweißen, schlichtes, trägerloses Kleid gehüllt, das bis zum Boden reichte. Doch am atemberaubendsten sahen meine Engelsflügel aus, die mit Sternensplittern bestäubt waren und hinter meinem Rücken wie zwei große Sterne leuchteten. Eigentlich sollte man sich auf seine Hochzeit freuen, doch in meinem Fall, gab es dafür, meiner Meinung nach, keinen Grund. Ich sollte Titon den Prinzen der Schattenengel heiraten, um den Krieg zwischen unseren beiden Königreich zu verhindern. Ich hatte also keine andere Wahl, denn einen Krieg, der nur halb so schlimm werden würde, wie der letzte, würde unsere und die Menschenwelt nicht überleben. Im Spiegel konnte ich sehen, wie meine Mutter hinter meinen Flügeln auftauchte und neben mich trat. Auch sie musterte mein Spiegelbild, bis sich unsere Blicke im Spiegel trafen. Sie lächelte mich liebevoll an und nur mühevoll erwiderte ich ihr lächeln.
"Du sieht wundervoll aus, Aurora." sagte sie mit einer ruhigen, stolzen Stimme und lächelte mich dabei immer noch im Spiegel an. Meinen lächeln hingegen verschwand bei diesem Worten und Trauer machte sich in meinem Gesicht erkennbar. "Ich weiß das du dir das so alles nicht gewünscht hast," fing meine Mutter an und stellte sich vor mich, nahm mein Gesicht in ihre Hände und blickte mich mit ihren tief, grünen Augen an." aber du weißt das es keine andere Möglichkeit gibt, denn bevorstehenden Krieg zu verhindern. Ich weiß auch das du ein großes Opfer bringst, mit dieser Hochzeit, aber dieses Opfer, bringst du für dein Volk und das ist es was eine wahre Prinzessin ausmacht."Eine ganze weile standen wir nur so da, ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte, meine Mutter hatte recht, aber das alles akzeptieren, konnte ich einfach nicht. Ich wollte einfach noch eine Weile alleine sein. Also setzte ich ein kleines lächeln auf und antwortete kaum hörbar,"Ich weiß." Meine Mutter küsste mich auf die Stirn und ging wieder nach draußen. Kurz nach dem die Tür zufiel, sank ich auf den Boden und wurde von meinen Tränen überwältigt.
Als ich meine Augen wieder aufgeschlagen hatte, saß ich noch immer mitten im Saal. Ich konnte nicht genau sagen wie spät es war, aber bis zur Hochzeit konnten es nur noch wenige stunden sein. Diese Erkenntnis traf mich wie ein schlag in den Magen. Ich stand langsam auf und ging auf dem Balkon. Es war schon dunkel geworden und die Sterne leuchteten so hell wie noch nie. Ich lehnte mich auf das Geländer und blickte in den Himmel. Ich spürte wieder wie mir Tränen über die Wange liefen und wischte sie mit meinem Handrücken weg. "An seinem Hochzeitstag sollte man doch nicht weinen."hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Ich wirbelte schlagartig herum und blickte in der Gesicht eines Engels mit tief, blauen Augen und langen roten haaren. Ich erkannte sie sofort wieder, es war meine Schwester, die vor zwei Jahren getötet wurde. "Seralia? Was...?Wie..?" stotterte ich vor mich hin. Seralia lächelte mich an und kam langsam auf mich zu. "Was macht dich so traurig, meine kleine? Auf seine Hochzeit sollte man sich freuen." fragte sie mit einer ruhigen, leisen Stimme. "Ja, eigentlich schon,"setzte ich an und senkte den Kopf," aber ich hab keine andere Wahl, ich muss ihn heiraten. Es gibt keinen anderen weg den Krieg zu verhindern." sagte ich und kämpfte dabei wieder mit meinen Tränen. "Es gibt immer einen anderen Weg."antwortete sie mit fester Stimme. "Nein, meine Eltern sind doch alle Möglichkeiten durchgegangen, glaubst du nicht sie hätten es mir gesagt, wenn es einen anderen Weg geben würde. Sie wissen doch wie sehr ich unter dieser Situation leide."" Sie haben einen anderen Weg gefunden, doch sie haben dir nicht davon erzählt, denn die andere Möglichkeit beruht auf einer Uralten Legende, die sogenannte Schutzlegende und diese hat eine Hacken, diese Legende wäre ein zu großes Risiko gewesen."Erzählte sie und wurde immer leiser. Sie fing an zu leuchten wie ein Stern, so hell das ich sie nicht mehr angucken konnte. Ich schloss meinen Augen.
Als ich meine Augen wieder öffnete, saß ich wieder auf dem Boden, draußen schien die Sonne noch hoch am Himmel. Es war also nur ein Traum, aber es hat sich so real angefühlt und die Hoffnung das ich Titon doch nicht heiraten musste, flackerte noch immer in mir. Risiko oder nicht ich, werde heraus finden was es mit dieser Legenden auf sich hat und werde mein Volk retten ohne Titon heiraten zu müssen.
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Engelsruf
FantasyDer Krieg zwischen den Engeln des Lichtes und des Schattens, steht kurz bevor. Aurora, die Prinzessin der Lichtengel soll, Titon, den Prinzen der Schattenengel heiraten, um den krieg zu verhindern. Doch Aurora hat andere Pläne und folgt einer Uralte...