Kapitel 3

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...abrupt stehen blieb.Vor mir erhoben sich meterhohe Felsen, überwuchert von wunderschönem Blättergestrüpp und Blumen in Prachtvollen Farben,von sattem rot bis hin zu leuchtenden gelb Tönen. Am Felsen inmitten all der Farben, ergoss sich ein kleiner Wasserfall, der am Fuß des Felsen zu einem See/Teich zusammenfloss. Mir blieb der Mund offen stehen. "Wunderschön", flüsterte ich leise vor mich hin, in dem Wissen, dass niemand mich hörte.

Nach einem weiteren Moment des Staunens, nahm ich meinen Rucksack zur Hand, setzte mich in das weiche Gras neben dem See, fischte meine Zeichensachen und sowohl Essen als auch Trinken aus dem Rucksack und begann zu Zeichnen.

Da es jedoch bereits 6 pm war, zeichnete ich lediglich eine Stunde lang bevor ich mein Handy zur Hand nahm, mein GPS öffnete und den Standort speicherte. Daraufhin stand ich langsam auf und bemerkte sofort das unangenehme Kribbeln in meinem Bein, dass von meiner schlechten Sitzposition herrührte. Nachdem sich mein Bein beruhigt hatte, packte ich alles ein und lief mit Hilfe meines Handys wieder nach Hause, da ich bezweifelte, dass mein mehr als schlechter Orientierungssinn es alleine schaffte den Weg zu finden.

Nach ungefähr einer Stunde sah ich erleichtert unser Haus in der Ferne immer näher kommen. Okay, wahrscheinlich war ich diejenige die näher kam. Aber egal.

Das mit dem wandern war echt nicht mein Ding ich war gefühlte Tausend mal hingefallen, sogar öfter als beim hinweg und das, obwohl man meinen sollte, es wäre unmöglich.

Als ich aus dem Wald trat viel mein Blick auf einen Umzugswagen, der drei Häuser weiter parkte, auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein älterer Pick up. Aus der Ferne und wegen der Sonne, konnte ich nicht erkennen wer sich in dem Auto befand, doch ich meinte vage Umrisse zu erkennen. Mrs. Rosen war vor 2 Monaten mit ihrem Mann umgezogen, da dieser ein Job Angebot bekommen hatte, weil er dafür jedoch vor Ort sein musste, zogen sie um.

Da ich keinen Wert darin sah mich Vorzustellen, wenn es meine Mutter sowieso tun würde, sobald sie von unseren neuen Nachbarn erfuhr, ging ich Schnurstracks auf unsere Veranda zu. Das aufschließen der Haustür gestaltete sich jedoch schwerer als Gedacht; vielleicht hatte ich es doch minimal erwartet, dieses verdammte schloss machte nämlich schon seit Wochen Schwierigkeiten und meine mangelnde Kompetenz im Bereich jeglicher Motorik vereinfachte mein Unterfangen nicht im geringsten. Dies war wohl auch der Grund warum mir meine Schlüssel nach einem kläglichen Versuch sie zu benutzen zu Boden fielen. "Oh man", stieß ich mit einem Formvollendeten Seufzer heraus. "Warum, verdammt nochmal funktioniert dieses verflixte Schloss nicht" redete ich vor mich hin als ich mich bückte um sie aufzuheben...

als sie mir jedoch ein zweites mal runter fielen, entschlüpfte mir ein humorloses Lachen. "Das kann doch echt nicht wahr sein.", entnervt hob ich das verdammte Teil ein weiteres Mal auf. "Ich will mich doch einfach nur duschen und dann hinlegen, dass kann doch nun wirklich nicht zu viel verlangt sei-" redete ich mürrisch vor mich her, verstummte jedoch, als ich jemanden von weitem Lachen hörte.

Mi weit aufgerissenen Augen fuhr ich herum und sah...

niemanden. Bis auf die geöffnete Pick up Tür war alles unverändert, mit gerunzelter Stirn drehte ich mich langsam zur Tür herum. Natürlich war das Lachen sehr leise, aber ich war mir sicher ein tiefes Lachen vernommen zu haben.

Als mein Blick auf den Schlüssel in meiner Hand fiel, war das in meinen Ohren nach hallende Lachen beinahe vergessen. Mit einem Ruck öffnete sie sich schließlich, zufrieden und ein wenig genervt trat ich in den Flur und warf, während ich die Tür schloss, einen letzten Blick nach draußen.

Liam's POV:

Da Mom mich mit irgendetwas im Haus überraschen wollte, sollte ich kurz in unserem Pick up warten. Auf dem Rücksitz hörte ich das leise hecheln von Jackie, dem die Hitze bestimmt ziemlich auf die nerven ging. Mom wirkte als ginge es ihr ein wenig besser, wir setzten viel Hoffnungen in diesen Umzug. Nach dem Tod meines Vaters machten wir eine harte Zeit durch, vor allem Mom. Das war jetzt 6 Monate her und wir brauchten einfach eine neue Umgebung.

Mom hatte hier ein kleines leer stehendes Geschäft gefunden, in der sie eine Buch Handlung auf machen möchte. Als ich gerade dabei war die umliegenden Häuser zu Betrachten, sah ich ein Mädchen aus dem angrenzenden Waldrand heraus treten.

Sie musste ungefähr in meinem alter sein, vielleicht ein bisschen jünger, sie war schön, das sah man sogar aus der Entfernung, sie trug ihre Rippen langen Haare offen und hatte einen Rucksack geschultert. Als ich sie betrachtete viel ihr Blick genau auf mich, obwohl sie mich bei dem einfallenden Sonnenicht nicht sehen sollte. Sie wirkte nachdenklich, als sie Zielstrebig auf das nächste Haus zu lief und die Veranda stufen erklomm.

Als sie versuchte die Tür zu öffnen, tat sie sich anscheinend schwer damit, obwohl man meinen sollte, dass es ein leichtes unterfangen ist, eine Tür zu öffnen. Unweigerlich stahl sich ein Schmunzeln auf meine Lippen. Überrascht riss ich meine Augen auf.

Außer meiner Mutter zu liebe, verzogen sich meine Lippen schon lange nicht mehr. Als ihr der Schlüssel auch noch zu Boden fiel, sah ich Lippenbewegungen, weshalb ich leise die Autotür öffnete. Ich musste tatsächlich ein Lachen unterdrücken, als der Schlüssel ihr ein weiteres mal runter fiel. Beinahe wäre ich ihr zu Hilfe geeilt, doch dann schaffte sie es schließlich fluchend die Tür mit einem Ruck zu öffnen. Ah, sie klemmte also. Einen kurzen Moment lang stand ich noch, bevor ich mich wieder ins Wageninnere verzog, die Tür jedoch offen ließ, da Mom im nächsten Moment langsam die Tür öffnete.

Als ich zurück auf das Nachbarhaus sah erhaschte ich noch einen kurzen Blick auf das Mädchen, mit dem aufmerksamen Blick, bevor sie die Tür schloss.

Den ganzen Rest des Tages beschäftigte mich die Frage, was sie allein im Wald gemacht hatte.

The Nature Of Love [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt