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Jaydens Sicht:

In meinem Kopf flogen die Gedanken hin und her und schafften es einfach nicht sich zu beruhigen.
Die sanfte Morgensonne schien durch das große Fenster in meinem Zimmer direkt auf mein Gesicht und ich kniff entnervt meine Augen zusammen.
Ich wollte noch nicht aufstehen,da es mir im Moment sowieso nicht gut ging.
So schlecht wie jetzt war mir immer nur dann,wenn ich am Tag zuvor die Kontrolle über meinen Körper verloren hatte.
Mein Schädel hörte nicht auf,wie verrückt zu brummen und ich drückte mein Gesicht in mein Kissen.
Als auch das nicht weiterhalf,öffnete ich langsam meine Augen und setzte mich vorsichtig auf.
Auf meinem Bettrand saß Melanie,ihre Arme um sich selbst gelegt.
Sie starrte auf den Boden und zitterte ein wenig.
Was tat sie hier?
"Melanie",versuchte ich in einem strengen Ton zu sagen,doch es kam nur ihr leise gemurmelter Name aus mir heraus.
Vor mir drehte sich alles und ich hatte das Gefühl gleich umzukippen und Sternchen zu sehen,als sich Melanie ruckartig zu mir umdrehte.
"Lass mich hier aus...",zischte sie leise und ich konnte schwören,dass sie auf irgendeine Weise wütend,verletzt und sogar ein wenig ängstlich klang.
"Melanie was tust du überhaupt hier..wie bist du hierhergekommen?",
"Das solltest du am besten wissen",hauchte sie leise und krallte sich an dem Stoff ihres Oberteils fest.
Sie sah weg und ich hatte das Gefühl,sie würde mich nicht sehen wollen.
Welche Gefangene würde aber auch ihren Kidnapper sehen wollen?
Doch dieser kalte Blick,den sie mir vorhin zugeworfen hat,versetzte mir einen kleinen Stich ins Herz.
Ich war mir sicher ich war Schuld daran,dass sie nun so sauer war.
Ich hatte ihr irgendetwas angetan,als ich mich nicht unter Kontrolle hatte.
Langsam setzte ich meine Beine auf dem Boden ab und schnappte nach meinen Klamotten,da ich seltsamerweise nichts anhatte.
Eigentlich hätte ich damals schon gleich verstehen sollen,was ich ihr angetan hatte,doch mein Gehirn konnte noch immer nicht klar denken und einfach Stück um Stück zusammensetzen.
Mein Körper litt stark unter meiner zweiten Persönlichkeit und es gab keinen Weg,diese zu beseitigen.
Als ich gerade damit fertig war,meinen Unterkörper zu bekleiden hörte ich Melanie leise fragen:
"Du kannst dich nicht erinnern nicht wahr..? Das ist es also..."
Eher kriechend,statt laufend bewegte ich mich zu ihr und packte sie am Arm,um sie in meine Richtung zu ziehen.
"An was kann ich mich nicht erinnern? Erzähl es mir,was habe ich getan?",meinte ich so kühl es ging,doch meine jetzige Schwäche war nicht zu verkennen.
"An was du dich nicht erinnern kannst fragst du?! Du hast mich vergewaltigt verdammt!",schrie sie mir mit purem Hass in den Augen entgegen.
"Bitte was..?",war in diesem Moment alles,was aus mir herauskam,als sie ihren Arm auf einmal aus meinem Griff entzog und sich einen Weg zur Tür machte.
Ich hatte sie vergewaltigt?
Ja,ich hatte ihr zwar gesagt sie würde die nächste auf meiner Liste sein,die mir als kleines Spielzeug dienen würde,doch ich hatte etwas an ihr bemerkt,was mich meine Meinung innerlich ändern ließ.
Selbst wenn ich es nicht zeigte,hatte ich Interesse an ihr und sie war das wirklich einzigste Mädchen an der ich Interesse hatte.
Nicht die Art von Interesse,die mit Liebe zu tun hatte-
Welcher Kidnapper würde schon so tief sinken und sich in seine eigene Gefangene verlieben?
Es war einfach pure Neugier.
Als ich nämlich diese Trauer gesehen hatte,die versteckt in ihren Augen lag,wollte ich auf einmal mehr über sie erfahren.
Ich hatte das Gefühl,sie könnte eine Person werden,der ich irgendwann vertrauen könnte und die mich verstehen würde.
Sie hatte nämlich diesselben verletzten Augen wie ich sie habe.
Und das war es,was sie so interessant machte.
Doch wenn das was sie mir gerade gesagt hatte wahr ist,dann habe ich mir selbst meine Pläne durchkreuzt.
Und das auch noch auf eine Art,die ich nach einigem Überlegen ja umgehend vermeiden wollte.
Ich lehnte mich an die Wand und starrte sie entgeistert an,noch immer unfähig etwas zu sagen.
"Mach jetzt diese verdammte Tür auf Jayden! Bitte..."
Diese verletzte Stimme mit der sie mir schon beinnahe befahl,die Tür zu öffnen war wirklich eine der Dinge von denen ich dachte,sie würden mich innerlich nicht auch nur ein kleines Stück bewegen.
"Hör zu es war nicht meine Schuld und das weißt du ganz genau Melanie! Ich bin mir sicher,du weißt es!",begann ich und schleifte mich an der Wand entlang in ihre Richtung.
"Verschwinde von mir. Komm nicht näher."
Melanie rückte mit jedem Schritt,den ich auf sie zuging immer weiter von mir weg und ich spürte wie langsam Verzweiflung meinen Körper übernahm.
Ich durfte mich nicht aufregen,das würde für mich und meinen Körper nurnoch Folgen haben.
Wieso machte ich mir überhaupt solche Sorgen um sie?
Weil sie so interessant war? Weil ich mehr über sie erfahren wollte?
Ja,das muss es sein.
Meine Augen schienen noch immer genauso trüb und kalt auszusehen wie früher,genauso wie mein Gesicht,denn sie schien überhaupt nichts von meiner Verzweiflung mitzukriegen.
"Melanie sag mir,dass du weißt,dass ich nicht daran Schuld bin. Sag mir,dass du mir glaubst!"
"Ich will absolut gar nichts von dir hören verstanden?! Welche Gefangene lässt sich auch so sehr auf ihren Kidnapper ein? Welche Gefangene fängt schon an ihrem Kidnapper zu vertrauen?!
Jayden hör dich doch an,du redest nur verdammten Mist und den will ich nicht hören! Mach jetzt endlich diese scheiß Tür auf und lass mich hier raus!",schrie sie mir ihre ganze Wut ins Gesicht und lehnte sich mit ihrem Rücken an die Wand.
Ihren Blick auf den Boden gerichtet,wagte sie es nicht noch einmal aufzuschauen.
Ich spürte,dass sie Angst hatte.
Ich spürte,dass sie Angst vor mir hatte.
'Ich werde dir nichts tun verdammt,ich will einfach nur,dass du dich beruhigst!'
Das war es was meine,noch verbliebene gute Seite,sagen wollte,doch auf meinem Gesicht regte sich gar nichts.
Ich spürte wie mir langsam schlecht wurde.
Schlecht von dieser ganzen Situation,ich hatte sogar den Drang mich zu übergeben.
Doch den Drang mich zu übergeben hatte ich nur wegen mir selbst.
Ich ekelte mich vor mir selbst.
Ich war ein Monster,das war mir schon seit langer Zeit bewusst und ich würde wirklich gerne wieder ein normaler Mensch sein.
Eine Freundin haben,Familie und vielleicht auch ein schönes Haus in der Stadt oder mitten auf dem Land.
Doch alles was ich konnte war es,Mädchen gefangenzunehmen und alles mögliche mit ihnen anzustellen.
Ihnen die Freiheit und alles andere zu nehmen und sie selbst in meinen Besitz zu ergreifen.
Meine Sicht verschwamm und ich spürte wie meine Beine unter mir langsam nachgaben.
Mir war klar wieso sich kein Mensch je in mich verlieben würde.
In mich...
In ein Monster.
Alles was ich noch sah und hörte,bevor alles komplett vor meinen Augen verschwamm war Melanie,die mit weit aufgerissenen Augen zu mir aufblickte und meine eigene Stimme,die diesmal ihre Robustigkeit verlor und sich mehr als nur schwach und verletzt anhörte.
"Ich bitte dich..."

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Soo meine Lieben~
Heute mal ein etwas längeres Kapitel,als Entschuldigung dafür,dass bis jetzt noch kein Kapitel gekommen ist.
Und jetzt auch mal wieder eins aus Jaydens Sicht,damit ihr wisst,wie er sich wirklich fühlt :3
Eine Erklärung dafür,dass ich nicht weiterschreiben konnte habe ich natürlich auch.
Mein Wattpad hat bis zu den Tagen um Silvester gespinnt wie verrückt,weshalb ich das Kapitel auch erst jetzt rausbringen konnte.
Außerdem gabs händevoll zu tun mit den ganzen Festen und obendrauf noch baldigen Geburtstagen.

Jetzt hätte ich aber noch eine einzelne Bitte/Frage an euch.
In meinen letzten Kapiteln gab es so gut wie gar keine Kommentare und das macht mich ehrlich gesagt ein wenig runter.
Versteht mich nicht falsch,ich bin nicht die Art von Person,die gerne viele Reads und Komments hat und obendrauf noch eine total berühmte Geschichte.
Mein Ziel ist es,Menschen einfach nur mit meinem Geschriebenen zu unterhalten oder sie sogar ein wenig glücklicher zu machen.
Ich weiß,ich update nicht oft,aber das hat auch viele private Gründe.
Aber eure Kommentare sind immer motivierend und bringen mich auch dazu schneller weiterzuschreiben.
Es gibt auch Menschen,die vielleicht nicht so sehr aufs Kommentare schreiben aus sind oder sich sogar nicht trauen,aber jeder einzelne ist Gold wert,da er eure eigene Meinung wiederspiegelt.
Ich finde auch,dass mir viel mehr Ideen einfallen,wenn ihr mir auch eure eigenen Vorschläge,Verbesserungen oder ähnliche Dinge schreibt.
Wenn nämlich beinnahe keiner irgendetwas über diese Geschichte in die Kommentare schreibt,habe ich langsam das Gefühl die Geschichte und der Inhalt werden euch mit der Zeit ziemlich gleichgültig...
Ich will,dass meine Story euch gefällt und auch,dass ich eure Wünsche u.ä.
hier hineinbringen kann.
Sonst habe ich keinen besonderes Grund mehr,diese Geschichte fortzuführen,da ich sie ja nur für euch schreibe um euch,wie schon vorher gesagt,ein wenig zu unterhalten und vom Alltag abzulenken.
Ich würde mich also wirklich,wirklich freuen,wenn ihr mir eure Meinung,Wünsche,Ideen etc. mitteilen würdet,denn eure motivierenden Worte bedeuten mir wirklich sehr viel(und jedem einzelenen von euch würde das höchsteahrscheinlich auch freuen habe ich nicht Recht? c:)

Zum Schluss hoffe ich natürlich,dass euch das Kapitel gefallen hat und,dass ihr euch meine Worte zu Herzen nimmt(es würde mich wirklich unfassbar freuen^-^)

See 'ya~

In love with my KidnapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt