52. Kinderträume

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Als ich wieder wach wurde, lag ich im Hotelzimmer. Neben mir schlief Diego fest an mich gekuschelt. Ich rutschte näher an ihn ran und legte meinen Kopf sanft an seine Brust. Endlich konnte ich mit ihm glücklich sein! Ich seufzte und genoss seine Nähe. Diego fing an zärtlich über meine Taille zu streicheln. Ich hob den Kopf ein wenig und sah in Diegos wunderschönen braunen Augen. „Guten Morgen, Prinzessin!", hauchte Diego sanft und küsste mich zärtlich. Ich erwiderte glücklich und schloss die Augen. Vorsichtig fuhr Diego durch meine Haare, bevor er sich dann langsam löste. Ich öffnete wieder die Augen und sah ihn an. „Guten Morgen, Süßer. Wie bin ich hierher gekommen?", fragte ich verschlafen. Diego lächelte mich an und wickelte sich eine meiner Haarsträhnen um den Zeigefinger. „Ich habe dich hier hoch getragen als du letzte Nacht im Taxi eingeschlafen bist! Ich hoffe, dass stört dich nicht. Ich wollte dich nicht wecken. Du hast so schön geschlafen", murmelte er und strich mir über die Wange. Ich verlor mich in seinen Augen. „Nein, das stört mich nicht. Danke!", antwortete ich verträumt. Lange sahen wir uns gegenseitig schweigend in die Augen. „Ich könnte ewig mit dir hier liegen!", meinte Diego plötzlich. „Wir haben alle Zeit der Welt!", gab ich zurück und lächelte sanft. Diego zog mich noch ein wenig näher an sich und ich kuschelte mich vorsichtig an seine Brust. Leicht streichelte er über meine Schulter. So langen wir lange da und genoss schweigend die Nähe des anderen. Ich lauschte Diegos gleichmäßigen Atemzügen und seinem Herzschlag. Ich lächelte zufrieden. Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können. Diego und ich, zusammen in Madrid und niemand da, der uns stören könnte. „Clari?", fragte Diego nach Minuten des Schweigens. „Ja?", fragte ich zurück und hob den Kopf. „Wie wäre es, wenn wir heute Nachmittag nach Buenos Aires zurückfliegen würden? Ich glaube, es werden sich schon alle Sorgen um dich machen", meinte er leise und sah mich ruhig an. „Mir ist es egal. Mir ist einzig und alleine wichtig, dass du bei mir bist und mich nicht mehr alleine lässt!", antwortete ich und grinste leicht.

„Das werde ich bestimmt nicht mehr tun, meine wunderschöne Prinzessin! Ich werde auf dich aufpassen! Keiner kann uns mehr trennen!", raunte er mir glücklich zu und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Also fliegen wir schon heute Nachmittag zurück?", fragte ich leise. „Wir müssen es nicht. Nur wenn du willst... Wir können auch weiterhin hierbleiben", stellte Diego klar. „Lara macht sich bestimmt große Sorgen und zwar um uns beide! Wir fliegen zurück!", beschloss ich. „Dann lass uns fertig machen, einen Flug buchen und den restlichen Tag hier genießen!", sagte er und lächelte mich zärtlich an. „Ja, okay." Ich setzte mich seufzend auf. „Besser wäre es wohl...", murmelte ich leise. Gedanklich war ich wieder bei Clara. Sie tat mir fürchterlich leid. Aber ich kann nun mal nichts tun. Diego setzte sich ebenfalls auf und legte einen Arm um mich. „Denk nicht mehr an sie... Auch wenn es sehr schwerfällt. Wir können nichts tun, Prinzessin!", versuchte er mich zu trösten. „Du hast wirklich darüber nachgedacht sie zu adoptieren?", fragte ich nochmal nach. Diego lächelte zaghaft. „Natürlich, es hätte dich und sie glücklich gemacht. Außerdem sind die Kinder unsere Zukunft!", erwiderte er sanft. „Ich mag Kinder sehr... Irgendwann möchte ich selbst mal welche haben!", erzählte ich verträumt. Diego schwieg einige Zeit. „Könntest du dir vorstellen mit mir welche zu haben?", fragte er mich dann ganz zögerlich. Ich sah ihn überrascht an. Sofort senkte er den Kopf. „War eine blöde Frage... Tut mir leid!", murmelte er eilig. Ich lehnte mich sanft an ihn. „Ich hätte gerne Kinder mit dir! Warum auch nicht? Sie müssten aber deine Augen haben!", gab ich verlegen zu. Diego war viel zu überrascht um mir zu antworten. Stattdessen zog er mich näher an sich. „Ich liebe dich, Diego!", hauchte ich und küsste ihn sanft auf die Wange. Er lächelte glücklich. „Ich liebe dich auch, Clara! Aber unsere Kinder werden deine wunderschönen Augen haben!", antwortete er überglücklich. Ich kicherte leicht. „Deine Augen sind aber viel schöner als meine!", erwiderte ich kichernd. Diego sah mich liebevoll an und ich spürte einen Schauer über meinen Rücken laufen. „Das glaube ich weniger, Clari. Du bist einfach nur wundervoll! Ich liebe deine Augen, dein Lachen, dein Singen! Ich liebe die Art wie du mich zum Lachen bringst und wie du mich ansiehst!

Ich liebe dich einfach!", gestand er mir und streichelte mir dabei sanft über die Wange. Mein Herz schlug wild und ich hatte das Gefühl, dass ich schweben könnte. Mir liefen ein paar Tränen über die Wangen. Ich sah wie Diego erschrak. „Hab ich was falsches gesagt?", fragte er besorgt. Ich schüttelte hektisch den Kopf. „Nein, Diego! Es ist alles gut. Es ist nur mega niedlich von dir! Du bist so wunderbar. Ich liebe dich noch viel mehr!", antwortete ich unter Tränen der Rührung. Vorsichtig wischte Diego sie mir weg. „Du kannst mich gar nicht mehr lieben als ich dich!", erwiderte er und lächelte frech. Ich kicherte nochmal und stand dann auf. „Wir sollten uns langsam mal fertig machen, Süßer. Sonst wird das heute nichts mehr!", sagte ich und verschwand mit frischen Sachen im Bad. Ich zog mein Oberteil aus und starrte auf meine Narben. Ich trug noch immer dieselben Sachen wie gestern Abend. Diego hatte sich nicht getraut mich umzuziehen. Seufzend sah ich auf die mit Claras Blut getränkte Bluse. Plötzlich spürte ich zwei Arme, die sich um meine Taille legten. Ich sah in den Spiegel. Hinter mir stand Diego und sah mich durch den Spiegel hindurch an. Sanft strich er mit seinen Daumen über meine Haut. Ich spürte ein leichtes Kribbeln an den Stellen, wo er mich berührte. „Meine wunderschöne Prinzessin!", murmelte Diego und küsste meine Schulter. Ich schloss die Augen und genoss die Küsse, die er auf meiner Schulter verteilte. „Ich bin alles... Nur nicht wunderschön, Diego!", versuchte ich ihm zu erklären. „Sag so was nicht, Clari! Du bist einfach perfekt so wie du bist und anders will ich dich auch nicht haben!", stellte er klar und zog mich an sich. Ich befreite mich wieder aus seiner Umarmung. „Nicht...", murmelte ich nur traurig. Diego sah mich mit seinen treuen braunen Augen an, die mich wieder an einen Hund erinnerten.



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