Kapitel 84 - Erzählstunde im Auto...

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Manchmal hat ein Familienmitglied einen besseren Draht zu dir als deine Eltern oder Geschwister...

Harry's POV:
..."Bell hat sich kurz schlafen gelegt, um wieder herunter zu kommen und ich bin, nachdem ich kurz bei ihr geblieben bin, zu Niall herunter gegangen. Auf dem Weg in die Küche habe ich über früher nachgedacht und na ja ich habe festgestellt, dass ich mich früher gegenüber ihm wie ein ziemlicher Idiot verhalten habe und dass ich damit eigentlich meinen besten Freund verloren habe.", erzählte ich und schaute nun neugierig zu Louis wartend auf seine Reaktion. "Du warst nicht nur zu ihm ein ziemlicher Idiot.", rutschte Louis heraus. Ich zog scharf die Luft ein. Ja, das weiß ich... Aber ich kann so sehr ich mir es wünsche die Vergangenheit auch nicht mehr ändern... "Ich weiß, dass du das nicht gerne hörst und ich sehe ja selber, dass du dich zum Guten verändert hast, aber Harry es ist nun mal die Tatsache. Du hast wirklich viel Scheiße gebaut.", sagte Louis ernst. Er hat ja recht und es tut mir auch leid... Etwas niedergeschlagen schaute ich hinaus in die noch immer schneebedeckte Landschaft. Ich konnte mir genau ausmalen, wie Bell's Gesichtsausdruck wäre, wenn sie nun hier bei mir gewesen wäre und mit mir zusammen hinaus gesehen hätte. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Ich habe noch nie einen Menschen kennengelernt, der Schnee genauso sehr liebt wie Bell... "Wie ging es nun weiter?", fragte Louis neugierig. "Ich bin in die Küche gegangen und dann hat Niall sich nach Bell's Befinden erkundigt. Ich habe geantwortet, dass sie jetzt schlafen würde und es alles für sie zu viel sei, da sie so viel durchmachen musste in den letzten Tage.", erzählte ich ruhig weiter. Und es hört nicht auf... Warum kann Bell nicht einmal zu Ruhe kommen? Irgendwie geschieht jeden Tag ein überraschendes einen aus der Bahn reißendes Ereignis... "Ich habe mich bei Niall entschuldigt für mein Verhalten. Er hatte es nicht verdient, wie ich mit ihm umgegangen war. Er war schließlich mein bester Freund.", gab ich leise zu und tippte mit meiner Hand rhythmisch auf meinen Oberschenkel. "Und wie hat er reagiert?", fragte Louis leicht angespannt. "Er wollte zuerst abblocken, aber ich blieb standhaft und zeigte die Reue, die ich für meine Taten empfand. Dann haben wir uns an alte Zeiten erinnert und über ein paar witzige Erinnerungen gelacht. Er hat mir noch eine Chance gegeben.", sagte ich leicht stolz. Auf Louis Gesicht bildete sich ein breites Lächeln. "Das freut mich Harry.", gab er glücklich zu. Ja, ich finde es auch ziemlich gut. Ich lächelte glücklich und ergriff erneut das Wort, um weiter zu erzählen: "Niall wollte wissen, was Bell alles durchgemacht hat, weil ich es ja vorher erwähnt hatte. Erst wollte ich es ohne Bell nicht erzählen, aber ich habe ihm am Ende halt doch erzählt, dass ihr Dad gestorben ist." Louis nickte ab und forderte mich so auf den Rest zu erzählen. Dass ich den Tränen nahe stand, lasse ich jetzt einfach mal weg... "Dann kam Bell hinunter und wollte halt jetzt das konkrete Problem wissen. Niall hat ihr also gesagt, dass er glaubt, dass Maura auch seine Mum ist. Daraufhin hat Bell ihre Mum angerufen und sie na ja angeschrien, dass sie nach Hause kommen solle.", sagte ich und holte tief Luft um fortzufahren. "Ihre Mum kam dann auch circa nach einer halben Stunde. Wir setzten uns in die Stube und ihre Mum begann das ganze aufzuklären.", begann ich mit der Erklärung. Ich hielt extra inne, um Spannung zu erzeugen. Louis schaute kurz zu mir herüber. "Ja und was hat sie gesagt?", fragte er nervös und ungeduldig. Ich schmunzelte. Das mit der Spannung hat geklappt... "Ihre Mum und ihr Dad hatten eine Bezeihungspause, weil Bell's Dad einige Jahre in Amerika war und in den, ich glaube, es waren sechs Jahre, ist Greg bei einem One Night Stand entstanden. Bell's Mum und Niall's Dad hatten eine Beziehung, die aber schon ziemlich in die Brüche ging, als Niall unterwegs war. Als Niall da war, hat Bell's Mum Theo, also Bell's Dad, beim Einkaufen getroffen und dann hat sie Niall's Dad verlassen und ist zurück zu Bell's Dad gegangen. Ja und dann entstand Bell.", ratterte ich herunter und holte nun tief Luft. "Heftig.", murmelte Louis leise. Sein Blick war starr auf die Straße gerichtet, aber ich wusste genau, dass in seinem Kopf die Straße gerade eine ziemlich geringe Rolle spielte. "Und wie hat Annabell das weggesteckt?", fragte er besorgt. "Nicht gut, sie ist zu dem Grab von ihrem Dad gerannt. Wir wussten nicht, wo sie hin gegangen war. Draußen war es total kalt und es regnete. Wenn Niall nicht auf die Idee gekommen wäre auf dem Friedhof nachzusehen, Gott, ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, hätten wir sie nicht gefunden. Sie war total unterkühlt.", flüsterte ich und bei der Erinnerung lief es mir noch immer kalt den Rücken herunter. Ich hatte so verdammt Angst um sie. "Sie ist einfach weg gerannt?", fragte Louis noch einmal nach. "Ja.", murmelte ich. Ich weiß bis heute nicht, warum sie einfach weg gerannt ist und nicht angehalten hat, als ich ihr nach rief und warum sie gerade zu dem Grab ihres Dad's gerannt ist... Hat sie Halt gesucht? Eine Erinnerung schoss durch meinen Kopf. ""Warum warst du gerade da?", fragte ich interessiert. Es ergab irgendwie Sinn, aber auch irgendwie nicht... "Ich weiß nicht recht. Es war als würden mich meine Füße einfach zu Dad leiten. Vielleicht habe ich mir einfach seinen Halt gewünscht, aber den habe ich dort nicht gefunden.", flüsterte sie und eine Träne lief ihre Wange herunter." Ich atmete ein. Das hatte sie mir damals im Auto gesagt... Also hat sie seinen Halt gesucht. Theo bedeutete ihr wirklich viel. Er muss wohl eine große Stütze in ihrem Leben ausgemacht haben... "Harry?", fragte Louis laut und ziemlich genervt. Ich schreckte aus meinen Gedanken. "Was?", fragte ich irritiert. "Wo warst du nur mit deinen Gedanken?", seufzte er. Bei einer Erinnerung... "Ich habe gesagt, dass wir gleich da sind und ich habe gefragt, ob Bell es jetzt besser geht.", wiederholte er sich und schaute kurz zu mir herüber, um seinen Blick dann wieder auf die Straße zu richten. "Ich glaube, sie versucht das ganze zu verarbeiten und ich werde ihr so gut, wie es für mich möglich ist, versuchen zu helfen.", sagte ich festentschlossen. Auf Louis Gesicht bildete sich ein sanftes Lächeln und er parkte ein. Er machte den Motor aus und drehte sich zu mir. "Ich bin stolz auf dich. Du hast dich so zum Besseren verändert.", sagte er und lächelte überglücklich. "Da trägst du aber auch zu bei.", gab ich offen zu. Sein Lächeln wurde breiter. "Das hat mir meine Schwester schon immer vorgeworfen.", seufzte er lachend. "Was?", fragte ich irritiert. "Dass ich einen besseren Draht zu dir hätte als sie.", grinste er stolz. "Da hat sie nicht ganz unrecht.", murmelte ich. "Dann lasse uns gehen, damit wir pünktlich sind.", forderte Louis und stieg aus. Ich stieg ebenfalls aus und schloss die Tür vorsichtig. Ja nicht Louis Range Rover kaputt machen... Ich schmunzelte und lief mit Louis zum Eingang des Cafés. Tief holte ich Luft bevor ich nach Louis eintrat...

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt