Kapitel 1

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Ich öffne die Tür, schleiche in den Flur und...
"Ruthie"
Shit, schnell ziehe ich mir die Kapuze über den Kopf. "Ruthie!"
ruft meine Mum nun schon energischer. "Anwesend"
gebe ich knurrend zurück, als Mum vor mir steht. Und dann geht es wieder los, das endlose Geschwätz über die Jugend von heute, die Gefahren und das ich vor einer Stunde hätte zu Hausen sein müssen. Ja, so läuft es bei mir täglich, meine Eltern lassen mich nicht aus dem Haus ohne vorher genauestens geprüft zu haben, wo ich hingehe oder wann ich wieder da zu sein habe.
"Du hast zwei Wochen Hausarrest"
höre ich meine Mutter gerade noch hinter mir her schreien als ich in mein Zimmer gehe und die Tür Hinter mir zu knalle.

Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt, ich heiße Ruthie Spiegelman, nebenberufliche Rebellin und bekannt als kleine Schwester des größten Mythos an unserer Schule, Margo Roth Spiegelman.

Und meiner Schwester hab ich es auch zu verdanken, dass meine Eltern so überfürsorglich sind. Jeden Tag fahren sie mich zur Schule und holen mich auch wieder ab, damit ich nirgendwo hingehe, wo es gefährlich sein könnte. Ich hab ja gesagt, überfürsorglich.
Als ich schließlich in meinem Zimmer angekommen bin, ziehe ich die Kapuze runter, eigentlich sollte der Friseur nur die Spitzen schneiden, doch ich habe ihn überreden können meine Haare dunkelbraun zu färben. Meine Eltern werden zwar ausflippen, aber mehr wie Hausarrest bekomme ich nie. In diesem Moment klingelt das Telefon. Ich gehe hinaus in den Flur und gehe ran.
"Hallo?"
"Hi Kleine, wie geht's?" Es ist Margo.
"Ganz gut. Und dir?"
Ich höre wie Mum die Treppe rauf kommt. Langsam gehe ich zurück in mein Zimmer.
"Das übliche", meint Margo.
Ich muss grinsen, trotz das es fast sieben Jahre her ist, dass Margo abgehauen ist und Quentin sie gesucht hat, steht sie immer noch auf ihn. Liebe.
"Ruthie?!" höre ich meine Mum von der Treppe aus rufen. Ich fluche leise einfache wieder mehrere Schritte Richtung Zimmer Tür
"Hast du Probleme?", das kam wieder von Margo.
"Nein...über überhaupt nicht", gebe ich sarkastisch zurück.
Ich spüre meine Zimmertür an meinem Rücken, drücke die Klinke herunter, als Mum oben angekommen ist.
"Ruthie, Schätz... Was hast du mit deinen Haaren gemacht? Mein Gott, das..." Doch weiter kam sie nicht, ich schlüpfe in mein Zimmer und drehe den Schlüssel im Schloss um. Draußen höre ich, wie meine Mutter tobt.
"Hallo?" , kommt es aus dem Hörer, "noch da?"
"Ja, ja. Alles gut."
"Was hast du jetzt schon wieder angestellt?"
"Das sagst grade du" , gebe ich leicht genervt zurück.
"Da ist jemand schlecht gelaunt. Haben Mum und Dad dir wieder Hausarrest gegeben?"
"Ja, aber das ist das kleinste Problem..."
Plötzlich höre ich eine Stimme am anderen Ende, eine fremde Stimme.
"Sorry" , sagt Margo in diesem Moment, "Sven ist hier, ich muss auflegen. Bye Kleine" und mit diesem Satz legt sie auf.

Finde dich  (Margos Spuren 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt