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Es war Taddl.
Ich schaute ihm lange in die Augen.
Auch er war anscheinend sichtlich überrascht mich zu sehen, doch ohne nur ein Wort zu sagen, verließ er den Fahrstuhl und nahm die Treppen nach unten. Was er bloß hier suchte?
Auch izzi und Felix schauten sich fragend an.
"Taddl ist doch im Urlaub?", sagte Felix zu izzi. Izzi nickte und warf mir einen fragenden Blick zu. "Wollte er dich vielleicht besuchen?", fragte mich izzi.
Ich schüttelte nur den Kopf und betrat den Fahrstuhl.
"Der würde mich eher umbringen, als mich besuchen zu kommen", sagte ich ohne über meine Worte nachzudenken.
Erst kurze Zeit später wurde mir klar, was ich gesagt hatte. "Stop mal...", flüsterte ich in die Runde.
"Was denn?", fragten mich Felix und izzi gleichzeitig.
"Wenn Taddl nicht im Urlaub ist, wo er angeblich sein sollte, könnte er das mit letzter Nacht gewesen sein, denn wenn ich gestorben wäre, hätte er ein Alibi, dass er im Urlaub war", sprudelte es aus mir heraus.
Felix strich mit seiner Hand über meinen Rücken. "Glaubst du wirklich Taddl würde sowas machen? Also ich glaube nicht, dazu habt ihr viel zu viel durchlebt und gemeinsam überstanden", sagte er.
Ein leises klingen erklang und der Fahrstuhl öffnete seine Türen.
Wir drei stiegen aus und Bogen nach rechts zur Cafeteria ab.
"Zutrauen könnte ich es ihm", antwortete ich Felix. Doch dieser schüttelte nur seinen Kopf.
"Niemals", mischte sich jetzt auch nun izzi ein.
Vielleicht hatten die beiden auch recht.
Taddl und ich haben sehr viel Zeit miteinander verbracht und viele Schicksalsschläge zusammen überstanden, wieso sollte er mich dann versuchen umzubringen.
Wir holten uns alle einen Kuchen und setzten uns mit unseren Tabletts an einen Tisch, von dem man einen guten Überblick über den Park des Krankenhauses hatte. Ich beobachtete die Menschen die dort spazieren gehen.
Es war Ende Oktober und schon jetzt ziemlich kalt draußen.
Und schon wieder begann ich über mein Leben nachzudenken.
Ich tat das öfters, wenn ich aus dem Fenster guckte und andere beobachtete.
Ich dachte darüber nach, wie es wohl sein wird, wenn ich sterbe. Was wird dann aus izzi und Felix? Ich schüttelte den Kopf. Ich sollte mir nicht so viele Gedanken über den Tod machen, dafür ist es noch zu früh.

Später am Abend saß ich in meinem Zimmer und schrieb an meiner Liste weiter.
1. Einen Tag illegale Sachen machen
2. Sex haben
3. Ein Abenteuer erleben
4. Auf den Abschlussball gehen
5. Im Regen geküsst werden
6. ?
7. ?
8. ?
9. ?
10. ?

Bis jetzt vielen mir noch nicht sonderlich viele Sachen ein, was ich noch machen möchte, bevor ich sterbe, denn viele Sachen konnte ich nicht machen, wie zum Beispiel eine Weltreise, was mein absoluter Traum wäre...
Ein bisschen traurig darüber packte ich die Liste zurück in meine Schublade und legte mich schlafen.
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Hey :)
Es könnte sein, dass das vorerst das letze Kapitel sein wird, da ich nicht weiß, ob ich während meines Austausches weiterschreibe.
Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür:)

BruderherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt