Ich stand auf einer Lichtung in einem Wald und fragte mich, wie ich hierher gekommen war. Der Wald hatte eine magische Ausstrahlung, als könnte hier jeden Moment ein Wunder geschehen. Es war nicht dunkel, im Gegenteil, hier und da leuchtete die Sonne durch das grüne Blätterdach über mir, sodass die Luft um mich herum schien, als würde sie glitzern. Dieser Effekt wurde durch die Wassertropfen im Gras nur noch verstärkt. Ich bewunderte die fantastische Atmosphäre um mich herum und setzte mich ins Gras. Es fühlte sich so richtig an, hier zu sein. Wie, als würde ich hier her gehören.
Vor mir stand eine kleine Blume, sie war die einzige hier in der Umgebung, ansonsten sah ich keine, nur Blätter und Gräser. Ich beobachtete sie gedankenverloren, als sich ein kleiner Schmetterling auf ihr niederließ. Es war kein normaler Schmetterling, er hatte durchsichtig schimmernde Flügel, die sich im Licht in alle möglichen Farben brachen. Fasziniert verfolgte ich das kleine, zierliche Wesen vor meinen Augen, bis es wieder erhob und in den Himmel flog.
Langsam veränderte sich das Bild um mich herum. Es wurde immer dunkler und düsterer. Auch schien es kälter zu werden, nicht unangenehm kalt, aber deutlich kühler. Fast wie wenn man aus der Wärme der Sonne in den angenehm kühlen Schatten eines Baumes trat. Immer noch sah ich dem Schmetterling nach, der jetzt zielstrebig auf etwas zuflog, das für mich außer Sichtweite lag. Langsam folgte ich ihm, ich wollte ihn nicht verscheuchen. Er landete direkt auf einem Kristall.
Ich schaute mich um. Offenbar war ich in einer Höhle, überall glitzerten Kristalle, in denen sich das Licht der Sonne brach. Woher die Sonnenstrahlen kamen, konnte ich nicht feststellen. Allerdings sah ich, dass der Schmetterling sich einen ganz bestimmten Kristall ausgesucht hatte. Direkt hinter ihm war in der Wand eine spiegelnde Oberfläche, fast wie ein Spiegel an sich, würde er nicht mit der Wand darum verschmelzen. Ich besah mir den Spiegel genauer. Er hatte viele kleine Risse und zu meinem Erschrecken vergrößerten sie sich immer mehr, je näher ich kam. Schließlich stand ich direkt davor und konnte mich nicht davon abhalten, mit dem Finger über die scharfe Oberfläche der Scherben zu fahren. Obwohl ich etwas spürte, das durch meinen Finger zog und eine rote Spur auf der Oberfläche hinterließ, fühlte es sich nicht nach Schmerz an. Es war angenehm, fast als würden dadurch alle Schmerzen, die ich je gespürt hatte, aufgesogen werden.
Ich blickte meinen Finger an, es bildete sich ein blutroter Tropfen an der Spitze. Bewundernd betrachtete ich die rote Färbung, doch dann wurde er der Schwerkraft fällig und tropfte auf den Boden in eine schimmernd klare Wasserlache, die sich wie aus dem nichts blutrot färbte. So schnell, wie sie die Farbe geändert hatte, wurde sie auch schon wieder klar und ich fühlte mich, als wäre alle Last mit diesem Tropfen von mir abgefallen. Ich nahm eine zierliche Bewegung hinter mir wahr und beobachtete, wie der Schmetterling erneut in den Himmel aufstieg, der jetzt eine sternenklare Nacht zeigte. Immer höher stieg er, mit seinen jetzt blutrot gefärbten Flügeln.
Ich wurde von einem nervtötenden Piepen geweckt. Grummelnd schlug ich die Augen auf und drehte mich zu meinem Nachtschränkchen, auf dem irgendwas vor sich hinblinkte und nervige Geräusche von sich gab. Mist, ich hatte gestern vergessen, den Ton von meinem Handy auszuschalten und offenbar kam es jemandem in den Sinn, mich um sieben Uhr morgens zuzuspamen.
Ich griff nach dem piependen Ding und stellte es auf stumm. Endlich Ruhe. Seufzend drehte ich mich wieder auf den Rücken und schloss die Augen. Langsam kamen die Bilder meines Traums wieder. Was zur Hölle hatte ich da geträumt? Und was genau wollte mir mein Unterbewusstsein damit sagen? Die Bilder waren schön und erschreckend zu gleich.
Stöhnend schlug ich mir die Hände über die Augen und verfluchte den Idioten, der mich geweckt hatte. Aber ich konnte daran jetzt auch nichts mehr ändern, jetzt war ich wach und wenn ich wieder einschlafen würde, schlafe ich bis heute Abend durch, so wie ich mich kannte. Also griff ich nach meinem Handy, um denjenigen, der mich so unsanft aus meinem wohlverdienten Schlaf geholt hatte, mal gehörig die Meinung zu sagen.'Das ist jetzt nicht deren Ernst, oder?' Diese zwei Idioten führten um sieben Uhr morgens eine Diskussion darüber, ob Mädchen zu unberechenbar sind. Und für so einen Schwachsinn haben die mich geweckt? Genervt rollte ich mit den Augen.
Y: Sag mal, geht's euch noch gut? Warum diskutiert ihr so nen Scheiß? Und das auch noch so früh. Ihr habt mich geweckt. Kim Taehyung. Jeon Jeongguk. Erklärt mir das bitte!
Ich weiß, das klang hart, aber so früh morgens ist mit mir nicht zu spaßen.
T: Oh Kookie, wir haben Yuna-yah geweckt. Mianhae Yuna:(
Jk: Tut uns leid, wirklich. Wir haben gar nicht gemerkt, dass wir schon wieder hier geschrieben haben.
Y: Yah ihr Chaoten, passt das nächste Mal besser auf!
T: Sie ist morgens genauso anstrengend wie Yoongi-hyung.
JK: Na dann wissen wir wenigstens, wie wir sie behandeln müssen :D
Y: Hört auf mich andauernd mit Yoongi zu vergleichen. Wir sind uns kein Stück ähnlich.
T: Warum hat Yoongi grade genau das gleiche gesagt, als er das gelesen hat xD
JK: Hast du ihn schon wieder geweckt, Tae?
T: Ja, ich war zu laut hat er gesagt:(
JK: Wie immer halt. Komm jetzt, lassen wir die zwei Morgenmuffel mal in Ruhe.
Y: Ich bitte darum. Und lass den armen Yoongi schlafen, Tae.
T: Na gut
T: Er stimmt dir voll und ganz zu. Menno ihr seid langweilig
Y: Ciao Kookie, Taehyung und wahrscheinlich auch Yoongi:)
JK: Bye Yuna^^
T: Von mir und ihm auch annyeong♡
Vielleicht hatte ich ein bisschen überreagiert, aber morgens war ich erstens noch nicht ganz klar bei Verstand und zweitens regte mich jede Kleinigkeit auf, wenn man mich nicht ausschlafen ließ.
Ich beschloss mich nachher zu entschuldigen, aber jetzt brauchte ich erstmal meine Ruhe vor allem. Ich lauschte der Stille, die um die Uhrzeit noch herrschte, schloss die Augen und versank langsam wieder in der Traumwelt.Wie ich befürchtet hatte wachte ich gegen 5 Uhr am Nachmittag wieder auf. Und wieder einen Tag sinnlos verpennt. Dabei wollte ich mir heute einen Job besorgen. Aber daraus wurde nichts, in den zwei Stunden, bis alle Läden zu machten brauchte ich jetzt auch nicht mehr loszugehen.
Seufzend schlug ich meine Decke zur Seite und setzte mich auf. Ich brauchte dringend irgendeine Beschäftigung für mich, sonst würde ich noch vor Langeweile sterben. Ich könnte die Zeit über schlafen. Das hörte sich ziemlich verlockend an, aber bringen tat es mir im Endeffekt auch nicht viel.Ich hatte mir überlegt, zu studieren, aber erstens wüsste ich nicht, in welche Richtung ich ein Studium anfangen sollte, und zweitens sollte ich mich erstmal hier eingewöhnen, bevor ich mich irgendwo bewerbe. Naja, Jungkook meinte gestern ja, das ich dieses Psychodenken ziemlich drauf hatte, aber wollte ich das auch?
Ich zerbrach mir nicht weiter den Kopf über noch belanglose Dinge und ging erstmal in die Küche um zu Frühstücken, obwohl es schon Nachmittag war. Aber da meine Esszeiten, seit ich hier war, sowieso schon aus dem Ruder gelaufen waren, brauchte mich das jetzt auch nicht zu interessieren. Viel zu schnell würde ich eh in diesen Alltagstrott hineingelangen, das wusste ich, deshalb genoss ich das hier erstmal.Viel passierte heute nicht mehr, außer dass ich mit den Idioten vom Dienst noch ein bisschen schrieb - ja, ich entschuldigte mich für meinen kleinen Ausraster von heute Morgen, aber sie sagten nur, dass sie das schon von Yoongi gewohnt waren, nur dass der sich nicht für seine Laune entschuldigte. Da war er schon wieder, dieser Vergleich mit dem blassen Jungen, was sollte das eigentlich. Waren wir uns wirklich so ähnlich?
Ich verwarf den unangenehmen Gedanken sofort wieder. Da ich nichts besseres zu tun hatte, verzog ich mich in eine Decke gekuschelt vor den Fernseher, bis ich irgendwann während einer Kindersendung einschlief.~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
DU LIEST GERADE
Can this be my new life? [ BTS/Suga - FF ]
Fanfic[ " Jetzt fängt unser neues Leben an, was?", sagte meine Mutter leise und ich sah sie unsicher an. Sie schloss die Tür auf und ich betrat das erste mal mein neues zu Hause. ] Yunas Leben wird komplett auf den Kopf gestellt duch die Entscheidung ihre...