Weihnachtsgedanken der Andromeda Black

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P.o.V.: Andromeda Black

Die Schneedecke liegt noch völlig unberührt in der Morgendämmerung und es empfängt mich eine stille Kälte als ich die Tür öffne. Ich will nur hier raus, weg von all den Verwandten, von alle den Blacks, den Malfoys, weg von all der Boshaftigkeit, weg von der Kälte meiner Familie, ihren Herzen aus Stein.

Es ist im Haus kaum auszuhalten, seit ich klein bin hasse ich unsere Besuche auf Black Castle. Jedes Jahr zu Weihnachten trifft sich hier die ganze Familie und wir versuchen alle so zu tun, als wäre alles gut, als wären wir normal, als hätten wir Spaß, würden uns über die anderen freuen und dass alles obwohl wir alles andere als normal sind, einige von uns sich gegenseitig stille Mordrohungen zukommen lassen. Ich laufe ein paar Schritte in den Garten hinnaus und hoffe, dass niemandem meine Abwesenheit auffällt. Bildlich kann ich mir vorstellen wie Sissy und Bella da drinnen gerade ihre Geschenke auspacken und sich freuen, mein kleines Geschänk, eine Kette mit einem kleinen Herzanhänger dabei wohl völlig außer Acht lassend, bei all den anderen Sachen, die sie bekommen. Mir kommen die Tränen, das schlimme an unserem Besuch hier dieses Jahr ist die Abwesenheit der Person die mich sonst immer emotional am Leben gehalten hat, Sirius, die einzige Person meiner verkorksten Familie mit der ich wirklich was anfangen konnte. Lächelnd denke ich an die vergangenen Jahre in welchen wir uns immer zusammen getan hatte um den anderen Weihnachten irgendwie ein wenig zu versauen, wie das eine Jahr, als wir kurzerhand alle Geschenke haben verschwinden lassen. Sirius war immer mein einziger Lichtblick hier und jetzt ist er abgehauen, hat sich aus dem Staub gemacht und mich hier alleine gelassen. Gerne währe ich jetzt deswegen wütend auf ihn, aber ich verstehe ihn, ich verstehe, warum er von hier weg ist, warum er sich bei Potters einquartiert hat und da jetzt warscheinlich gerade mit James und dessen Familie gemütlich im Wohnzimmer sitzt und es sich gut gehen lässt, während ich hier in der Kälte stehe und an ihn denke. Ob er in den letzten Tagen überhaupt an mich gedacht hat? Ob er ein wenig Mitleid mit mir hat? Ob sein Geschenk bei ihm angekommen ist?

Ich laufe Kreise und hinterlasse tiefe Spuren im Schnee, die Friedlichkeit des Anblicks de rvom Schnee bedeckten Bäume um mich herum, welche im Licht der aufgehenden Sonne funkeln, lässt mich innerlich herrunter kommen, bis mein Kopf bis auf einzelne Gedanken der Hoffnung auf eine Zukunft ohne den Drang meiner Familie leer ist und diesen Moment in sich aufsaugt, die Stille und den Frieden, obwohl mich nur die Mauern von Black Castle von meiner lauten abgrundtief bösen Familie trennt, von welcher die meisten Angehörigen noch der Meinung sind, ich würde ihre Praktiken, ihre Ansichten und ihre Art vertreten, wobei sie sich alle täuschen.

Da wo mir die Tränen meine Wange herunter gelaufen sind, habe ich das Gefühl, meine Wangen würden einfrieren. Ein leichter Schneefall setzt ein und einzelne Flocken verfangen sich in meinen langen braunen Locken und bleiben an meinem schwarzen Winterkleid hängen.

Ich drehe mich in Richtung Black Castle, warum bin ich noch hier? Warum tue ich es nicht einfach Sirius gleich und haue ab?

Kaum habe ich mir diese Fragen gestellt beginne ich trocken über mich selbst zu lachen:

Weil ich feige bin! Weil meine Familie mich vollkommen fest in der Hand hält! Und selbst wenn ich einfach weg apperieren würde, wo soll ich hin? Sofort schießen mir einige Freunde in den Kopf, ich könnte warscheinlich auch einfach zu Sirius, zu den Potters, aber damit würden sich die Leute die mich aufnehmen würden nur den Hass meiner Familie auf sich ziehen, die Reinblütigen würden mich wohl zum Zurück Gehen überreden, und die Halbblüter und die Muggelstämmigen...

Ich denke den Gedanken nicht zuende, es ist zu grausig, sich vor zu stellen, wie eine Familie kurzehand aus dem Handgelenk meiner Mutter ausgelöscht wird nur weil sie wütend ist. Es ist nicht so, als würde sie mich lieben, wo sie doch Bella und Sissy hat, aber sie wäre zu stolz um einen von uns abzutreten, um einen von uns dreien gehen zu lassen. Ich liebe meine Schwestern zwar und ich weiß, das sie mich lieben, aber genau so weiß ich, dass wir uns innerlich kein bisschen ähneln, das wir unterschiedlich sind wie Tag, Nacht und Dämmerung, ich habe zwar ein recht gutes Verhältnis zu ihnen, allerdings nur dann, wenn es nicht um das typische Blacksein geht, aber ich habe keine Ahnung wie lange das noch so bleibt, spätestens wenn sie mich auffordern Todesserin zu werden, werde ich mit dem Großteil meiner Familie brechen und ich kann mir durch aus vorstellen, das die beiden auf Mutters Seite stehen werden.

Die Sonne steigt und meine Hoffnung sinkt, wer weiß denn schon, ob ich den Fängen meiner Familie jemals entkommen werde, ob ich jemals den Mut dazu haben werde, oder ob ich mich nicht einfach den Dunklen Künsten und der Mordlust der Balcks hingebe, es wäre so viel einfacher als, wie Sirius, den Märthyrer zu spielen und zu versuchen einer der mächtigsten Zaubererfamilien Englands entkommen zu wollen, als...

"Dromeda!", ich drehe mich um und schaue in die freundlichen Gesichter meiner Schwestern: "Willst du nicht reinkommen?", ruft Bella mich und winkt mich zu sich herran. Ich täusche ein breites Lächeln vor und renne auf meine Schwestern zu, einen halben Meter von ihnen entfernt, fallen mir die Ketten um die Hälse meiner Schwestern auf und bringen mich zum Grinsen.

Ich ziehe die beiden in eine feste Umarmung: "Frohe Weihnachten, ihr beiden!" Sissy und Bella lächeln mich breit an: "Wir haben übrigens sowas ähnliches für dich!", meint Sissy und deutet auf ihre goldene Kette. Bella zieht eine kleine Schatulle aus ihrer Tasche und hält sie mir hin.

"Mach schon auf!", drängelt sie, als ich ihr das kleine Kästchen behutsam abnehme.

Ich öffne den Mechanismus des Kästchens und es kommt eine silberne Kette mit einem herzförmigen, schwarzen Onyx zum vorscheinen, schwarz, wie der Name Black und die Farbe der Herzen der Masse meiner Familie: "Danke!"

OneShots zur Familie BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt